Mythen rund um die Hornisse
Bienen und Hummel fliegen durch die Gärten, um genügend Pollen und Nektar zu sammeln. Auf diese Gäste freuen sich die Garten- und Bienenfreunde, denn sie haben ein positives Image und wirken nicht bedrohlich. Hornissen hingegen sind bei Menschen sehr unbeliebt, trotz ihres friedlichen Verhaltens. Das liegt vor allem an ihrer Nahrung und ihrem Aussehen. Dieser Ruf hat dazu geführt, dass sich viele Mythen rund um Hornissen gebildet haben, über welche im Folgenden aufgeklärt werden soll.
Hornissen sind extrem aggressiv und giftig
Dieser Mythos ist nur ein Gerücht, denn Hornissen verhalten sich in der Regel defensiv und ihr Stich ist nicht giftiger als der einer Wespe oder einer Biene. Leider fürchten sich die meisten Menschen vor ihrer enormen Größe und dem auffälligen Fluggeräusch. Hornissen sehen gefährlich aus, doch die ruhigen Hautflügler ergreifen schnell die Flucht, statt in die Offensive zu gehen. Sie werden nur aggressiv oder stechen zu, wenn in der Nähe ihres Nestes eine Bedrohung auftaucht. Dann versuchen sie, ihr Volk und ihre Königin zu beschützen.
Wer zufällig auf eine Hornisse oder ein Hornissennest stößt, sollte sich vorsichtig nähern, ruhig verhalten und hektische Bewegungen vermeiden. Somit besteht keine erhöhte Gefahr, von einer Hornisse gestochen zu werden. Kuchen, Eis oder andere süße Speisen gehören nicht zur Ernährung der Hornissen, daher können Menschen ein Picknick im Garten genießen. In der Bevölkerung reagieren weniger Menschen allergisch auf das Hornissengift als bei den Bienen. Rund zwei bis drei Prozent der Menschen sind davon betroffen. Jedoch müssen Hornissen mehrfach stechen, bis sich eine allergische Reaktion bildet.
Drei Hornissen töten einen Menschen, sieben ein Pferd
Hier spielen erneut ihr großes Aussehen und ihr drei Zentimeter langer Stachel eine Rolle. Eine Hornisse braucht zunächst mehrere Stichversuche, um einen gesunden Menschen lebensgefährlich zu verletzen. Der Hornissenstich fühlt sich schmerzhafter an als der Stich anderer Insektenarten. Grund dafür ist der Stachel, der dicker und länger ist als der von Wespen und Bienen, um damit tief in die Haut eindringen zu können. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Hornissen gefährlicher sind als ihre Artgenossen.
Am besten Hornissen anpusten
Unter keinen Umständen dürfen Menschen die Hornissen anpusten, das vertreibt sie nicht, sondern löst eine Gegenreaktion aus. Wer eine Wespe oder Hornisse anpustet, stößt dabei Kohlendioxid aus, das bei den Insekten als Bedrohung wahrgenommen wird. Es versetzt die Hornisse in höchste Alarmstufe und das Wegblasen wird als Angriff interpretiert. In diesem Fall gehen Hornissen dann in die Verteidigung und können stechen.
FAQ
Steht die Hornisse unter Naturschutz?
Die Antwort: Ja! Als besonders geschützte Art stehen die Hornissen gemäß Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung und laut § 20f Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) unter Naturschutz. Menschen dürfen sie nicht töten oder stören. Des Weiteren ist es nicht erlaubt, ihre Nester unbefugt zu zerstören oder zu entfernen.
Warum stehen Hornissen unter Artenschutz?
Der Artenschutz umfasst die Aufgabe, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu schützen und um das Artensterben zu verhindern. Auch die Hornissen stehen unter Artenschutz, weil ihre Population schwindet und ihre Funktion als Insektenjäger (Schädlingsvertilger (Link: Hornisse – Feind oder Freund?)) nützlich ist.
Wie giftig sind Hornissen?
Der Stich eines Hornissenstachels kann schmerzhaft sein, aber eine einzige Attacke ist nicht tödlich. Nur bei Allergikern ist eine große Vorsicht und schnelles Handeln geboten. Im Gift der Hornisse befinden sich Histamin, Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. Auch das Acetylcholin gilt als fester Bestandteil und ist mit 5 % des Trockengewichts die höchste bei einem Lebewesen nachgewiesene Konzentration. Sie erzeugen Schmerzen, aber auch eine Hautrötung und rote, juckende, leicht erhabene Schwellungen (Quaddelbildung). Die glatte Muskulatur wird zudem beeinflusst.
Was tun bei einem Hornissenstich?
Nachdem die Hornisse zugestochen hat, sollte man erst die Schmerzen mit Kälte lindern und dann die Wunde sorgfältig reinigen. Eine Salbe mit einem Antiallergikum eignet sich sehr gut für die Wundversorgung. Wer auf Hausmittel zurückgreifen will, kann sich für Essigumschläge, Quarkwickel, eine Zitrone oder eine frisch aufgeschnittene Zwiebel entscheiden. Im Notfall ist ein Arzt aufzusuchen.
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