Grundwissen für Imker – Das Imker 1×1
Das Imkern hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt. Immer mehr Menschen entdecken die Bienenhaltung – ob als Hobby, Nebenerwerb oder sogar als Hauptberuf. Doch die Imkerei ist nicht nur faszinierend, sondern auch aufwändig und kostenintensiv. Wer den Einstieg wagt, sollte sich gut vorbereiten und einige wichtige Grundlagen kennen.

Vorbereitung: Beziehung zum Imkerverein pflegen
Ratschläge von örtlichen Imkervereinen und die Wahl eines Imkerpartners können zu Beginn sehr hilfreich sein. Häufig bieten diese Vereine auch Kurse und Schulungen für Anfänger sowie Fortgeschrittene an, in denen sämtliche Fragen zur Bienenhaltung beantwortet werden. Auf diese Weise gewinnt man bereits am Anfang wichtige praktische Erfahrungen.
Erster Schritt: Richtige Standortwahl
Die Bienen können sowohl im eigenen Garten als auch bei Bekannten, die ein eigenes Grundstück besitzen, zum Beispiel im Schrebergarten, gehalten werden.
Wichtig ist darauf zu achten, dass die Bienen trocken und windgeschützt untergebracht sind, sodass sie weder vollständig in der Sonne noch im Schatten liegen. Damit den Bienen auch die richtige Flugbahn in südliche Richtung gewährleistet werden kann, ist es vor der Anschaffung entscheidend, die Einwilligung der Nachbarn einzuholen und die regionalen Abstände zur Grundstücksgrenze einzuhalten.
Für den Fall, dass die Bienen größere Schäden in der Umgebung anrichten, sollte auch eine Tierhaftpflichtversicherung in Betracht gezogen werden.
Grundausrüstung: Welche Werkzeuge sind essentiell für Hobbyimker?
Die Grundausstattung kann Neuimkern zu Beginn rund 1.500 Euro kosten:
- Beuten (Holz oder Kunststoff, passend zum Rahmenmaß)
- Rahmenmaß entspricht regionalem Standard oder Vereinsnorm
- Schutzkleidung (z.B. Imkerhut, Handschuhe, Schleier, stabile Stiefel etc.)
- Werkzeuge wie Stockmeißel, Smoker und Honigschleuder
Anmeldung und Registrierung bei dem Veterinäramt
- Anzeige der Bienenhaltung bei dem Veterinäramt
- Erhalt einer Betriebsnummer des Veterinäramtes
- Benachrichtigung über Bienenkrankheiten im Umfeld durch den Amtstierarzt
Wintervorbereitung und Winterpflege
Die Imker müssen schon im August mit den Wintervorbereitungen starten.
Zunächst werden die Bienen mit Zuckerwasser dick gefüttert. Anschließend müssen das Brutnest, die Volksstärke (“Wintersitz”) und Varroamilbenbefall kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden. Während der kalten Jahreszeit und in Unwetterzeiten sollten die Beuten regelmäßig kontrolliert und bei Störung repariert werden.
Ab März (also im Frühjahr) können die Schutzvorrichtungen am Flugloch entfernt werden und die Kontrolle von toten Bienen und Krankheiten beginnen. Zum Schluss ist noch sicherzustellen, dass ausreichend Futterwaben vorhanden sind und eine Tränke aufgestellt werden kann.
Blütezeit und Frühjahrsdurchsicht:
Während der Blütezeit (März bis Juni) sind mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.
- Imker sollten für ausreichend Platz sorgen; Honigraum aufsetzen, Waben erweitern
- Regelmäßige Kontrolle der Beute bei mildem Wetter (ab 16 Grad)
Um das Schwärmen des Bienenvolkes zu vermeiden, kann das Volk geteilt werden. So vergrößert sich das Volk an sich und gleichzeitig wird die Schwarmbildung verhindert.
Honigernte und Verarbeitung
Vor der Ernte wird der Honig auf seinen Reifezustand kontrolliert. Demnach sollte der Wassergehalt unter 17% liegen.
Bei der Entnahme des Honigs sollte kein Wasserzerstäuber oder Rauch verwendet werden. Denn dies könnte die Qualität maßgeblich beeinträchtigen.
Wie wird der Honig richtig verarbeitet?
Die Wabenzellen werden zunächst mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet. Anschließend werden die entnommenen Waben geschleudert – erst langsam, dann schnell.
Der Honig wird mit Sieben in Honigeimern gefiltert und in Abfüllkübel gegeben. Anschließend wird der Honig ein paar Tage stehen gelassen, damit danach die Schaumschicht abgeschöpft und der Honig gerührt werden kann. Schließlich kann der Honig dann in Gläsern abgefüllt im Dunkeln bei rund 15 Grad gelagert werden.
Es gibt eine Vielzahl von Aspekten für Neulinge, die bei der Imkerei zu beachten sind. Schon im Vorhinein sind der richtige Standort festzulegen und sicherzustellen, dass die finanziellen Mittel für die Grundausstattung vorhanden sind.
Auch gesetzlich ist jeder neue Imker verpflichtet, sich beim Veterinäramt anzumelden und zu registrieren.
Das Imkern ist nicht zu unterschätzen, denn es handelt sich um ein Hobby, das das ganze Jahr, von Winter- bis Blütezeit, sehr aufwändig ist.
Abschließend lässt sich also sagen, dass zu Beginn intensiv geprüft werden muss, ob man dieser Verantwortung gewachsen ist.
Häufig gestellte Fragen: Was gehört zum Imkern dazu? Tipps & Tricks
Was braucht man als Anfänger zum Imkern?
Beuten, Rahmen, Schutzkleidung, Werkzeuge wie Smoker und Stockmeißel sowie die Anmeldung beim Veterinäramt.
Wie teuer ist die Grundausstattung für Imker?
Die Erstanschaffung kostet etwa 1.500 Euro, je nach Ausrüstung und Anzahl der Völker.
Muss man sich als Imker anmelden?
Ja, jeder Imker ist verpflichtet, seine Bienenhaltung beim Veterinäramt zu registrieren.
Wo dürfen Bienen aufgestellt werden?
Auf eigenem Grundstück, im Schrebergarten oder bei Bekannten – wichtig sind Zustimmung der Nachbarn und Einhaltung der Abstandsregeln.
Welche Versicherung brauchen Imker?
Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung ist empfehlenswert, um eventuelle Schäden abzusichern.
Lohnt sich die Imkerei als Hobby?
Ja, wenn man Zeit und Leidenschaft investiert. Neben Honig profitieren auch Natur und Umwelt von der Bienenhaltung.


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