Hornissenarten in Deutschland

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Hornissenarten in Deutschland

In Deutschland leben die allseits bekannten Honig- und Wildbienen – Echte Bienen (Apidae), die Wespen (Vespinae) und auch die Hornissen (Vespa crabro). Sie lassen sich durch ihre körperlichen Merkmale, Lebensweisen und den Nestbau unterscheiden. Hornissenarten sind viel größer als ihre Verwandten und haben keinen guten Ruf, obwohl sie von Natur aus friedlich sind, solange das Nest nicht bedroht wird. Insgesamt sind zwei Hornissenarten in Deutschland verbreitet: die Europäische Hornisse und die Asiatische Hornisse.

Die Europäische Hornisse

Als einzige heimische Hornissenart in Deutschland bildet die Europäische Hornisse (Vespa crabro) den größten Insektenstaat und gilt indes als eine bedrohte Tierart in Mitteleuropa. In der Bundesartenschutzverordnung steht die Europäische Hornisse unter dem Artenschutz, weshalb sie nicht getötet oder ihre Nester nicht vernichtet werden dürfen! Die Vespa crabro ist zudem unsere größte heimische Faltenwespe.

Merkmale

Die Europäische Hornisse ist durch einen rot-gelben Kopf, eine rötliche Brust mit schwarzer, v-förmiger Zeichnung, einen gelben Hinterleib mit dunklen Punkten und rotbraunen Beinen wiederzuerkennen. Im Hornissenstaat erreicht die Königin eine Körperlänge von bis zu 40 mm. Alle männlichen Hornissen werden bis zu 28 mm lang und die Weibchen bis zu 25 mm.

Ernährung

Zunächst kümmert sich die Königin um die Brut. Anschließend bekommen die Hornissenlarven von den Arbeiterinnen eine proteinreiche Ernährung, die aus verschiedenen Insektenarten besteht. Auf den Speiseplan gehören zum Beispiel Wespen- und Bienenarten, aber auch Schädlinge, die eine Plage für Gärtner, Forst- und Landwirte sind. Nur bei den Imkern sind Hornissen unbeliebt. Als ausgewachsene Tiere ernähren sich die Hornissen vor allem von Pflanzensäften (Nektar, Honigtau) und Fallobst.

Lebensraum

Für die Europäischen Hornissen eignen sich alte Obstbäume in Siedlungsbereichen und abgestorbene Waldbäume als idealer Lebensraum. Weitere natürliche Grundlagen für den Nestbau können lichte Waldränder in Wassernähe sein. Die Hornissennester befinden sich auch in Parks und Kleingärten, dabei bevorzugen sie hohle Bäume oder die Höhlen der tierischen Baumbewohner. Da ihr natürlicher Lebensraum immer weiter eingeschränkt wird, suchen Hornissen auch nach Alternativen wie Rollladenkästen, Dachverkleidungen, Dachböden oder Vogelnistkästen.

Lebensweise

Im Hochsommer oder im Frühherbst leben etwa 400 bis 700 Hornissen im Staat. Das Nest der Europäischen Hornisse hat eine zylindrische Form und die Öffnung befindet sich unterhalb des Bereiches. Anders als die meisten Faltenwespen verhalten sich Europäische Hornissen friedsam und greifen Menschen niemals grundlos an.

Die Asiatische Hornisse

Eine weitere in Europa lebende Hornissenart ist die Asiatische Hornisse. Diese stammt, wie der Name bereits verrät, aus dem asiatischen Raum, genauer gesagt aus Südostasien. Erst im Jahre 2004 wurde sie in Frankreich entdeckt und breitete sich seitdem in Europa aus. Es wird vermutet, dass diese exotische Insektenart mit asiatischen Importwaren eingeschleppt wurde. In Deutschland entdeckte man die Asiatische Hornisse erst 2014. .

Merkmale

Die Asiatische Hornissen haben ein kleineres und dunkleres Aussehen als die Europäische Hornisse. Ihr Körper besitzt ein orange-gelbes Gesicht, eine schwarze Brust, schwarze Beine mit gelben Spitzen und einen dunklen Hinterleib mit gelbem Band. Die Königin der Hornissen kann eine Länge von bis zu 30 mm erreichen, die Arbeiterinnen und Drohnen werden bis zu etwa 15 mm und 25 mm groß.

Ernährung

Genau wie die Europäische Hornisse ernährt sich die Asiatische Hornisse von pflanzlichen Substanzen wie Nektar und Fallobst. Außerdem jagen sie auch verschiedene Insektenarten für den Nachwuchs. Dazu gehören zum Beispiel Käfer, Fliegen und vor allem Honigbienen, die bis zu drei Viertel ihrer Beute ausmachen. Daher wird die Nahrung der Europäischen Hornisse stark reduziert und die Honigbienen selbst sterben mehr aus.

Lebensraum

Die Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien und kam vielleicht durch Menschenhand nach Europa. Nach der ersten europäischen Sichtung im Jahre 2004 in Bordeaux wurde sie erstmals 2014 in Rheinland-Pfalz gefunden. Weitere Entdeckungen waren in Ludwigshafen, Hamburg-Billbrook und Nordrhein-Westfalen. Diese invasive Hornissenart nistet überwiegend im Freien und sucht sich meist Baumkronen in über 10 m Höhe.

Lebensweise

Die Volksentwicklung findet ihren Höhepunkt im Frühherbst und es können etwa 1000 bis 2000 Asiatische Hornissen im Nest gezählt werden. Das Nest sieht ellipsenförmig aus und hat eine seitliche Öffnung. Auch die Asiatische Hornisse verhält sich friedfertig wie die Europäische Hornisse. Sie greifen Menschen nur an, wenn das Nest in Gefahr ist.

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