Was ist eigentlich Honig?
Honig, das ist der wunderbar süße, goldbraune Belag auf meinem Frühstücksbrötchen. Heute kennt man Honig in vielen Farb- und Geschmacksvarianten. Das deutsche Wort stammt von einem alten indogermanischen Begriff ab, dessen Bedeutung mit „Der Goldfarbene“ wiedergegeben wird. Dieser Wortstamm für den deutschen Begriff „Honig“ findet sich auch in vielen anderen Sprachen wieder. Chemisch-physikalisch lässt sich Honig als dickflüssige bis feste, zum Teil kristallisierte Substanz charakterisieren. Er besteht aus verschiedenen Zuckerarten und Wasser.
Die Entstehung des Honigs
Honig ist ein Naturprodukt und das Ergebnis einer enormen, gut organisierten Arbeitsleistung der Bienen. Die Voraussetzungen für die Produktion klingen simpel. Die Bienen brauchen Blütennektar oder Honigtau. Der Prozess, bis der süße Saft von Nadeln und Blättern zu Honig wird, ist langwierig und nur durch harte Arbeit der Bienen zu bewältigen.
Die Ausgangsstoffe werden über den Rüssel der Biene aufgenommen und in der Honigblase gespeichert. Nach Ankunft im Bienenstock erfolgt ein Prozess, bei dem den Pflanzensäften das Wasser entzogen wird. Diese werden von Biene zu Biene weitergegeben. Der Vorgang, bei dem den Pflanzensäften Enzyme beigesetzt werden, macht den Honig am Ende des Prozesses so wertvoll.
Im Anschluss wird die Masse in offenen Waben gelagert. Komplett ausgetrocknet werden diese mit Wachs verschlossen und der Honig ist ausgereift. Von diesem Honig ernähren sich die Bienen und der Imker entnimmt mithilfe einer Schleuder ca. 25 % der Honigproduktion.
Wie gesund ist Honig?
Wissenschaftlich nicht bewiesen, besteht weiterhin in der Gesellschaft die Meinung, dass Honig gesund ist. Er setzt sich zusammen aus ca. 80 % Zucker (Fructose, Glucose, Disaccharide und Oligosaccharide) und 20 % Wasser. Organisationen wie z.B die DGE empfehlen eine tägliche Zufuhr von max. 50 g Zucker für Erwachsene. Daraus lässt sich schließen, dass ein erhöhter Honigkonsum gesundheitsschädlich sein kann. Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann zu Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislaufproblemen uvm. führen.
Neben dem Zucker enthält das Naturprodukt wichtige und gesundheitsfördernde Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, bioaktive Stoffe und Antioxidantien. Schulmediziner und aktuelle Studien beweisen, dass Honig antibakterielle und heilungsfördernde Eigenschaften hat.
Honig – der gesündere Zucker?
Künstlicher, von der Industrie hergestellter Zucker oder das naturbelassene Produkt Honig mit seinen heilsamen Inhaltsstoffen. Die Beschreibung beider Produkte lässt darauf schließen, dass Honig die deutlich bessere Alternative darstellt. Die Menge des Konsums ist eine entscheidende Rolle. Honig besitzt im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltszucker etwas weniger Kalorien (302 kcal/100g vs. 400 kcal/100g) und enthält, wenn auch nur in kleinen Mengen, weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Zudem wird durch den hohen Fructose-Anteil weniger Honig zum süßen von Speisen oder Getränken benötigt.
Honig ist im Vergleich zu Haushaltszucker die bessere Alternative. Ob es eine gesunde Alternative ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Ein übermäßiger Konsum birgt durch den hohen Zuckeranteil gesundheitliche Risiken.
Hilfe bei Husten, Halsschmerzen, Erkältung etc.
Trotz seines hohen Zuckergehalts wird Honig als Heilmittel für viele Probleme genutzt. Eine Liste zeigt, wo das süße Gold Abhilfe leistet. Ein Erfolg kann nicht zu 100 % sichergestellt werden. Die Faktoren Honigsorte & Qualität sind entscheidende Parameter:
- Erkältung
- Husten
- Entzündung im Mund- und Rachenbereich
- Magen-Darm-Infektionen
- Medizinischer Honig wirkt bei Wunden sowie gewissen Hautkrankheiten
- Behandlung spröder Lippen
Haushaltstipps wie die warme Milch mit Honig sind falsch angewendet wirkungslos. Die im Honig enthaltenen entzündungshemmenden Enzyme werden ab 40 Grad zwecklos. Der Honig sollte daher erst nach einer gewissen Phase der Abkühlung hinzugegeben werden. Die Wirkstoffe, die gegen Halsschmerzen helfen, stammen ausschließlich vom Honig. Um den vollen Effekt wahrzunehmen, ist ein Löffel purer Honig, der im Mund zergeht, wahrscheinlich effektiver.
Häufig gestellte Fragen
Wie sollte Honig gelagert werden?
Die Lagerung ist für den Fortbestand der hohen Qualität sowie der Haltbarkeit verantwortlich. Korrekt durchgeführt, ist das Naturprodukt über Jahre ohne Qualitätsverlust haltbar. Zuständig dafür ist der hohe Zuckergehalt, der die Vermehrung von Bakterien und Mikroorganismen stört.
Der Honig muss kühl (keine Sonnenstrahlen, keine beheizten Räume, kein Kühlschrank, zwischen 10-15 Grad), trocken (geschlossener Deckel), dunkel (Keller oder Vorratsschränke eignen sich perfekt) und geruchsneutral (verhindert, dass der Honig andere Aromen aufnimmt) gelagert werden.
Welcher Honig ist der gesündeste?
Dem seltenen und teuren Manuka-Honig wird eine besonders hohe Wirksamkeit gegenüber Entzündungen oder Verletzungen zugesprochen. In vielen Honigsorten wurde eine antibakterielle Wirkung nachgewiesen. Diese war jedoch so minimal, dass man eine große Menge konsumieren müsste. Das Besondere am Manuka-Honig ist das Methylglyoxal. Diesem Inhaltsstoff wird eine besonders hohe antibakterielle Wirkung zugesprochen.
Ein weiteres Indiz für die Wirksamkeit des Manuka-Honigs ist die Tatsache, dass er in der Schulmedizin eingesetzt wird.
Konsum während der Schwangerschaft/Stillzeit erlaubt?
Honigkonsum in der Stillzeit ist ebenso unbedenklich wie in der Schwangerschaft. Ein zu hoher Verzehr kann zu Schwangerschaftsdiabetes führen. Die tägliche Zuckerzufuhr liegt bei max. 40 g.
Dürfen Babys/Säuglinge Honig essen?
Säuglinge und Babys sollten unter keinen Umständen Honig konsumieren. Die Gefahr, an Säuglingsbotulismus zu erkranken, ist sehr hoch. Die Babys haben Trinkschwierigkeiten sowie Muskel- und Atemlähmungen. Die Mortalitätsrate ist verschwindend gering, jedoch sollte man als Eltern dieses Risiko nicht eingehen.
Honig kann, wenn die Darmflora gut aufgebaut ist, ohne Bedenken gegessen werden. Das geschieht ca. mit der Vollendung des ersten Lebensjahres.
Vegan oder nicht?
Der Rohstoff Honig ist rein pflanzlich, durch die Produktion über die Biene wird es jedoch zu einem tierischen Produkt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Bienen bei der Produktion ausgebeutet und verletzt werden.