Totholz und seine Funktion im Garten

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Lebendiges Holz im Garten

Es gibt zahlreiche Ansätze, um Gärten bienenfreundlich zu gestalten, wobei das Thema Totholz eine wesentliche Rolle spielt. Totholz bezeichnet abgestorbene, stehende oder liegende Bäume, die durch natürliche Prozesse wie Alterstod oder verschiedene Umwelteinflüsse entstehen. Häufig sind dies Naturereignisse wie Waldbrände, Orkane, Blitzeinschläge sowie Schnee- oder Eisbrüche.

 

Gartenbesitzer und Imker wissen, dass der Satz „Totholz ist alles andere als tot“ zutreffend ist. In einem abgestorbenen Baum verbirgt sich oft mehr Leben, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Insekten, Käfer, Pilze, Vögel und Hautflügler finden hier ein einzigartiges Ökosystem vor. Aus diesem Grund stellt Totholz einen wichtigen Bestandteil sowohl von Gärten als auch von Wäldern dar.

Totholz

Beschaffung geeigneter Materialien

Fehlen im Garten oder Haushalt natürliche Hilfsmittel, kann nach Rücksprache mit dem Förster Restholz und Grünabfälle im Wald gesammelt werden. Besonders Laub- und Nadelholz sind wertvoll, da sie eine größere Vielfalt an Pilzen beherbergen. Zudem ist es empfehlenswert, verschiedene Bodendecker wie Kleines Immergrün oder Efeu-Gundermann im Garten zu pflanzen. Diese Pflanzen ziehen nicht nur Bienen und Hummeln durch ihre ansprechenden Düfte an, sondern tragen auch dazu bei, die Feuchtigkeit rund um das Totholz zu erhalten.

Lebensgrundlage für Bienen

Die Natur bietet zahlreiche Rückzugsorte und Nistplätze für die Tierwelt. Im Garten spielt Totholz eine essentielle Rolle, da viele Bienen- und Wespenarten auf es angewiesen sind. Wespen nutzen Holzmaterialien zum Nestbau, während abgestorbene Holzstämme vielen Bienenarten als Wohnraum dienen.

 

  • Baumstamm
    Baumstümpfe und Baumstämme sind umweltfreundliche Alternativen zu Metall. Im Garten dürfen sie verrotten, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch kreativen Spielraum für die Gestaltung eigener Kunstwerke bietet. Der ideale Standort für einen Baumstamm oder -stumpf ist sonnig, da sich hier über Jahre hinweg verschiedene Bienenarten, wie die Blattschneiderbiene, die Holzbiene oder die Pelzbiene, ansiedeln.
  • Benjeshecke
    Gartenliebhaber legen eine Benjeshecke aus locker aufgeschichteten Ästen und Zweigen an, um den Garten zu umsäumen oder bestimmte Bereiche abzugrenzen. Diese Totholzhecke nutzt Abfälle aus dem Gehölzschnitt sinnvoll, indem die Grünabfälle locker angehäuft und an einem Pfosten befestigt werden. So entsteht ein stabiler Wall, der Wildbienen und andere Tierarten anlockt.
  • Stängel
    Himbeeren, Brombeeren, Heckenrosen und Schwarzer Holunder bieten optimale Verstecke im Garten. Nistplätze aus alten, markhaltigen Stängeln sind besonders geeignet für Maskenbienen sowie Schwarze und Blaue Keulenhornbienen. Der Aufbau ist kostengünstig und zeitsparend: Die Stängel werden auf etwa einen Meter Länge zugeschnitten und senkrecht an einem Zaun befestigt. Diese Nester werden meist über ein Jahr lang genutzt, weshalb sie lange an Ort und Stelle bleiben.
  • Laubhaufen
    Laubhaufen bieten Insekten sowohl Schutz als auch Nahrung. Die Überreste des Jahres stellen für viele Tierarten überlebenswichtige Winterquartiere dar. Vögel, Amphibien, Igel, Mäuse und Wildbienen sind auf solche Rückzugsorte angewiesen. Am besten bleibt der Laubhaufen bis ins späte Frühjahr in schattigen und windstillen Ecken des Gartens, da er die Tiere in der kalten Jahreszeit schön warm hält und sie regelrecht anzieht.

 

Totholz ist eine kostenfreie und vielseitige Ressource. Durch dessen Nutzung unterstützt man nicht nur das Ökosystem, sondern trägt auch zur Erhaltung seiner tierischen Bewohner bei.

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