Bekannte Bienenforscher
Bienen sind kleine Lebewesen, die über faszinierende Eigenschaften und eine bedeutende Rolle im Ökosystem verfügen. Sie bestäuben weltweit rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen. Deshalb bilden die Bienen auch weltweit in der Landwirtschaft, Ökonomie und Wirtschaft einen wichtigen Beitrag. Seit mehreren Jahrhunderten werden die Bienen von Forschern und Entdeckern studiert.

Nikol Jakob
Der deutsche Imker und Schriftsteller lebte von 1505 bis 1576 in Sprottau. Er gilt als erster deutscher Autor, der über die Bienenzucht schrieb. Sein Buch „Gründlicher und nützlicher Unterricht von der Wartung der Bienen“ schrieb er im Jahre 1568 fertig und diente fast 100 Jahre als Standardliteratur für die Einführung in die deutsche Bienenliteratur.
Jan Swammerdam
Geboren am 12. Februar 1637 in Amsterdam und am 17. Februar 1680 in Ebenda verstorben – veröffentlichte der niederländische Naturforscher im Jahre 1675 Abhandlungen zur Naturgeschichte der Insekten. Insofern gilt er als Pionier der Präformationslehre. Bei seinen Forschungen stellte er eine besondere Entdeckung beim Bienenvolk fest, denn die Königin war das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Bienenstaat. Des Weiteren entdeckte er, dass die Metamorphose der Insekten die Lebensphasen vom Ei zur Larve, dann zur Puppe bis hin zum ausgewachsenen Tier ist.
Rene – Antoine Seigneur de Reaumur
Der französische Naturforscher Rene – Antoine Seigneur de Reaumur lebte von 1683 bis 1757 und erschuf ein 12-bändiges Werk über die Insekten sowie die gläsernen Bienen-Beobachtungs-Stöcke. Bei den Honigbienen entdeckte er zudem, dass die Bienenkönigin nicht nur als Herrscherin, sondern auch als Mutter des Bienenvolkes fungiert.
Anton Janscha
Der ehemalige Leiter der Schule zur Förderung der Bienenzucht in Wien, die von Maria Theresia gegründet wurde, lebte von 1734 bis 1773 und erkannte als Erster, dass die Bienenkönigin von mehreren Drohnen in der Luft begattet wird. Außerdem erwähnte Janscha das Begattungszeichen der Königin und erklärt, wie man junge Weisel nachziehen kann. Er stellte bei seinen Beobachtungen fest, dass der erste Bienenschwarm, auch als Vorschwarm bekannt, von der alten Bienenkönigin geführt wird. Sein Buch „Vollständige Lehre von der Bienenzucht“ ist eine Ausgabe aus dem Jahr 1775.
Francois Huber
Francois Huber, auch als „Bienen Huber” („Huber des abeilles“) bekannt, war ein Schweizer Naturforscher (1750 -1831) und studierte die Lebensverhältnisse der Bienen. Im Alter von 15 Jahren erkrankte er an einer Augenkrankheit und 8 Jahre später erblindete er an den Folgen. Mithilfe seiner Ehefrau und einem Diener erforschte er, wie sich die Bienen in den aus Glas konstruierten, aufklappbaren Bienenstöcken verhielten.
Christian Konrad Sprengel
Der preußisch deutsche Theologe, Botaniker und Naturkundler (1750 -1816) entdeckte bei seiner Forschung die Bestäubung von Blüten (Blütenbiologie) und die Wechselbeziehungen von Pflanzen und Insekten. Im Jahr 1793 verlieh er sein Buch “Das entdeckte Geheimnis der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen” der deutschen Öffentlichkeit. Aus diesem Grund galt er als Begründer der modernen Blütenökologie.
