Was verdient ein Imker? – Die finanzielle Seite der Imkerei

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Was verdient ein Imker? – Die finanzielle Seite der Imkerei

Die Imkerei ist eine faszinierende Tätigkeit, die nicht nur zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt, sondern auch die Möglichkeit bietet, ein Einkommen zu generieren. Der Verdienst eines Imkers kann jedoch stark variieren, abhängig davon, ob die Imkerei als Hauptberuf, Nebenerwerb oder Hobby betrieben wird.

Foto eines Imkers, der Honig in die Kamera hält

Einnahmequellen in der Imkerei

Die Haupteinnahmequelle für Imker ist natürlich der Verkauf von Honig. Ein Bienenvolk produziert im Durchschnitt etwa 20-30 kg Honig pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 6,43 Euro für ein 500g-Glas Frühtrachthonig bzw. 6,50 Euro für Sommertrachthonig ergibt sich ein potenzieller Umsatz von etwa 260-390 Euro pro Volk und Jahr allein durch den Honigverkauf. Neben Honig gibt es jedoch weitere Produkte und Dienstleistungen, die Imker anbieten können:

 

  1. Bienenwachs
  2. Propolis
  3. Pollen
  4. Gelee Royale
  5. Bienengift
  6. Verkauf von Bienenvölkern oder Königinnen
  7. Bestäubungsdienstleistungen für Landwirte

Der durchschnittliche Umsatz pro Bienenvolk wird oft mit etwa 500 Euro pro Jahr angegeben.

Kosten und Investitionen

Der Einstieg in die Imkerei erfordert zunächst einige Investitionen. Für eine Erstausstattung mit zwei Bienenvölkern sollte man mit Kosten von etwa 1.000 bis 2.000 Euro rechnen. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

 

  • Beuten (Bienenbehausungen): ca. 500 Euro
  • Bienenvölker: 100-300 Euro
  • Schutzkleidung: 45-120 Euro
  • Grundausstattung an Werkzeugen: 50-100 Euro
  • Imkerkurs: 40-120 Euro

Zusätzlich fallen laufende Kosten an, wie zum Beispiel für Futtermittel, Medikamente zur Varroabekämpfung, Honiggläser und Etiketten.

Verdienst nach Imkerei-Typ

Die Verdienstmöglichkeiten in der Imkerei variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Bienenvölker, der Professionalität des Betriebs und den Vermarktungswegen.

 

Hauptberufliche Imker

Berufsimker mit mehr als 150 Völkern können von der Imkerei leben, jedoch ist dies in Deutschland eher selten. Das durchschnittliche Einkommen eines deutschen Berufsimkers liegt zwischen 22.000 und 27.000 Euro pro Jahr. Professionelle Imker, die ihre Tätigkeit als Hauptberuf ausüben, können ein beachtliches Einkommen erzielen:

 

  • Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Berufsimkers liegt zwischen 20.000 und 50.000 Euro.
  • Dies entspricht einem monatlichen Bruttoverdienst von etwa 1.600 bis 4.200 Euro.
  • Das Einstiegsgehalt für angestellte Imker nach der Ausbildung beträgt zwischen 1.440 und 1.900 Euro brutto pro Monat.
  • Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Gehalt auf 1.630 bis 2.240 Euro brutto monatlich steigen.

 

 

Nebenerwerbsimker

Nebenerwerbsimker mit 30 bis 150 Völkern können bereits einen signifikanten Zuverdienst erzielen. Bei 50 Völkern und einem durchschnittlichen Umsatz von 500 Euro pro Volk ergibt sich ein Jahresumsatz von 25.000 Euro. Nach Abzug der Kosten und Steuern bleibt ein Nebenverdienst von mehreren tausend Euro pro Jahr. Imker im Nebenerwerb betreuen in der Regel 31 bis 150 Bienenvölker:

 

  • Der Verdienst hängt stark von der Anzahl der Völker und der Vermarktungsstrategie ab.
  • Ein realistischer monatlicher Zusatzverdienst kann zwischen 500 und 1.500 Euro liegen.

