Lebenslauf einer Honigbiene

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Der Lebenslauf einer Honigbiene

Das Leben einer neuen Biene beginnt, nachdem die Bienenkönigin ihre Eier in die dafür vorgesehenen Waben gelegt hat. Bevor sie dies allerdings tun kann, begibt sie sich auf den Hochzeitsflug. Dabei paart sie sich mit mehreren Drohnen in der Luft und bewahrt deren Samen in ihrem Hinterleib auf. Anschließend legt sie Eier in die dafür vorgesehenen Waben. Diese Eier können in zwei Kategorien unterteilt werden: befruchtete und unbefruchtete Eier. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich zukünftige Arbeiterinnen, während aus den unbefruchteten Eiern die Drohnen, also die männlichen Bienen, schlüpfen.

Die Larven ruhen in diesen Eiern, die sich in den Waben befinden, für etwa drei Tage und ernähren sich dabei vom umgebenden Dottervorrat. Danach schlüpfen die Larven und die Ammenbienen übernehmen die Pflege der Larven und versorgen sie mit Futtersaft, der auch als Gelée royale bekannt ist. Dieser Futtersaft dient sowohl der Bienenkönigin als auch den Larven als Nahrung.

 

Um weiter zu wachsen und sich zu entwickeln, treten die Larven in die Puppen- oder Ruhephase ein. Während dieser Phase kehren sie in ihre Brutzellen zurück und werden von den Arbeiterinnen verschlossen. In dieser Zeit nehmen die Jungtiere keine Nahrung mehr auf.

 

Nach etwa 12 Tagen schlüpfen die ersten voll entwickelten und ausgewachsenen Arbeiterbienen. Die Drohnen hingegen benötigen etwas länger und schlüpfen erst nach etwa 15 Tagen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Arbeitsleben sowohl für die weiblichen als auch für die männlichen Bienen.

Das Leben der Drohnen

Das Leben der Drohnen ist vergleichsweise kurz und weniger ereignisreich. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, zur Fortpflanzung beizutragen. Nach dem Schlüpfen bereiten sie sich darauf vor, indem sie Nahrung zu sich nehmen und Orientierungsflüge unternehmen. Etwa acht bis zehn Tage nach dem Schlüpfen findet bereits ihr Hochzeitsflug statt.

 

Dafür versammeln sich die Drohnen an speziellen Orten, den sogenannten Drohnenplätzen, wo sie auf Bienenköniginnen aus anderen Bienenwaben warten. Bei der Fortpflanzung wird darauf geachtet, dass keine Inzucht stattfindet.

 

Sobald die Königin eintrifft, fliegen alle Drohnen um sie herum und hoffen, die Gelegenheit zur Begattung der Königin zu erhalten. Allerdings haben nur etwa zehn bis fünfzehn von ihnen diese Möglichkeit. Diese Drohnen sterben unmittelbar nach der Abgabe ihrer Samen.

 

Die übrigen Drohnen, die nicht die Gelegenheit zur Bestäubung hatten, kehren zu ihrem ursprünglichen Stamm zurück und erhalten eine Gnadenfrist von 30 bis 40 Tagen. Nach Ablauf dieser Frist werden sie aus dem Stamm verstoßen und ihnen wird Unterkunft und Nahrung verweigert. Aufgrund ihrer geschwächten Verfassung sterben die Drohnen dann.

Das Leben der Arbeiterinnen

Das Leben der Arbeiterinnen ist im Gegensatz zu dem der Drohnen spektakulärer und ereignisreicher:

 

Tag 1-2: In den ersten beiden Tagen reinigen die Arbeiterinnen die Wabenzellen der Larven, um eine saubere Umgebung für das Wachstum zu gewährleisten.

 

Tag 3-12: In den folgenden Tagen versorgen sie als Ammenbienen die älteren Larven mit dem kostbaren Gelée royale, dass sie selbst produzieren, um deren Entwicklung zu fördern.

 

Tag 13-17: Die Futtersaftdrüsen der Arbeiterinnen bilden sich zurück, während sich ihre
Wachsdrüsen entwickeln. Dies ermöglicht ihnen, beschädigte Zellen zu reparieren, Honig- und Larvenzellen zu verschließen und neue Waben zu bauen.

 

Tag 14-21: Als Wächterinnen stehen sie vor dem Bienenstock und kontrollieren, wer Zugang zur Wabe erhält und wer nicht.

 

Tag 22-35: Schließlich werden die Arbeiterinnen zu Flug- oder Sammelbienen. Sie erkunden die üppigsten Blumenlandschaften und Wiesen, sammeln Nahrung und leiten Informationen an ihre Artgenossen weiter.

 

 Nach diesen intensiven Arbeitswochen erleben die Arbeiterbienen einen physischen Verfall. Sie verlieren viele ihrer Haare, ihre Flügel verschleißen und ihre Kraft schwindet. Oftmals fallen sie einfach zu Boden und sterben dort, ihre Überreste dienen dann oft als Nahrung für andere Tiere.

In der Fachsprache bezeichnet der Begriff "Drohne" oder "Drohn" (plural: Drohnen) das männliche Tier bei Honigbienen. Diese Bezeichnung wird gelegentlich auch für männliche Tiere bei Hummeln, sozialen Bienen und Wespen (einschließlich Hornissen) verwendet.

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