Welche Insekten ähneln Bienen, Wespen und Hornissen?

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Welche Insekten ähneln Bienen, Wespen und Hornissen?

Wenn Tiere oder Pflanzen das Aussehen, den Geruch oder die Geräusche anderer Lebewesen imitieren, spricht man von Mimikry. Das Hauptziel dieser Nachahmer ist es, andere Lebewesen zu täuschen, um sich vor Feinden zu schützen oder Beute anzulocken. Auch Bienen, Hornissen und Wespen haben Nachahmer, von denen im Folgenden einige Beispiele kurz vorgestellt werden.

Die Schwebfliege

Die Schwebfliegen (Syrphidae) sind auffällig schwarz-gelb gestreift und erinnern an Wespen, jedoch sind sie völlig harmlos. Diese Insekten besitzen keinen Stachel und stellen nur in ihrer Larvenform eine Bedrohung für Blattläuse dar. Anders als viele andere Insekten haben Schwebfliegen weder einen Stachel noch einen Sägerüssel. Ihre auffällige schwarz-gelbe Färbung dient dazu, Fressfeinde wie Vögel abzuschrecken. In Deutschland sind etwa 450 verschiedene Schwebfliegenarten verbreitet, die Größen von nur fünf Millimetern bis hin zu zwei Zentimetern erreichen können.

 

Der Körper der Schwebfliege setzt sich aus Kopf, Rumpf und Hinterleib zusammen. Sie verfügen über kurze Fühler und kleine Mundwerkzeuge, mit denen sie Pollen und Nektar aufnehmen. Männchen haben größere Augen, die näher beieinander liegen als bei den Weibchen. Mit bis zu 300 Flügelschlägen pro Sekunde sind sie hervorragende Flieger und besitzen, wie alle Fliegen, nur ein Flügelpaar.

 

  • Die Larven der Schwebfliegen sind effektive Räuber von Blattläusen. Nach mehreren Häutungen verwandeln sie sich in Puppen und schlüpfen schließlich als ausgewachsene Schwebfliegen, die sich von Nektar ernähren.
Foto eienr Schwebfliege

Hornissen-Glasflügler

Ein weiterer Doppelgänger, welcher der Hornisse ähnelt, ist der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis). Die Schmetterlingsart imitiert sowohl das Aussehen als auch das bedrohliche Summen der Hornisse beim Fliegen von Ende Mai bis Ende Juli.

 

Beide Insekten teilen Merkmale wie Größe und Färbung, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Flugfähigkeit und Flügelstruktur. Der Hornissen-Glasflügler fliegt langsam und schwerfällig, hat teilweise transparente Flügel und ist völlig ungefährlich, da er keinen Stachel besitzt. Die Art lebt bevorzugt in Weichholzauen und durchläuft eine Metamorphose, wobei die Raupen sich vom Holz der Pappeln ernähren.

 

  • Im Zeitraum von Mai bis Juli legen die Weibchen ihre Eier an der Rinde von Pappeln ab. Ab August schlüpfen dann die Raupen, welche sich in die Rinde der Pappeln bohren, um sich dort zu entwickeln. Im Mai des Folgejahres verpuppt sich die Raupe dann und schlüpft nach etwa 14 Tagen.
Foto eines Hornissen-Glasflüglers

Hornissenbock

In lichten Eichenwäldern und Parkanlagen kann man im Frühsommer, wenn auch selten, den wärmeliebenden Hornissenbock (Plagionotus detritus), auch bunter Eichen-Widderbock genannt, entdecken. Er gehört zur Familie der Bockkäfer und kann eine Körperlänge von zehn bis neunzehn Millimetern erreichen. Sein Körper ist wie bei der Hornisse schwarz-gelb gestreift, mit gelben Haaren auf seinem schwarzen Kopf. Seine Mundwerkzeuge zeigen schräg nach unten und die Kiefertaster sind abgestutzt. Die kräftigen Fühler sind rotbraun gefärbt und bestehen aus elf Gliedern. Sein Halsschild ist kugelig und schwarz mit gelben Haaren, während die Flügeldecken dunkelbraun bis schwarz sind und durch gelbe Behaarung variabel gefärbt erscheinen.

