Welche Bienenarten gibt es?

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Welche Bienenarten gibt es? 

Es ist schwer vorstellbar, ein Leben ohne Bienen – nicht nur für uns Menschen, sondern für das gesamte Ökosystem. Das liegt daran, dass viele Dinge ohne Bienen nicht existieren würden. Obwohl das Thema Bienen oft nur mit Honigbienen assoziiert wird, gibt es weltweit über 21.000 verschiedene Bienenarten, von Honigbienen, die von Imkern gehalten werden, bis hin zu Sandbienen im Garten. Viele dieser Arten sind auch in Deutschland zu finden und können sowohl in Bienenstöcken als auch in freier Wildbahn leben. Honigbienen und Wildbienen spielen eine wichtige Rolle in der Natur und bringen dem Menschen erhebliche Vorteile.

Unterschiede zwischen den Bienenarten:

 

1. Honigbienen

Honigbienen spielen für uns Menschen eine wichtige Rolle, nicht nur durch die Produktion von Honig, sondern auch durch die Bestäubung von Pflanzen, die uns mit Lebensmitteln versorgen. Doch was charakterisiert die Honigbiene und was sollten wir über sie wissen?

 

Honigbienen haben eine durchschnittliche Größe von 11-13mm, eine helle Farbe und einen Schutzpanzer auf der Brust. Auf der Rückseite sind schwarze und gelbe Streifen zu erkennen und ihre breiten, flachen Beine haben kleine Pfoten mit Haaren zum Pollensammeln. Die Augen sind so positioniert, dass sie ein großes Sichtfeld haben und auch seitlich und teilweise hinter sich sehen können.

 

Viele Menschen haben Respekt vor Honigbienen, da sie einen Stachel haben, aber diese Furcht ist unbegründet, da Bienen nur im äußersten Notfall stechen, um sich oder ihre Königin zu verteidigen und dabei sterben. Honigbienen gelten als zahme Bienenart, da sie außer ihrer Königin nichts zu verteidigen haben.

Honigbienen verfolgen eine klare Ordnung

 

  • Eine Königin ist das Oberhaupt, die einzige im Bienenstamm, die sich fortpflanzt – sie legt die Eier in denen die Arbeiterbienen und Drohnen heranwachsen.
  • Die Arbeiterbienen sind ihr untergeordnet. Auf die Anweisung der Königin hin kümmern sie sich darum, die Jungen aufzuziehen, den Bienenstock zu säubern und aufzuräumen, süßen Nektar und Pollen zu sammeln, sowie verschiedene andere Aufgaben auszuführen.
  • In jedem Bienenstamm gibt es zudem Drohnen, die für die Befruchtung der Bienenkönigin zuständig sind.

Obwohl einige Wildbienenarten ähnlich organisiert sind, gibt es dennoch einige der Arten, die nach anderen Regeln leben.

 

Welche Arten an Honigbienen gibt es?

Es gibt nur neun verschiedene Honigbienenarten (Apis) auf der Welt. Sechs von ihnen stammen aus den Tropen. Die östliche Honigbiene Apis cerana stammt aus Asien. Die in Europa und Afrika heimische Art ist Apis mellifera. Sie bildet viele Unterarten, die sich leicht miteinander kreuzen lassen. Apis mellifera hat sich durch die Imkerei auf der ganzen Welt verbreitet.

 

In Deutschland wurde die einheimische Unterart der Apis mellifera, die dunkle Biene (Apis mellifera mellifera), weitgehend durch die kärntische Biene (Apis mellifera carnica) und die Buckfast-Biene (Apis mellifera buckfast) ersetzt. Der Grund dafür sind Zuchtinterventionen von Imkern. Bis heute haben sich die Imker das Ziel gesetzt, vor allem sparsam und produktionssteigernd zu züchten.

Ungewöhnliche Fakten über Honigbienen
  1. Um sich miteinander zu verständigen tanzen Bienen
  2. Bienen zittern sich im Winter warm, um die Bienenkönigin vor der Kälte zu schützen
  3. Wenn Bienen unfreiwillig im Wasser gelandet sind, surfen sie
  4. Bienen können im Sommer betrunken werden, wenn sich in den Pollen aufgrund der hohen Temperaturen Alkohol bildet
  5. Bienen besitzen zwei verschiedene Augenarten
  6. Bienen können kein Rot sehen

2. Wildbienen

Neben Honigbienen und Hummeln spielen auch Wildbienen (Apidae) eine wichtige Rolle in der Bestäubung von Pflanzen und der Erhaltung der Natur. Trotzdem sind Wildbienen oft unbekannt und ihre Bedeutung wird unterschätzt.

 

Dabei haben alle Bienenarten ähnliche Eigenschaften und keine sollte vernachlässigt werden. Im Vergleich zu Honigbienen unterscheiden sich Wildbienen in Aussehen, Lebensweise und Verhalten. Wildbienen sind in der Regel pelziger und haben mehr feine Haare als Honigbienen. Während Honigbienen in Gemeinschaften leben, bevorzugen die meisten Wildbienen ein Leben als Einzelgänger. Es gibt jedoch auch über 600 Arten von Wildbienen, die in Stämmen leben, ähnlich wie
Honigbienen.

Die Gemeinschaftsorganisation bei Wildbienen kann in folgende Typen unterteilt werden:
  • Bei sozialen Bienen ist die Familie organisiert und jedes Insekt in ihr erfüllt bestimmte Funktionen. Gleichzeitig unterscheiden sie sich von den häuslichen Funktionen in folgenden Punkten: Sie haben eine stärkere Immunität, eine hohe Aktivität und Arbeitsfähigkeit, eine geringere Größe, eine stärkere Haarigkeit und ein hohes Maß an Aggression.
  • Andere Wildbienen leben wiederum in kleinen Kolonien. Normalerweise sind nicht mehr als 12 Arbeiter in einer Kolonie. Hier unterscheidet sich die Bienenkönigin vom Rest der Bienen (in ihrer Größe).
  • Es gibt alleinstehende Bienen. Diese Arten erzeugen kein Wachs und produzieren keinen Honig.
    Sie bevorzugen das Leben als Einzelgänger.

