Die ägyptische Lamarckii Biene
In Ägypten hat die Bienenzucht aufgrund der alten Traditionen sowie Kulturen schon immer eine große Rolle gespielt. Dort wurde der Honig der Bienen bei Festen oder Ritualen eingesetzt, um die Götter zu besänftigen. Aber auch bei der Mumifizierung hatte der Honig eine bedeutende Rolle. Die Leichen wurden zu dieser Zeit mit einer Honig-Öl Mischung einbalsamiert, da die Ägypter daran glaubten, dass der Honig Dämonen vertreiben würde.

Honig gibt es erst dann, wenn die Bienen fleißig waren und genügend Honig produziert haben. Im alten Ägypten fand man hauptsächlich die dort typische Lamarckii Biene. Diese Unterart der Honigbienen wurde nach dem Erfinder Jean-Baptiste Lamarck benannt.
Name: | Lamarckii Biene |
Lat. Name: | Apis mellifera lamarckii |
Familie: | Echte Biene |
Gattung: | Honigbiene |
Spezifische Merkmale der Lamarckii-Biene
Auffällig für die ägyptischen Honigbienen ist neben einer rötlichen Färbung des Pelzes am Rücken auch die kleinere Körperform und das häufige Schwarmverhalten.
Die Biene ist im Verhältnis zu den deutschen Honigbienen sehr klein und ungefähr so groß wie eine Stubenfliege. Die Königin ist ein wenig größer und entspricht der Größe einer europäischen Arbeiterbiene.
Neben den auffälligen Eigenschaften, ist der Honigertrag der Bienen in Ägypten auch unterschiedlich zu den Erträgen in Deutschland. Während bei uns ca. 25 kg Honigertrag je Volk im Jahr geerntet werden, liegt der Ertrag dort nur bei 3-4 kg je Volk im Jahr.
Die vom Aussterben bedrohte Apis mellifera lamarckii
Die Lamarckii Bienen sind vor allem für ihr ausgeprägtes Schwarmverhalten bekannt. Während die bekannten Honigbienen selten und nur zu bestimmten Zeitpunkten schwärmen, wurde festgestellt, dass die ägyptischen Verwandten häufig und in großen Gruppen ausschwärmen. Das macht es den Imkern einfacher, Schwärme einzufangen und die Populationen der Bienen zu erhöhen.
Dieser Aspekt ist auch von enormer Bedeutung in Ägypten. Das Bienensterben ist mit den Jahren immer weiter fortgeschritten und die Anzahl der Populationen hat drastisch abgenommen. Während im Jahr 1995 noch ca. 96.000 Völker in Ägypten fleißig Honig produzierten, konnten im Jahr 2005 nur noch 15.500 Schwärme gezählt werden. Eine Zeit lang galt die Bienenart als eine vom Aussterben bedrohte Tierart und stand unter strengem Schutz. Mittlerweile steigen die Zahlen der Schwärme wieder, so dass die Tiere nicht mehr vom Aussterben bedroht sind.
Grund für das Aussterben der Bienen in Ägypten
Da der Honig in den ägyptischen Ländern nicht nur traditionelle und kulturelle Bedeutung hat, sondern auch von bester Qualität ist, ist der Honig sehr teuer. Um jede Menge Honig verkaufen zu können, ernteten die Imker ständig, fütterten die Bienen mit Zucker, damit der Honig schneller produziert wurde und setzten die Tiere so unter Stress. Das Zusammenspiel dieser Stressfaktoren führte dazu, dass die Qualität des Honigs sowie die Lebensqualität der Bienen rasch abnahmen.
Neben dem Stressfaktor spielt auch die Landwirtschaft eine große Rolle beim Bienensterben. Um schneller und bessere Erträge zu erzielen, werden häufig Insektizide und chemische Mittel eingesetzt, die allerdings tödlich für die Bienen sind.
Der Schutz der bedrohten Tiere
Um diese einzigartige Tierart vor dem Aussterben zu schützen, hat sich die Firma HERO aus Ägypten der Aufgabe der Betreuung sowie des Schutzes der Tiere angenommen. Der Deutsche Imker Günther Friedmann kümmert sich nun schon seit einigen Jahren um die Tiere und betreut das Projekt in Ägypten.
Dank der intensiven Betreuung, der Reduktion der Stressfaktoren der Bienen und einer Anpassung der Beuten sowie Waben, konnte das ausgeprägte Schwarmverhalten der Bienen genutzt werden, um die Schwarmanzahl zu erhöhen.


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