 

 

Hobbyimker

Für Hobbyimker mit weniger als 30 Völkern ist die Imkerei in der Regel kein nennenswerter Nebenverdienst. Oft decken die Einnahmen gerade die laufenden Kosten. Ein Rechenbeispiel zeigt, dass man mit 30 Bienenvölkern durchschnittlich etwa 750 Euro pro Monat erwirtschaften könnte, wenn man nur den Honig verkauft. Hobbyimker betreuen typischerweise 1 bis 30 Bienenvölker:

 

  • Mit 30 Bienenvölkern kann ein durchschnittlicher Zusatzverdienst von etwa 750 Euro im Monat erzielt werden.
  • Bei 2-3 Völkern liegt der jährliche Umsatz bei etwa 900 Euro, was einem monatlichen Durchschnitt von 75 Euro entspricht.
  • Mit 5 Völkern können Einnahmen von bis zu 1.400 Euro pro Jahr generiert werden, was etwa 117 Euro monatlich entspricht.
Foto eines Imkers

Faktoren, die den Verdienst eines Imkers beeinflussen

  1. Größe des Betriebs

Die Anzahl der Bienenvölker hat direkten Einfluss auf die Menge an Honig und anderen Bienenprodukten, die produziert werden können. Ein professioneller Imker mit Hunderten von Bienenstöcken wird naturgemäß mehr verdienen als ein Hobbyimker mit wenigen Völkern.

 

  1. Produktpalette

Neben Honig können Imker ihr Einkommen durch eine vielfältige Produktpalette steigern:

  • Propolis
  • Bienenwachs
  • Pollen
  • Gelée Royale
  • Bienengift für medizinische Zwecke

 

  1. Vermarktungsstrategie

Die Art der Vermarktung hat erheblichen Einfluss auf den Verdienst:

  • Direktvermarktung an Endkunden, z.B. auf Wochenmärkten oder im eigenen Hofladen, kann höhere Preise erzielen.
  • Online-Verkauf über E-Commerce-Plattformen kann zur Steigerung des Einkommens beitragen.
  • Der Verkaufspreis für Honig liegt bei ca. 5-8 Euro pro 500g.

 

  1. Zusätzliche Einkommensquellen

Um ihr Einkommen zu diversifizieren, können Imker verschiedene zusätzliche Dienstleistungen anbieten:

  1. Bestäubungsdienstleistungen für Landwirte und Obstbauern
  2. Imkerei-Kurse und Workshops
  3. Verkauf von Imkerei-Ausrüstung
  4. Herstellung und Verkauf von Bienenwachsprodukten
  5. Führungen und Erlebnisimkerei

Steuerliche Aspekte

Die steuerliche Behandlung der Imkerei hängt von der Größe des Betriebs ab:

 

  1. Bis zu 30 Bienenvölker: Die Imkerei gilt als steuerlich irrelevante Liebhaberei. Es müssen keine Steuern gezahlt werden, unabhängig von den Einnahmen.
  2. 31 bis 70 Völker: Es wird ein pauschaler Gewinn von 1.000 Euro pro Jahr angesetzt (§13a-Methode).
  3. Über 70 Völker: Eine detaillierte Gewinnermittlung ist erforderlich.

Imker können zudem von einem Einkommensteuerfreibetrag von 900 Euro pro Jahr profitieren, sofern die Gesamteinkünfte 30.700 Euro nicht übersteigen.

Umsatzsteuer, Förderungen und Zuschüsse für Imker

Grundsätzlich ist die Imkerei umsatzsteuerpflichtig. Für selbst produzierten Honig gilt ein ermäßigter Steuersatz von 7%. Imker können jedoch auch von der Umsatzsteuerpauschalierung profitieren und 7,8% (ab 2025) Umsatzsteuer ausweisen, ohne diese an das Finanzamt abführen zu müssen.