Langstroth Lorenzo Lorraine
Er lebte von 1810 bis 1895 in Amerika und war Mathematiker, Pastor, Imker und Publizist. In seinen Studien konzentrierte er sich vor allem darauf, den Beutenbau weiterzuentwickeln und erschuf die Langstroth-Beute, eine Behausung für Honigbienen in der Imkerei. Zudem hat er eine Reihe von Imkerbüchern veröffentlicht. Langstroth erforschte die Imkerei auch mit Magazinbeuten, sogenannte künstliche Nisthöhlen für Honigbienen.
Pfarrer Dr. Dzierzon Johann
Der schlesische Priester, auch „schlesischer Bienenvater“ genannt, wurde 1811 in Lowkowitz geboren und starb 1906 in Schlesien. Er war der erste Imker, der bewegliche Holzleisten in Bienenstöcken einsetzte, was eine zerstörungsfreie Honigernte und höheren Ertrag ermöglichte. 1853 entdeckte Dr. Johann Dzierzon die Parthenogenese bei Honigbienen. Seine Beobachtungen wurden 1855 von Wissenschaftlern wie Karl Theodor Ernst von Siebold und Rudolf Leuckart bestätigt.
Gustav Dathe
Von 1813 bis 1880 lebte Gustav Dathe und war als Lehrer tätig, bevor er sich der Imkerei widmete. Vor allem entwickelte er den Berlepsch-Ständer weiter zum Dathe-Stock, wodurch er viel Anerkennung verdiente. Das Dathe-Rähmchen wurde 1880 als Normalmaß mit 36 cm Höhe und 22,2 cm Breite charakterisiert. Im Laufe seiner Imkerarbeit erfand er zudem die Schneideform, die Wabenzange und die Imkerpfeife. Er verfasste auch Schriftwerke wie „Anleitung zum Vitalisieren”, „Anleitung zur Zucht fremder Bienenrassen“ und das „Lehrbuch der Bienenzucht“.
August Sittich Eugen Heinrich von Berlepsch
Der deutsche Bienenforscher August von Berlepsch (1815 in Seebach bis 1877 in München) konstruierte das bewegliche Wabenrähmchen und die Hinterbehandlungsbeute. Zusätzlich verfasste er viele Monografien über Bienenzucht und Imkerei. Im Jahr 1853 unterstützte er die wissenschaftliche Entdeckung von Johann Dzierzon in der Bienen-Zeitung, der die Parthenogenese erklärte.
Johannes Mehring
Der Schreinermeister und Bienenzüchter Johannes Mehring lebte von 1816 bis 1878, der als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Imkerei bezeichnet wird und zahlreiche Werke wie “Das neue Einwesensystem als Grundlage der Bienenzucht” oder “Wie der rationelle Imker den höchsten Ertrag von seinen Bienen” im Jahr 1869 veröffentlichte. Er präsentierte die ersten ausgebauten Kunstwaben.
Charles Dadant
Als französisch-amerikanischer Imker (1817 bis 1902) entwickelte Charles Dadant im Jahr 1863 ein Wabenmaß (482 x 285 x 185 mm), um die Bienenstöcke besser zu bewirtschaften. Denn das Wabenmaß von 1373cm² leistet bis heute einer der effizientesten Bienenhaltung in naturnaher Methode. Charles Dadant verfasste 1867 den Artikel im American Bee Journal über die Bienenhaltung für zahlreiche amerikanische und europäische Bienenzeitschriften.
Francesco De Hruschka
Francesco De Hruschka (1819 bis 1888), erst ein österreichischer Berufssoldat, dann ein Imker, erfand die Honigschleuder. Im Jahr 1872 erhielt er eine silberne Staatsmedaille auf der Wanderversammlung der deutschen und österreichischen Imker in Salzburg und eine Goldmedaille auf der zweiten italienischen Imkerversammlung in Florenz 1936. Zu seinen Ehren wurde er an der Gedenktafel am Rathaus von Dolo anerkannt.
Gregor Mendel
Geboren am 20. Juli 1822 und starb am 06. Januar 1884, veröffentlichte Gregor Mendel die nach ihm benannten Mendelschen Regeln der Vererbung. Er versuchte, 1870 Bienen auf wissenschaftlicher Ebene zu züchten, indem er verschiedene Bienenrassen durch geplante Begattung junger Königinnen kreuzte und suchte auch nach Blütenpflanzen, die reichlich Nektar produzieren.