 

Die Larven entwickeln sich in Laubbäumen, vor allem Eichen. Sie fressen anfangs in der Rinde, bohren sich dann tiefer ins Holz. Der Käfer benötigt sonnige liegende oder absterbende Stämme zur Entwicklung und wird im Frühsommer aktiv.

Foto eines Hornissenbocks

Gemeiner Widderbock

Der Gemeine Bockkäfer (Clytus arietis) gehört zur Familie der Bockkäfer und erreicht eine Körperlänge von 7 bis 14 Millimetern. Mit seiner schwarzen Grundfarbe und der auffälligen gelben Zeichnung wird er auch Wespenbock genannt. Die braunen Fühler verdicken sich zur Spitze hin und werden schwarz.

 

Die Larven des Widderbocks entwickeln sich über einen Zeitraum von zwei Jahren in Laubhölzern. Nach ihrem Schlüpfen besuchen die Käfer von Mai bis Juli vor allem die Blüten des Weißdorns. Dieses Insekt, das auch im Raum Bretten vorkommt, ist gemäß der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Foto eines Gemeinen Widderbocks

Zweigestreifte Quelljungfer

Die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) gehört zu den größten Libellenarten, die in Deutschland vorkommen. Die Libellen sind große, schwarz-gelb gemusterte mit leuchtend grünen Augen, die sich in der Kopfmitte berühren. Zwischen den Augen befindet sich ein gelbes Hinterhauptdreieck, und Männchen tragen am 2. Hinterleibsegment und Hinterflügel sogenannte „Öhrchen“. Weibchen haben eine lange stiletförmige Legeröhre, die den Hinterleib überragt. Mit einer Körperlänge von etwa 85 mm ist die Zweigestreifte Quelljungfer die größte Libelle Deutschlands. Ihr schwarzer Körper ist mit intensiven gelben Streifen und Querbinden verziert. Die Flügel, die eine Spannweite von bis zu 11 cm erreichen können, sind an den Vorderkanten hellgelb gefärbt.

 

Die Art ist auf saubere Fließgewässer angewiesen und kommt am häufigsten in Quellbächen, Bächen und kleineren Flüssen vor. Die ausgewachsenen Quelljungfern nutzen Lichtungen, Waldränder und Wiesen als Reife- und Jagdgebiete. Männchen patrouillieren entlang der Bachabschnitte, um Weibchen zu suchen. Bei der Eiablage fliegt das Weibchen im Rüttelflug und bohrt mit aufrechtem Hinterleib die Eier in das Sediment von flach überströmten Stellen.

Foto eines Zweigestreiften Quelljungfers

Wespenspinne

Die Weibchen der Wespenspinne (Argiope bruennichi) sind leicht an ihren gelben, weißen und schwarzen Querstreifen zu erkennen und werden auch als Zebra- oder Tigerspinne bezeichnet. Ihre auffällige Färbung bietet Tarnung vor Vögeln und Kleinsäugern. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 25 mm, während die Männchen nur etwa 5 bis 6 mm groß sind.

 

Ab Mai findet man die Jungtiere der Wespenspinnen und von Juli bis August sind vermehrt erwachsene Tiere aktiv. Nach der Paarung fallen die Männchen oft dem Kannibalismus der Weibchen zum Opfer, sodass im Herbst meist nur noch Weibchen anzutreffen sind. Sie bevorzugen warme, störungsarme Standorte mit strukturiertem Pflanzenbewuchs, wo sie ihre auffälligen Radnetze in 20 bis      70 cm Höhe aufspannen.

 

  • Ein besonderes Merkmal ihres Netzes ist das Zickzackgeflecht, das als Stabiliment dient. Hier wartet die Wespenspinne auf Beute, hauptsächlich größere Insekten wie Heuschrecken. In der Nähe des Netzes kann ein braungrauer Kokon hängen, der die Eier enthält, die im nächsten Frühjahr schlüpfen, während das Muttertier längst verstorben ist.
Foto einer Wespenspinne

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