Milchsäurebakterien bei Bienen
Die heilende Wirkung von Honig ist fast überall bekannt. Oft wird Honig bei Erkältungen oder Wunden verwendet, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Forscher haben nun herausgefunden, weshalb dies so ist und woher die heilende Wirkung des Honigs kommt.
Dass der Honig für uns Menschen so viele gesunde Vorteile hat, liegt größtenteils an bestimmten Bakterien, die die Bienen in ihren Mägen haben. Diese Bakterien heißen Milchsäurebakterien.
Diese Milchsäurebakterien leben als Symbionten im Honigmagen der Biene und sind auch im Honig enthalten. Der Honigmagen der Bienen ist ein spezielles Organ, in welchem die Tiere den gesammelten Nektar speichern und bei Bedarf wieder erbrechen, um andere Bienen zu füttern.
Die Milchsäurebakterien haben in diesem Magen eine ganz bedeutende Funktion. Auf der einen Seite helfen die Bakterien, den Honig zu konservieren, sodass der Honig nicht von anderen Erregern angefallen wird. Ohne die Bakterien würde der Honig innerhalb kürzester Zeit anfangen zu gären und verderben.
Auf der anderen Seite unterstützen die Milchsäurebakterien die Gesundheit der Bienen und schützen sie vor Krankheitserregern. Würden die Bakterien nicht existieren, wären die Larven sowie die Bienen nicht geschützt und könnten sich mit vielen Krankheiten anstecken.

Schadet Milchsäure Menschen?
Der Begriff Milchsäure schreckt einige Menschen im ersten Moment ab, aber das muss er nicht. Denn obwohl in dem Begriff das Wort „Säure“ steckt, ist das Bakterium wichtig für uns und unsere Verdauung. Denn das Milchsäurebakterium zählt zu deneinem der nützlichen Darmbakterien. Dabei sorgt es für eine gute Verdauung, ein starkes Immunsystem und eine intakte Darmschleimhaut.
Nicht nur im Honig kommt das Bakterium vor, viele Lebensmittel des täglichen Gebrauchs enthalten diese Milchsäurebakterien:
- Käse jeglicher Art
- Joghurt, Sauermilch, Kefir
- Sauerrahm
- Butter
- Tomatensaft
- Sauerkraut
- Dillgurken
- Apfelessig
- Milch
- Honig
- …
Milchsäurebehandlung
Damit das eigene Volk weiterhin vor diversen Krankheiten und Milben geschützt ist, besteht die Möglichkeit, dass die Imker eine Milchsäurebehandlung an den Bienen vornehmen und diese somit zusätzlich schützen.
Zeitpunkt: von Oktober bis November (Außentemperatur von 5° bis 15° Grad Celsius), wenn die Waben brutfrei sind
Mittel: eine 15% Milchsäure, die im Handel oder beim Tierarzt erworben wurde, vom Reinheitsgrad „ad us. vet“
Anwendung: die Milchsäure wird zweimal innerhalb von einigen Tagen gleichmäßig mit einem feinen Sprühnebel auf die bienenbesetzte Wabenseite gesprüht
Worauf sollte geachtet werden?
- Der Imker sollte Schutzkleidung in Form einer Schutzbrille, Gummihandschuhen und schützender Kleidung tragen, damit es zu keinen Reizungen der Haut oder Augen kommt.
- Die Waben der Bienen müssen brutfrei sein!
- Es sollte nur zugelassene Milchsäure verwendet werden.


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