Bienenrekorde – Was leisten die Bienen?

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Bienenrekorde – Was leisten die Bienen?

Die Welt der Bienen ist äußerst komplex und beeindruckt mit erstaunlichen Fähigkeiten, die eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Sie übernehmen den Großteil der Bestäubung und sind für etwa 80 % der Kultur- und Zierpflanzen unverzichtbar. Doch neben dieser Aufgabe erbringen Bienen je nach Art, Eigenschaft und Region auch ihre eigenen außergewöhnlichen Leistungen. Besonders Honigbienen entwickeln sich als sozialer Superorganismus kontinuierlich weiter, während auch Wildbienen durch ihre besonderen Fähigkeiten immer wieder für Bewunderung sorgen.

Foto von Biene auf einer Wabe

Rekorde bei Honigbienen

Honigbienen gelten nach Rind und Schwein als das drittwichtigste Nutztier. Sie leben als Volk in einem hochorganisierten System, in dem sie gemeinschaftlich Fähigkeiten entwickeln, die eine einzelne Biene alleine nicht erreichen könnte. Aus diesem Zusammenwirken entstehen beeindruckende Stärken, die die Honigbiene auszeichnen und ihre herausragenden Leistungen definieren.

 

  • Welche Honigbiene lebt am längsten im Bienenstock?

Die Lebenserwartung von Bienen fällt unterschiedlich aus. Die Bienenkönigin erreicht vier bis sechs Jahre und über den Sommer leben die Drohnen fast 50 Tage. Bei den weiblichen Honigbienen hängt es von der Jahreszeit ab. Eine Winterbiene kann bis zu einem halben Jahr überleben, weil sie das Volk an kalten Tagen durchbringen soll. Die Sommerbiene hat das kürzeste Leben mit bis zu 35 Tagen.

 

  • Wie viele Honigbienen leben in einem Nest/Stock?

Das Bienenjahr erreicht seinen Höhepunkt im Mai und Juni, wo das Bienenvolk aus rund 50.000 Bienen besteht. Jedoch verändert sich die Anzahl je nach Jahreszeit. Im Winter sind etwa 20.000 Bienen im Stock, die daran arbeiten, ihr Zuhause durch Muskelzittern mit einer permanenten Temperatur zwischen 32 °C und 36 °C warm zu halten.

 

  • Was leisten Honigbienen für den Honig?

Ein Bienenvolk produziert durchschnittlich 20 bis 30 kg Honig im Jahr. Honigbienen schaffen für einen 500 bis 1000 g Honig ca. 150.000 Flugkilometer und fliegen 3 ½ Mal um die Erde. Insgesamt beschaffen Sammelbienen fast zwei bis drei Kilogramm Blütennektar oder Honigtau für 500 bis 1000 g Honig und besuchen dafür 900.000 bis 6 Millionen Blüten. Für diese Arbeit fliegen die Honigbienen ca. 150.000 mal aus dem Stock.

 

  • Wie lange lebt eine Honigbiene nach einem Stich?

Nicht alle Bienen sterben nach dem Stich, bekannt sind aber die Honigbienen, die nach dem Verlust ihres Stachels erst nach fast 114 Stunden, also mehrere Tage, sterben. Das liegt an dem Widerhaken, der in der Haut stecken bleibt, doch bei Feinden wie Wespen oder Hornissen tritt der Fall nicht auf, weil diese ein sogenanntes Exoskelett aus Chitin besitzen.

Foto von Bienen an einem Seil

Rekorde bei Wildbienen

Fast 75 Prozent der Wildbienen leben solitär, sie bilden also keine Staaten wie zum Beispiel die Honigbienen und leisten trotzdem genauso viel im Ökosystem. Denn Wildbienen bestäuben zwei Drittel aller Pflanzen. In Deutschland sind etwa 604 Wildbienenarten heimisch, die durch bestimmte Umwelteinflüsse über einzigartige Merkmale verfügen. Auch die wilden Bienen haben ihre eigenen Rekorde.

 

  • Welche Wildbienen leben parasitär in Deutschland?

Jede deutsche Wildbienenart setzt ihre eigene Strategie ein, um für die nächste Generation zu sorgen. Erstaunlicherweise handelt es sich bei den 604 Wildbienenarten um 135 Arten, die parasitär leben, sie nutzen also ihre Artgenossen aus. Somit sparen sie sich Zeit, ein eigenes Nest zu bauen und sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Diese Wildbienen sind auch als Kuckucksbienen bekannt, die ihre Eier ins gemachte Nest schmuggeln.

 

  • Wer sind die kleinsten und größten Wildbienen in Deutschland?

Die kleinste Wildbiene Deutschlands ist die Sand-Steppenbiene oder Dünen-Steppenbiene, die nur 4 Millimeter groß ist. Die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) gehört mit ihren 3 Zentimetern zu den größten deutschen Wildbienen.

 

  • Welche Wildbienen tauchen am meisten in Deutschland auf?

Je nach Region, Umwelt, Jahreszeit und eigenen Erfahrungen können sich die Sichtungen variieren. In der Regel zählen zu den häufigsten Wildbienenarten in Deutschland:

  • die Rotfransige oder Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa),
  • die Gewöhnliche Bindensandbiene (Andrena flavipes),
  • die Rote oder Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis),
  • die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae),
  • die Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis),
  • die Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum),
  • die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris),
  • die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum)
  • und die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella).

 

 

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Eine tote Biene liegt auf dem Rücken.

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