 

In vielen Bundesländern gibt es Förderprogramme für Imker. Beispielsweise bietet Bayern Zuschüsse von bis zu 30% für Investitionen in Imkereigeräte. In Hessen können Imker mit mehr als 25 Bienenvölkern Zuschüsse von bis zu 30% der Investitionskosten erhalten, mit einer maximalen Förderung von 10.000 Euro pro Jahr.

Zukunftsperspektiven für Imker

Die finanzielle Seite der Imkerei ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Für die meisten Imker in Deutschland ist die Bienenhaltung ein Hobby, das sich bestenfalls selbst trägt. Nebenerwerbsimker können einen ansehnlichen Zuverdienst erzielen, während nur wenige Berufsimker ausschließlich von der Imkerei leben können.

 

Trotz der moderaten Verdienstmöglichkeiten bietet die Imkerei viele immaterielle Vorteile: Sie ermöglicht den engen Kontakt zur Natur, trägt zum Umweltschutz bei und kann eine erfüllende Freizeitbeschäftigung sein. Wer die Imkerei als Hobby oder Nebenerwerb betreibt, sollte dies vor allem aus Leidenschaft und nicht primär aus finanziellen Gründen tun.

 

Für alle, die ernsthaft über einen Einstieg in die Imkerei nachdenken, ist eine gründliche Planung und Kalkulation unerlässlich. Ebenso wichtig sind eine fundierte Ausbildung und der Austausch mit erfahrenen Imkern, um langfristig erfolgreich und mit Freude Bienen zu halten.

Häufig gestellte Fragen:

Kann man von der Imkerei allein leben?

Es ist möglich, von der Imkerei allein zu leben, aber es erfordert in der Regel einen größeren Betrieb mit mehreren hundert Bienenvölkern und eine effektive Vermarktungsstrategie.

Wie lange dauert es, bis ein Imker profitabel wird?

Die Zeit bis zur Profitabilität kann variieren, aber oft dauert es 3-5 Jahre, bis ein Imkereibetrieb stabile Gewinne erwirtschaftet.

Welche Nebenkosten fallen bei der Imkerei an?

Zu den Nebenkosten gehören Ausgaben für Ausrüstung, Bienenfutter, Medikamente, Transport, Versicherungen und eventuell Pachtgebühren für Standorte.

Gibt es staatliche Förderungen für Imker?

In vielen Ländern gibt es Förderprogramme für Imker, insbesondere für Neueinsteiger oder für Maßnahmen zum Bienenschutz. Die Verfügbarkeit und Art der Förderungen variieren je nach Region.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Verdienst von Imkern aus?

Der Klimawandel kann durch veränderte Blühzeiten und extreme Wetterereignisse die Honigproduktion beeinflussen und somit Auswirkungen auf den Verdienst haben.

Welche Qualifikationen benötigt man, um als professioneller Imker zu arbeiten?

Formale Qualifikationen sind nicht zwingend erforderlich, aber Kurse und Ausbildungen in Imkerei, Betriebswirtschaft und Lebensmittelhygiene können hilfreich sein.

Wie unterscheidet sich der Verdienst zwischen konventionellen und Bio-Imkern?

Bio-Imker können oft höhere Preise für ihre Produkte erzielen, haben aber auch höhere Produktionskosten und strengere Auflagen zu erfüllen.

Gibt es saisonale Schwankungen im Verdienst eines Imkers?

Ja, der Verdienst eines Imkers unterliegt starken saisonalen Schwankungen, mit Höhepunkten in den Sommermonaten und geringeren Einnahmen im Winter.

Was verdient ein Imker im Monat?

Ein Berufsimker kann zwischen 1600€ – 4200€ im Monat verdienen. Hobbyimker verdienen meist unter 1000€ pro Monat, teilweise unter 200€. Der verdienst ist aber stark von der Anzahl der Völker, der Region und der Ausrichtung abhängig.

Bienen Gesundheit

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