Wilhelm Wankler
Wilhelm Wankler war ein gelernter Uhrmacher und der Pionier der Königinnenzucht. Denn er baute viele Geräte und Werkzeuge, wie zum Beispiel Schutzkäfige, Begattungskästchen und Apparate für die künstliche Besamung der Königinnen. Damit konnte man auch die Bienenlarven umbetten. Um den Erfolg der Zucht zu überprüfen, entwickelte Wilhelm Wankler verschiedene Rüsselmessapparate.
Georg Ferdinand Gerstung
Der deutsche Imker wurde am 6. März 1860 in Vacha geboren und starb am 5. März 1925 in Oßmannstedt. Mit August Ludwig (1867 bis 1951) gründete er den Vorgänger „Deutscher Reichsverein für Bienenzucht“ des 1907 gegründeten „Deutschen Imkerbunds“. Er entdeckte durch seine Forschung den Bien, einen historisch gegliederten Begriff für den sozialen Superorganismus des Bienenvolkes, indem die Biene nicht alleine leben kann, sondern erst in der Gemeinschaft sich weiterentwickelt und effizient arbeitet.
Karl Ritter von Frisch
Die Sinneswahrnehmungen sowie weitere Eigenschaften der Honigbiene, wie den Rund- und Schwänzeltanz, entdeckte der österreichisch-deutsche Zoologe und Verhaltensforscher Karl Ritter von Frisch (1886 bis 1982). Durch seine Analyse erkannte er, dass Bienen nicht nur Farben, sondern auch Formen und Düfte wahrnehmen. Also verfügen Bienen über einen stark ausgeprägten Orientierungssinn. Dafür bekam er 1973 den Nobelpreis.
Heinrich Freudenstein
Heinrich Freudenstein, geboren 1863 in Maden und gestorben 1935 in Marbach, war ein deutscher Imker und Lehrer. Er erforschte mit eigenen Bienenständen die Reaktion von Bienen auf Zucker bei der Überwinterung und stellte fest, dass sie mit Zucker besser überwintern als mit Honig. Diese Praxis, Bienen nach der Tracht mit Zuckerlösungen zu füttern, ist bis heute weit verbreitet. Zudem schrieb Freudenstein mehrere Monografien über Bienenzucht und Imkerei.
Detlef Breiholz
Aus der Vereinigung deutscher Imkerverbände wurde unter der Präsidentschaft von Detlef Breiholz (1864 bis 1929), ein deutscher Lehrer und Imker, im Jahre 1925 der neue Deutsche Imkerbund. Detlef Breiholz und Wahle waren im Vorstand des Imkerbundes, die sich für ein einheitliches Warenzeichen für den deutschen Honig einsetzten. Im März 1926 wurde das Einheitsglas eingestellt, das heute als Imker-Honigglas bekannt ist. Infolgedessen stand die Verbandsmarke „Echter Deutscher Honig” zur Verfügung.
Prof. August Ludwig
August Ludwig lebte von 1867 bis 1951 in Deutschland und arbeitete als evangelischer Pfarrer, Bienenforscher und Mundartdichter. Er war als „Thüringens Bienenprofessor“ stellte im Jahr 1916 einen Universitäts-Lehrbienenstand mit 40 bis 50 Völkern im Grießbach’schen Garten in Jena auf. In den nächsten 30 Jahren führte er, also insgesamt 60 Semester, für Studierende Vorlesungen über Bienenkunde und unterrichtete bis zu 300 Imker aus Deutschland in seinen Pfingst- und Sommerlehrgängen. Nach Gerstungen Tod war August Ludwig im Jahr 1925 für die Schriftleitung der „Deutschen Bienenzucht in Theorie und Praxis“ zuständig.
