Bienen retten: Was kann ich tun?

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Bienen retten: Was kann ich tun?

Bienen sind für den Menschen und die Umwelt sehr wichtig. Sie tragen zur Pflanzen- und Tiervielfalt bei und sind Voraussetzung für rund ein Drittel aller Lebensmittel. Darunter fallen zum Beispiel Äpfel, Kirschen oder Pflaumen. Diese können nur durch die Bestäubung der Bienen wachsen.

 

In den vergangenen Jahren sterben jedoch dreimal so viele Bienenvölker wie üblich. Diese Zahlen führen vor Augen, was für ein großes Problem das derzeitige Bienensterben ist.

Um dem entgegenzuwirken, muss man jedoch nicht unbedingt Imker oder Bienenkenner sein. Jeder kann etwas tun, um Bienen zu retten.

Das kann jeder tun

 

1. Für Pflanzenvielfalt sorgen:

Ein wichtiger Schritt, um Bienen zu retten, ist, ihnen Nahrung anzubieten. Der eigene Garten sollte mit verschiedenen Pflanzenarten bepflanzt werden. Dabei ist es wichtig, auf regionale Pflanzen mit offen blühenden Blüten zu achten. Einige Bienen sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und nur in ihrer Nähe zu finden. Bei größerer Vielfalt finden also mehr Bienen die richtige Pflanze für sich.

Blühwiese

Exotische Pflanzen sind nicht nur relativ uninteressant für Bienen, sie können sogar einen negativen Effekt haben: in einigen Fällen verdrängen sie die wertvollen regionalen Pflanzenarten.

 

Bienen brauchen von Februar bis in den Herbst hinein Nahrung. Ein weiterer unterstützender Faktor ist deshalb das Anpflanzen von sowohl früh als auch spät blühenden Pflanzen.
Zu den früh blühenden Pflanzen gehören beispielsweise der Haselnussstrauch und die Kornelkirsche. Pflanzen, die erst im Spätsommer beginnen zu blühen, sind unter Anderem die Wiesen-Flockenblume, die Königskerze, die Stockrose oder der gemeine Efeu.

 

Möchte man noch einen Schritt weiter gehen, so kann man auch den ganzen Garten oder Teile des Gartens in eine Blühwiese verwandeln. Diese ist besonders bienenfreundlich und lebt davon, dass möglichst wenig in die Natur eingegriffen wird.

2. Seltener mähen:

Ein akkurater und kurz gemähter Rasen ist für viele Menschen das Idealbild eines gepflegten Gartens. Für Bienen und andere Insekten ist er in dieser Form jedoch nicht wertvoll und bietet nur wenig Nahrung. Um den Garten etwas bienenfreundlicher zu gestalten, reicht es aus, den Rasen nur etwa alle drei Wochen zu mähen. So können in der Zwischenzeit Wildblumen und Wildkräuter sprießen und die Bienen anlocken.

3. Balkonkasten anbringen:

Aber auch wer keinen eigenen Garten hat, kann Bienen etwas Gutes tun und einen Balkonkasten abringen.
In einigen Fällen reicht dafür sogar die Fensterbank aus. Gerade in dicht besiedelten, städtischen Gebieten können die blühenden Balkonkästen eine wahre Oase für die Bienen sein.
Für den Balkonkasten eignen sich verschiedene Pflanzen und Kräuter wie beispielsweise Thymian, Minze, Basilikum oder Oregano. So ist er nicht nur ein Geschenk für die Bienen, sondern auch für die Küche.

Balkonkasten

4. Nisthilfen oder Insektenhotels bauen:

Für viele Wildbienen ist es heute schwierig, passende Nistplätze für ihren Nachwuchs zu finden. Sie legen ihre Eier in Röhren ab. Durch bestimmte Nisthilfen oder den Bau eines Insektenhotels können sie diesem Problem entgegenwirken. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu gestalten, wie zum Beispiel aus Konservendosen oder einem Holzklotz.
 
