Rückblick auf Bienen und Imker 2023
Bienen sind unentbehrlich für das Ökosystem und Honig ist äußerst beliebt in Deutschland. Das Bienenjahr und die Ergebnisse der Honigernte verlaufen meist anders als im Vorjahr, weil sie von vielen Umweltfaktoren beeinflusst werden. Insbesondere die vier Jahreszeiten und die Gesundheit der Bienen stehen im Fokus.

Hohe Winterverluste im Jahr 2021/2022
Im Winter 2021/2022 gab es sehr hohe Verluste bei den Honigbienen in der Imkerei. Das Deutsche Bienenmonitoring (DeBiMo) berichtete über verschiedene Ursachen, doch als Hauptgrund wurde die Varroamilbe als einer der schlimmsten Feinde der Honigbiene ermittelt. Der Varroa-Befall beeinträchtigte die Bienenvölker auch in den vorherigen Jahren und löste ein großes Bienensterben aus.
Denn Varroamilben übertragen durch Viren todbringende Infektionen auf Honigbienen. Bienenvölker im Winter 2021/2022 erlitten einen hohen Varroa-Schaden von 9,4 Milben pro 100 Bienen. Im Vergleich dazu hatten die überlebenden Bienenvölker einen viel geringeren Varroa-Befall von 2,6 Milben pro 100 Bienen. Das Missverhältnis liegt daher bei 6,8 Milben pro 100 Bienen. Des Weiteren spielt eine weitere Infektionsrate eine entsprechende Rolle
für den Verlust der Honigbienen. Durch Proben aus dem vorherigen Jahr wurde auch das Flügeldeformationsvirus bestimmt.
Die Honigernte im Jahr 2023
Das Frühjahr startet mit einer beachtlichen Menge an Regen sowie niedrigen Temperaturen im Jahr 2023. Für Bienen ist das eine suboptimale Witterung. Die Bienen warten indes im Nest, zittern sich warm, versorgen die Larven und leben von ihren Vorrat-Reserven. Denn erst ab 12 °C und trockenem Wetter steht der Bienenflug an. Das bedeutet: Die Honigernte begann später und fiel deshalb geringer aus als sonst. Jedoch kam es zu Überraschungen.
Peter Bürge, ein Imker und Ausbilder am Lehrbienenstand Toggenburg in Wattwil, rechnete mit etwa 30 bis 50 Prozent weniger Frühlingshonig als im Vorjahr. Nichtsdestotrotz waren die Imker sehr zufrieden, da die Honigernte 2023 doch gut ausfiel. In Deutschland erlebten die Imker eine hervorragende Honigernte im Frühjahr 2023.
Das Fachzentrum Bienen und Imkerei berichtete auf dpa-Anfrage über die Honigernte 2023 im rheinland-pfälzischen Mayen. Imker erwarben pro Bienenvolk eine Honigernte im Schnitt von 18,4 Kilogramm. Allerdings ernteten die Imker in den Vorjahren 20 Kilogramm Honig mehr. Insgesamt hing fast alles vom Frühjahr ab, wo die Bienen zunächst bei schlechtem Wetter im Stock blieben und die Population gering war.

Die Wildbiene des Jahres 2023
Den Titel „Wildbiene des Jahres 2023“ erhielt die Wildbiene Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius). Sie zählt zur Gattung der Seidenbienen sowie zur Familie Colletidae und umfasst 14 Arten in Deutschland. Ihre Lebensräume umgeben Europa, insbesondere feiner Sandboden mit wenig Vegetation:
- in Sand- und Kiesgruben,
- an Binnendünen,
- an Hochwasserdämmen und
- in Flussauen.
Der Rumpf ist schwarz und gewölbt, mit einer pelzigen, rotbraunen Behaarung. Im Vergleich dazu hat der Hinterleib keine auffällige Bindenzeichnung zwischen den Segmenten. Mit ihrer dichten Behaarung am Kopf und im Brustsegment sieht das Weibchen sehr pummelig aus. Die Männchen tragen eine hellere Behaarung am Kopf. Bei den weiblichen und männlichen Frühlings-Seidenbienen ist der Hinterleib fast gleich breit und besitzt keine schmale Form nach hinten. Mit 11 bis 14 mm Körpergröße gilt sie als die größte Seidenbiene-Art in Deutschland.

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