Prof. Enoch Detlef Hartwig Zander
Enoch Detlef Hartwig Zander (1873–1957) war ein bedeutender deutscher Zoologe, Imker und Bienenkundler. Er verfasste rund 500 Schriften zur Bienenkunde und entwickelte gemeinsam mit Johann Merz die Zanderbeute, eine wichtige Magazinbeute in Deutschland. Zander erforschte die Geschlechtsbestimmung von Bienen und die Bekämpfung von Bienenkrankheiten. 1909 entdeckte er den Erreger der Nosema apis, eine bis dahin unklare Bienenkrankheit. Zudem führte er die Zucht von Bienenköniginnen in Deutschland ein und nutzte Pollenanalysen, um die Herkunft des Honigs und die Bienenweide zu erforschen, einschließlich der Waldtracht.
Karl Kehrle oder Bruder Adam
Karl Kehrle, ein Benediktinermönch und Imker, lebte vom 3. August 1898 bis 1. September 1996 und war auch bekannt als Bruder Adam. Er gilt durch die Zucht der Buckfastbiene als Pioniere der modernen Bienenzucht im Vereinigten Königreich.
Prof. Dr. Ruttner Friedrich
Prof. Dr. Friedrich Ruttner (1914–1998), ein österreichischer Zoologe und Bienenkundler, gründete mit seinem Bruder Hans das Institut für Bienenkunde in Lunz am See. 1948 bewies er erstmals die Mehrfachbegattung der Bienenkönigin beim Hochzeitsflug. Bis 1981 leitete er das Institut für Bienenkunde in Oberursel, das 1976 die ersten Varroamilben in Deutschland entdeckte. Ruttner prägte die Bienenzucht durch Zuchtansätze und die instrumentelle Besamung der Königin. Er veröffentlichte die “Naturgeschichte der Honigbienen” und entwickelte die Morphometrie weiter, um verschiedene Unterarten von Apis mellifera zu unterscheiden.

Bienen Gesundheit
In unserem Wissensmagazin zur Bienen Gesundheit findet ihr spannende und informative Beiträge aus der Welt unserer Lieblingsbienen.
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Bienengiftallergie
Im Frühling und im Sommer kommt es vermehrt zu Bienenstichen, die bei Menschen mit einer Bienengiftallergie gefährliche Folgen haben können. Die Bienengiftallergie ist eine allergische Reaktion vom Typ I, also eine Allergie vom Soforttyp. Betroffene zeigen deshalb erste Symptome bereits kurze Zeit nach dem Stich.
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Die in frühen Kulturen unerklärliche Lebensweise der Bienen führte dazu, dass die Bienen göttlich verehrt wurden. In der Mythologie galten sie deshalb als Symbol der Mütterlichkeit, Produktivität und Fruchtbarkeit.
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Echte Bienen und heimische Insekten haben über die Zeit verschiedene Strategien entwickelt, um den Winter zu überleben. So leben Wildbienen meist solitär und sind damit die Einzelgänger unter den Bienen. Hummeln hingegen leben in einer sozialen Gemeinschaft, genau wie die Honigbienen und haben deshalb enge Beziehungen zueinander. Marienkäfer, Libellen, Ameisen und Schmetterlinge haben andere Methoden im Umgang mit der kalten Jahreszeit. Die Unterschiede sind äußerst faszinierend.
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Die Wabenpflege und -hygiene sind zentrale Bestandteile der Bienenzucht und spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit eines Bienenvolkes. Sie beeinflussen nicht nur die Produktivität, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Bienen gegen Krankheiten und Parasiten.
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Die gemeine Sandbiene, auch bekannt als Erdbiene, gilt als eine seltene Art und steht somit unter strengem Artenschutz. Dem einen oder anderen Gärtner fallen diese Bienen oft im Frühjahr auf, wenn sie aus ihren Nestern kriechen und in Bodennähe auf Partnersuche gehen. Aber woran erkennt man eine Sandbiene und was ist an ihr so besonders?