Damit die Bienen wirklich von der Nisthilfe profitieren können, sollte jedoch auf einige Dinge geachtet werden:

  • Die Röhren müssen hinten geschlossen und ohne Risse sein.
  • Es sollte ein sonniger Standort gewählt werden.
  • Der Standort sollte mindestens ein Jahr an der selben Stelle sein.
  • Das richtige Material muss verwendet werden, am besten entrindetes Hartholz einer Esche.

5. Bienentränke aufstellen:

Die immer wärmer werdenden Sommer betreffen auch die Bienen. Für sie wird es schwieriger, geeignete Wasserstellen zu finden. Schattige und windstille Orte im Garten oder auf den Balkon können ideal für eine Bienentränke genutzt werden. Dazu wird ein kleines, flaches Gefäß mit Wasser gefüllt und aufgestellt. Zudem sollten Moos, Korken und kleine Stöckchen in und um das Wasser platziert werden. Diese dienen als Landeplätze und bewahren die Bienen vor dem Ertrinken.

6. Pestizide und Insektizide vermeiden:

Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel werden nicht mehr nur in der Landwirtschaft benutzt. Auch im privaten Garten finden diese Mittel immer häufiger Anwendung.

Dabei werden die Auswirkungen auf die Natur häufig verharmlost oder unterschätzt. Tatsächlich wird durch Pestizide und Insektizide jedoch teilweise erheblich die Natur beeinflusst.

 

So nehmen beispielsweise neuartige Samen das Pestizid ganz in sich auf, sodass sich die giftigen Chemikalien in den Blüten, Blättern und sogar im Nektar befinden. Wenn Bienen diese Pflanzen anfliegen, werden sie durch die Chemikalien langfristig vergiftet.

 

Auch Mittel zur Insektenbekämpfung können mehr Schaden anrichten als erwartet. Sie vergiften nämlich nicht nur die lästigen Schädlinge, sondern leider auch nützliche Insekten.

 

Um Bienen zu schützen, sollten daher Pestizide und Insektizide vermieden werden. Alternativ ist es ratsam auf natürliche Mittel zurückzugreifen: Knoblauch, Zwiebeln, Rhabarber und Brennnesseln als Sud oder Brühe können ebenfalls effektiv unerwünschtes Unkraut und Schädlinge vertreiben.

Pestizide

7. Bio und regional kaufen:

Ein indirekter Weg um Bienen zu retten ist, regionale und Bio-Lebensmittel zu kaufen. Bio-Lebensmittel werden ohne chemische Pestizide angepflanzt. Kauft man diese Produkte, unterstützt man eine Landwirtschaft, die den Lebensraum der Insekten nicht weiter verkleinert. Außerdem wird in der Bio-Landwirtschaft durch Brachflächen und blühende Randstreifen für mehr Nahrung und Nistmöglichkeiten für die Bienen gesorgt. Regionale Lebensmittel sind außerdem aufgrund kürzerer Transportwege sowieso gut für die Umwelt.

8. Honig vom Imker kaufen:

Eine weitere Möglichkeit ist, Honig vom Imker zu kaufen. Viele Honigsorten aus dem Supermarkt 1setzen sich aus Honigen unterschiedlicher territorialer Herkunft zusammen oder werden aus China oder Lateinamerika importiert. Das bedeutet nicht nur längere Transportwege, sondern auch andere Lebensmittelstandards.

 

Honig vom regionalen Imker mag zwar teurer sein, man unterstützt damit jedoch eine ökologische Bienenhaltung. Informationen über regionale Imker findet man im Internet oder durch die Landesverbände des Deutschen Imkerbundes.
Aber auch bei regionalen Imkern ist es wichtig, auf die Haltungs- und Herstellungsmethoden des Imkers zu achten. Honig aus Mischkulturen ist ökologisch wertvoller als Sortenhonig, denn dort wird auf eine bunte Pflanzenvielfalt geachtet.

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