Was ist beim Kauf von Insektenhotel zu beachten?
Insektenhotels selber bauen
Zu allererst, die meisten Nisthilfen, die man sich im Baumarkt kaufen kann, sind nicht wirklich geeignet und viel zu teuer. Daher raten wir, baut euch eure eigene Nisthilfe. Diese hilft den Bienen wirklich und ist zudem um einiges günstiger.
Zur Unterstützung haben wir hilfreiche Tipps zum Eigenbau einer Nisthilfe für euch in einem anderen Blogbeitrag niedergeschrieben.
Bei den Stängeln lauern viele Fehler
Dabei muss man wissen, dass die meisten Wildbienen, die Nisthilfen nutzen Hohlraumbesiedler sind und sich ihre Gänge nicht selber bohren. Daher bieten markhaltige Stängel für sie keine Möglichkeit, sich einzunisten.
Wildbienenarten die sich ihre Gänge in markhaltigen Stängeln graben suche jedoch nur einzelne Stängel, welche vertikal orientiert sind. Somit sind waagerechte Bündel für alle Wildbienenarten unbrauchbar. Nur sehr selten sind dort Keulhornbienen anzutreffen.
Ein ausgefranster Eingang ist eine echte Bedrohung für die Bienen. Jeder Splitter würde die Flügel der Bienen nachhaltig beschädigen. Daher sind saubere und glatte Schnittkanten essentiell für das Einnisten der Bienen.
Aus diesem Grund meiden die Bienen Stängel mit ausgefranstem Eingang prinzipiell und somit werden diese Nisthilfen nicht angeflogen.
Die gehörnte Mauerbiene ist eine der größten Bienenarten, die Nisthilfen in Anspruch nehmen. Bevorzugen tun sie Stängel mit einem Durchmesser von 8 – 9mm. Sollte der Durchmesser größer als 1cm sein, steigt der Materialverbrauch für den Bau der Brutzellen unverhältnismäßig stark an.
Zudem sind Plastikhalme unbrauchbar, da sie zur Verpilzung der Brut führen.
Kiefernzapfen
Sie sind in jeder käuflich zu erwerbenden Nisthilfe. Der Grund dafür ist, dass sie billig sind und einen großen Raum füllen. Für das Aussehen sind sie perfekt geeignet, jedoch zeigen Insekten keinerlei
Interesse an ihnen.
Auch als Unterschlupf und Überwinterungsquartier sind Kiefernzapfen unbrauchbar. Zudem sind Materialien wie Holzhäcksel, Stroh und Heu unbrauchbar für die Insekten.
Aufpassen bei Überwinterungsquartieren
Bei diesen Quartieren handelt es sich um einen geschlossenen Kasten mit einem kleinen Einflugschlitz an der Vorderseite. Sie sollen insbesondere Schmetterlingen Unterschlupf bieten. Jedoch sind diese für Schmetterlinge nicht notwendig zum Überleben. Zum einen haben Schmetterlinge keine Probleme geeignete Nistplätze zu finden (z.B. in hohlen Bäumen oder in Garagen) und zum anderen überwintern lediglich 3% der Tagfalterarten als Adultform (Imago). Die restlichen Arten verbringen den Winter als Ei, Raupe oder Puppe.
Viele der zu kaufenden Insektenhotels bieten auch sogenannte Florfliegenüberwinterungsfächer an. Diese sind an den typisch rot gestrichenen Querlamellen erkennbar. Leider bleiben sie ungenutzt, da die Fächer oftmals viel zu klein sind.
In Feldversuchen wurde herausgefunden, dass die Überwinterungsquartiere eine Seitenlänge von 30 cm aufweisen sollten, damit sie von den Florfliegen angenommen werden. Sind sie kleiner, haben sie keinen praktischen Nutzen für die Tiere. Genauso wie die Schmetterlinge werden den Florfliegen durch Garagen und Gartenschuppen genug Überwinterungsmöglichkeiten geboten.
Auf die richtigen Bohrlöcher kommt es an
Hier sind vor allem Löcher in Stirnholz und Weichholz problematisch. Das Problem beim Stirnholz ist, dass das Holz ungleichmäßig trocknet und durch die entstehende Spannung große Risse entstehen. Pilze und Parasiten können eindringen und Insekten meiden instinktiv solche Gänge und die Nisthilfe bleibt leer.
Die feuchte Witterung macht vor allem Weichholz zu schaffen. Die Fasern stellen sich auf und eine Besiedlung wird so unmöglich gemacht. Die Harzbildung bei Nadelhölzern ist auch ein Problem, da Insekten daran festkleben können.
Bienen Gesundheit
In unserem Wissensmagazin zur Bienen Gesundheit findet ihr spannende und informative Beiträge aus der Welt unserer Lieblingsbienen.
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