Darüber hinaus gibt es Arten, die einen parasitären Lebensstil verfolgen. Sie legen Eier in fremde Kolonien, weil sie diese nicht selbst aufziehen können.

Wo und wie organisieren Wildbienen ihre Behausung?

Die Wildbienen sind gut an das Leben in freier Wildbahn angepasst. Als Lebensräume dienen ihnen zum Beispiel sandige Bodenstellen und Flächen, Abbruchkanten, morsches Totholz, Trockenmauern, Markstängel von Pflanzen und andere Orte. Dabei bevorzugen sie sonnige und trockene Plätze. Sobald sie einen geeigneten Platz gefunden haben, bedecken sie ihn von innen mit Propolis und beginnen, eine Wabe zu bilden. Dort beginnen sie dann ihre Nahrung zu lagern und zu nisten. In diesen Waben überwintern die Wildbienen dann auch.

 

Der Schutz dieser Nistplätze sollte uns Menschen von enormer Wichtigkeit sein, denn ohne die Wildbienen gäbe es viele Pflanzen nicht mehr.

Welche Bienenarten gibt es?

 

Es gibt in Deutschland mehr als 600 Arten von Wildbienen, von denen die meisten als Einzelgänger leben. Daher werden sie auch als Einsiedler- oder Einzelbienen bezeichnet. Über 400 Arten bauen ihre eigenen Nester, während 135 Arten andere Wildbienenarten parasitieren und deren Nester übernehmen. 75 Prozent aller Wildbienenarten nisten im Boden, während der Rest Löcher in Holz oder Pflanzenstängeln gräbt. Einige Hummelarten nutzen Baumhöhlen als Nistplatz, während eine bestimmte Art von Holzbiene ihre eigenen Löcher in totes Holz bohrt.

 

Ein paar Beispiele dazu:

  • Garten-Wollbiene
  • Gewöhnliche Zwerg-Blutbiene
  • Juni-Langhornbiene
  • Gemeine Pelzbiene
  • Große Glockenblumen-Scherenbiene
  • Buckel-Seidenbiene
  • Gehörnte Mauerbiene
  • Rostrote Mauerbiene
  • Bunte Blattschneiderbiene
  • Dunkelgrüne Schmalbiene
  • Rainfarn-Maskenbiene
  • Schuppenhaarige Kegelbiene
  • Dunkelfransige Hosenbiene
  • Stumpfzähnige Zottelbiene
  • Rotfühler-Wespenbiene
  • Wald-Schenkelbiene
  • Familienorganisation
Was ist der Unterschied zwischen Honigbienen und Wildbienen und welche Gemeinsamkeiten gibt es?
Gemeinsamkeiten
Bestäubungsverhalten:
Sowohl Honigbienen als auch Wildbienen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und tragen so zur Produktion von Nahrungsmitteln bei.
Bedeutung für die Umwelt:
Honigbienen und Wildbienen sind beide wichtige Bestäuber und tragen so zur Erhaltung der Umwelt und der Artenvielfalt bei.
Verletzlichkeit:
Sowohl Honigbienen als auch Wildbienen sind anfällig für Umweltverschmutzung, Verlust ihres Lebensraums und den Einsatz von Pestiziden, was ihre Bestände gefährdet.
Nutzen für den Menschen:
Sowohl Honigbienen als auch Wildbienen produzieren Honig und andere nützliche Produkte die vom Menschen genutzt werden können.
Unterschiede
Lebensweise:
Honigbienen leben in vom Menschen aufgestellten Bienenstöcken, während Wildbienen normalerweise in der freien Natur nisten.
Sozialverhalten
Honigbienen leben in großen Kolonien, die aus Königin, Arbeiterinnen und Drohnen bestehen. Wildbienen hingegen leben meist einzeln oder in kleinen Gruppen.
Bestäubungsverhalten:
Honigbienen sammeln Nektar und Pollen von vielen verschiedenen Pflanzenarten und bestäuben so eine Vielzahl von Pflanzen. Wildbienen sind oft spezialisiert auf bestimmte Pflanzenarten und können so besonders effektiv bei der Bestäubung dieser Pflanzen sein.
Honigproduktion:
Honigbienen produzieren Honig und andere Bienenprodukte, während Wildbienen dies nicht tun.
Schutzstatus:
Da Honigbienen vom Menschen domestiziert werden, sind sie besser vor bestimmten Gefahren geschützt als Wildbienen, die oft von Umweltverschmutzung und dem Verlust ihres natürlichen Lebensraums bedroht sind.

Bienen Gesundheit

In unserem Wissensmagazin zur Bienen Gesundheit findet ihr spannende und informative Beiträge aus der Welt unserer Lieblingsbienen.

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Schwarze Holzbiene besucht eine Blume.

Halten Honigbienen Winterschlaf?

Die Antwort hierauf lautet: Nein. Obwohl sich die fleißigen Helfer auf den Winter vorbereiten, halten sie keinen Winterschlaf.
Sie sammeln Pollen und Nektar, um Honig für den Bienenstaat herzustellen. Dadurch stellen sie sicher, dass genug Nahrung im Winter für den Bienenstaat zur Verfügung steht. Denn sobald die Temperaturen außerhalb des Bienenstocks unter 10°C liegen, wird dieser nicht mehr verlassen.