Sind Imker versichert? – Alles, was Hobby- und Berufsimker wissen sollten

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Sind Imker versichert? – Alles, was Hobby- und Berufsimker wissen sollten

Die Imkerei bringt unterschiedliche Risiken mit sich, die sowohl Hobby- als auch Berufsimker betreffen können. Deshalb ist eine passende Versicherung unverzichtbar.

 

  • Für Hobbyimker reicht oft schon eine Grundabsicherung, die beispielsweise über die Mitgliedschaft in einem Imkerverein oder Landesverband automatisch enthalten ist.
  • Berufsimker hingegen benötigen in der Regel umfangreichere Policen, die speziell auf ihre größere Anzahl an Bienenvölkern und die wirtschaftliche Bedeutung ihrer Tätigkeit zugeschnitten sind.

In Deutschland stehen dafür verschiedene Versicherungsmodelle zur Verfügung, die je nach Umfang Schäden am eigenen Bestand, Haftungsfragen oder auch Ernteausfälle absichern können.

Ein Imker arbeitet mit den Bienen im Bienenstand.

Versicherungsschutz über Imkervereine und Landesverbände

In Deutschland sind Imker meist über ihren jeweiligen Landesverband oder Imkerverein versichert. Die Mitgliedschaft bietet grundlegenden Schutz durch sogenannte Gruppenversicherungen, die bereits im Mitgliedsbeitrag enthalten sind.

 

 

Imker-Global-Versicherung

Die sogenannte Imker-Global-Versicherung deckt typische Risiken rund um die Bienenhaltung ab, unter anderem:

  • Diebstahl von Bienenvölkern oder Geräten
  • Vandalismus und Unwetterschäden (Sturm, Hagel, Brand, Überschwemmung)
  • Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft
  • Verlust von Bienenvölkern
  • Schäden an Dritten, die durch die Bienen oder die Imkertätigkeit entstehen

 

 

Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung schützt den Imker, falls Dritte durch seine Tätigkeit oder die Bienen geschädigt werden – etwa durch Stichverletzungen, allergische Reaktionen oder durch ein fehlerhaftes Produkt wie Honig.

 

 

Rechtsschutz und Unfallversicherung

Viele Landesverbände beinhalten zusätzlich eine Rechtsschutzversicherung, die bei rechtlichen Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Bienenhaltung greift – sowohl gerichtlich als auch außergerichtlich (z. B. bei Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Bienenflug). Darüber hinaus können Imker oft eine Unfallversicherung abschließen, die die Risiken bei der Arbeit mit den Bienen absichert, etwa bei Stichen, Stürzen oder anderen Arbeitsunfällen am Bienenstand.

 

 

Sach- und Ergänzungsversicherungen

Neben den Basisversicherungen gibt es die Möglichkeit, freiwillige Zusatzpolicen abzuschließen. Dazu zählen u. a.:

  • Sachversicherung für imkerliche Gebäude (z. B. Bienenhäuser, Wanderwagen)
  • Geräte- und Vorratsversicherung (z. B. Schleudern, Honigvorräte, Wachs)
  • Transportversicherung für Bienenvölker oder Produkte, z. B. beim Wandern oder beim Honigverkauf auf Märkten

Diese Zusatzversicherungen sind besonders sinnvoll, wenn eine Imkerei mit wertvoller Ausstattung arbeitet oder die Völker regelmäßig transportiert werden.

 

 

Private Haftpflicht vs. spezielle Imker-Haftpflicht

  • Hobbyimker: Manche privaten Haftpflichtversicherungen decken die Haltung von wenigen Bienenvölkern mit ab – vorausgesetzt, Bienen sind nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Andere Anbieter verlangen jedoch eine spezielle Imker-Haftpflicht.
  • Berufsimker: Wer mehr als 25 Bienenvölker hält, gilt in Deutschland als gewerbsmäßig und ist versicherungspflichtig bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Hier gelten besondere Pflichten und zusätzliche Absicherungen, etwa bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten.
Honigwabe wird aus Bienenstock geholt

Typische Schadensfälle und deren Absicherung

  • Diebstahl von Bienenvölkern oder Gerätschaften → Sachversicherung
  • Vandalismus oder Naturkatastrophen (z. B. Sturm, Brand, Überschwemmung) → Imker-Global-Versicherung
  • Personenschäden durch Bienenstiche → Haftpflichtversicherung
  • Rechtliche Auseinandersetzungen mit Nachbarn → Rechtsschutzversicherung
  • Schäden am Inventar (Bienenhaus, Vorräte, Waben, Geräte) → Ergänzungsversicherung

Fazit

Imker sind in Deutschland meist gut versichert, wenn sie Mitglied in einem Imkerverein oder Landesverband sind. Der Versicherungsschutz umfasst in der Regel:

 

  • Haftpflichtversicherung für Schäden an Dritten
  • Sach- und Globalversicherung für Diebstahl, Vandalismus und Naturereignisse
  • Rechtsschutz für Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Bienenhaltung
  • Unfall- oder Zusatzversicherungen nach Bedarf

 

Für Hobbyimker reicht oft die private Haftpflichtversicherung aus – sofern Bienenhaltung dort eingeschlossen ist. Für Berufsimker und große Bestände sind zusätzliche Versicherungen sowie die Pflichtmitgliedschaft in der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft vorgeschrieben.

 

Angesichts der vielfältigen Risiken ist ein solider Versicherungsschutz unverzichtbar – nicht nur für den Imker selbst, sondern auch für Dritte, die von der Bienenhaltung betroffen sein können.

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