Worauf muss ich beim Honigkauf achten? 

Zu einem gemütlichen Sonntagsfrühstück darf ein frisches Brötchen mit Honig nicht fehlen. Dabei stellt sich die Frage, welcher Honig auf den Tisch kommen soll. Regional oder Import? Günstig oder teuer? Im folgenden Artikel klären wir (fast) alle Fragen rund um den Honigkauf.

Viele verschieden Honigsorten

In der Honigverodnung von 2004 heißt es:
 
„Honig ist der natursüße Stoff, der von Honigbienen erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen, durch Kombination mit eigenen spezifischen Stoffen umwandeln, einlagern, dehydratisieren und in den Waben des Bienenstocks speichern und reifen lassen.“
 
Somit wird beim Honig zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden. Jedoch gibt es innerhalb der zwei Honigarten wiederum viele verschiedene Sorten, die die Kaufentscheidung erschweren können. Allein in Deutschland gibt es 40 unterschiedliche Blütenhonigarten. Darunter zählen z.B. Akazienhonig, Kirschblütenhonig, Rapshonig oder auch Sonnenblumenhonig. Die Charakteristik von Blütenhonig ist, dass die Bienen den Honig aus dem Nektar blühender Pflanzen gewinnen.
 
Anders verhält es sich bei Honigtauhonig. Dabei nutzen sie nicht den Nektar der Blüten, sondern die natürlichen Absonderungen von Bäumen sowie den Honigtau. Dieser wird von Insekten abgegeben, die an den harzigen Blättern und Zapfen der Bäume saugen. Bekannte Honigsorten sind der Waldhonig und der Blatthonig.

Regional vs. Import

Viele Menschen stehen vor der Frage, ob sie Honig von regionalen Erzeugern kaufen sollen oder den Importhonig aus China, USA oder der Türkei. Eine entscheidende Rolle spielt dabei häufig der Preis, wodurch viele Menschen auf den günstigen Importhonig zurückgreifen. Lediglich 30% des in Deutschland erhältlichen Honigs kommt auch aus Deutschland.
 
Das Risiko bei importiertem Honig ist, das kein Honig drin ist. In den Medien hört und liest man häufig von “gefälschtem Honig”. Dabei wird dem Verbraucher Honig verkauft, obwohl es sich nur um ein Reis-Sirup-Gemisch handelt. Der internationale Verband der Bienenzüchtervereinigungen schätzt den Anteil des gefälschten Honigs auf 37%. Neben dem Problem mit dem gefälschten Honig ist zudem die Ökobilanz, die durch die langen Transportwege bestimmt wird, deutlich schlechter als bei regionalem Honig.
 
Der in Deutschland produzierte Honig vom Bienenzüchter um die Ecke bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen ist die Ökobilanz durch die kurzen Transportwege besser und zum anderen wird eine optimale Honigqualität garantiert. Durch die deutsche Honigverordnung und den deutschen Imkerbund wird hier sichergestellt, dass die Qualität des Honigs sehr hoch ist.

Qualitätsmerkmale des Honigs

1. Honig im Glas: Es sollte vermieden werden, Honig aus Plastikverpackungen zu kaufen. Zum einen ist es schlechter für die Umwelt und zum anderen leidet die Qualität des Produktes. Plastik ist aufgrund von toxischen Inhaltsstoffen, die an den Honig abgegeben werden können, ein Gesundheitsrisiko.
 
2. Trüber Honig: Ein Naturprodukt sollte niemals perfekt ausschauen. Genauso verhält es sich beim Honig. Honig in seiner natürlichsten Form enthält Pollen, Wachs und zum Teil auch Holz. Diese Bestandteile werden durch die Bienen innerhalb der Produktion oftmals hinzugefügt. Somit ist ein naturbelassener Honig immer durch eine gewisse Trübheit gekennzeichnet. Bei industriell hergestelltem Honig werden diese Bestandteile durch eine schonende Erwärmung entfernt, wodurch der Honig klar wird. Jedoch verliert der Honig dadurch viele essenzielle Nährstoffe.

 

3. Konsistenz: Eine feste Konsistenz steht beim Honig für eine hohe Qualität. Natürlicher und wenig verarbeiteter Honig kristallisiert mit der Zeit und ist fest. Flüssiger Honig wurde im Vorfeld mit Wärme bearbeitet und erhält dadurch seine Konsistenz. Der Nachteil ist, wie schon beschrieben, der Verlust von Nährstoffen.
 
4. Lagerung: Honig sollte zwischen 15 und 25 Grad gelagert werden. Grund dafür ist die Kristallisierung. Falsch gelagerter Honig ist an zwei Merkmalen zu erkennen. Der Honig in eine flüssige und fest Schicht geteilt und/oder sehr grobkörnig, da die Kristalle zu groß sind.
 
5. Kosten: Qualität hat seinen Preis. Das gilt auch beim Honig. Jedoch muss Honig nicht unbedingt teuer sein. Aufpassen sollte man jedoch bei sehr günstigem Honig. Davon sollte Abstand genommen werden. Auf Facebook haben wir eine Umfrage bei unserer Community gestartet. Dort kamen wir zu dem gleichen Ergebnis. Es muss nicht unbedingt teuer sein, aber von einem sehr billigen Produkte sollte Abstand gehalten werden.
 

 
6. Bio: Bei Bio-Honig wird sehr streng auf die Haltung der Bienen geachtet. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Qualität des Produktes aus. So unterscheidet sich der Bio-Honig vom konventionellen Honig in den Punkten Haltungsgebiet, Fütterung und allgemeinen Haltungsrichtlinien. Die Bienenstöcke müssen sich in einem Umkreis von 3km zu Bio-Anbauflächen befinden. Zusätzlich müssen die Bienen im Winter mit ihrem eigenen Honig oder einem Gemisch aus Bio-Zucker und Wasser gefüttert werden.
 
 
Der Kauf eines qualitativ hochwertigen Honigs ist nicht immer einfach. Viele verschiedene Sorten, die Herkunft und mehrere Qualitätsmerkmale stellen die Menschen vor die Frage, welchen Honig sie kaufen sollen. Dabei darf der Preis nicht entscheidend sein. Vor sehr günstigem Honig sollte die Finger gelassen werden, da die Qualität, aber auch die Bezahlung bzw. Arbeitsbedingungen der Arbeiter nicht gut sein können. Man sollte auf regional erzeugten Honig zurückgreifen und die im Artikel aufgeführten Qualitätsmerkmale beim Kauf beachten.

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