Was ist der Unterschied zwischen einem Bienen-, Hornissen- und Wespenstich?
Bienen, Wespen und Hornissen sind soziale Insekten. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie stechen. Jeder von uns wurde sicherlich schon einmal gestochen und weiß, wie schmerzhaft ein Stich sein kann. Besonders für Allergiker kann ein Stich gefährlich werden. Doch wo liegt der Unterschied zwischen einem Bienen-, Hornissen- oder Wespenstich?

Der Bienenstich
Die Biene lässt sich durch ihr äußerliches Erscheinungsbild von einer Wespe oder Hornisse abgrenzen. Bienen sind deutlich stärker behaart und je nach Art gelb, rot bis bräunlich gefärbt. Die kleinen Insekten sind nicht aggressiv und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Der Stich einer Biene ist wohl der schmerzhafteste. Hierbei treten Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz rund um die Einstichstelle auf. Die Symptome klingen jedoch meist nach wenigen Stunden ab. Das Bienengift besteht aus mehreren Proteinen. Beim Stich bleibt der Stachel durch seine Widerhaken in der menschlichen Haut stecken, dabei wird ca. 0,1 mg Apitoxin abgesondert. Bei der Entfernung des Stachels sollte man den Stachel herauskratzen und nicht herausziehen. Beim Herausziehen besteht die Gefahr, die Giftblase zu zerdrücken und weiteres Gift in die Einstichstelle zu pumpen. Die Biene stirbt meist nach dem Stich, da beim Versuch, den Stachel herauszuziehen, ein Stück ihres Hinterleibs herausgerissen wird. Daraufhin stirbt die Biene an der Wunde. Wenn eine Biene jedoch ein anderes Insekt sticht, bekommt sie ihren Stachel ohne Mühe herausgezogen. Bienen können sich somit gut vor Feinden schützen und ihren Bienenstock verteidigen. Männliche Bienen, auch Drohnen genannt, besitzen keinen Giftstachel.
Der Wespenstich
Wespen sind sehr gut an ihrem schmalen Körper sowie an der Wespentaille zu erkennen.
Oft schwirren sie beim Frühstück, bei der Suche nach Nahrung auf der Terrasse umher. Wespen sind Aasfresser und können Keime übertragen, daher sollten Speisen abgedeckt werden. Auf keinen Fall sollten Wespen durch wildes Herumfuchteln oder Pusten vertrieben werden, dann können sie schnell aggressiv werden. Ein Wespenstich unterscheidet sich von einem Bienenstich insofern, dass kein Stachel in der Haut zurückbleibt. Außerdem können Wespen mehrmals zustechen. Die abgesonderte Giftmenge beträgt ca. 0,1- 0,3 mg. Das Gift besteht aus verschiedenen Komponenten wie Enzymen, Proteinen und Aminosäuren.

Der Hornissenstich
“Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd, drei einen Erwachsenen und zwei ein Kind”. Dieser Irrglaube ist in unserer Gesellschaft noch immer weit verbreitet. Doch was macht den Stich einer Hornisse aus?
Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen. Sie sind im Gegensatz zu ihren Artgenossen, der Biene und der Gemeinen Wespe, sehr groß. Ein Stich von einer Hornisse ist für gesunde Menschen nicht tödlich. Er ist sogar harmloser als der von einer Wespe oder Biene. Denn eine Hornisse injiziert die geringste Menge an Gift. Diese liegt bei ca. 0,5 mg und enthält den für die Hornisse charakteristischen Botenstoff Acetylcholin. Dieser spezifische Giftstoff kann bei uns für ein stärkeres Schmerzempfinden sorgen. Außerdem besitzen Hornissen einen viel längeren Stachel ohne Widerhaken. Sie können demnach mehrmals zustechen.
Hornissen sind Insektenfresser. An einem Teller Obst, der beim Frühstück auf dem Tisch im heimischen Garten steht, sind sie wenig interessiert. Sie sind sehr friedvolle Tiere und verhalten sich Menschen gegenüber eher scheu. In den Spätsommer Monaten August bis September sind sie sehr aktiv. Haben Sie ein Hornissennest bei sich im Garten (Link: https://www.bienen-gesundheit.com/hornissennest-im-garten/) gefunden, ist Vorsicht geboten. Hornissen verteidigen ihr Nest, um ihren Nachwuchs zu schützen. Dabei können sie auch aggressiv werden. Meiden Sie daher das Nest und versperren Sie nicht den Zugang. Die Beseitigung eines Nestes ist in Deutschland ohne Genehmigung verboten. Hornissen stehen unter Artenschutz.
Was tun, wenn man gestochen wurde?
Im Normalfall treten an der Einstichstelle Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen auf. Die Symptome sollten allerdings nach 24 Stunden abklingen. Mit einfachen Hausmitteln kann der Stich behandelt werden. Die Zwiebel ist wohl das bekannteste Hausmittel bei einem Insektenstich. Der Saft der Zwiebel wirkt entzündungshemmend und kühlt gleichzeitig die betroffene Stelle.
Für Allergiker kann ein Stich lebensbedrohlich werden. Bei ihnen kann der Stich im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führen, daher muss der Stich umgehend behandelt werden. Anzeichen für eine allergische Reaktion sind zum Beispiel:
- Schwellungen im Gesicht oder am Körper
- Kribbeln
- Atembeschwerden
- Schwindelgefühl
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
Im Notfall gilt jedoch immer, einen Notarzt zu rufen. Meist führen Allergiker ein Notfallset mit sich. Der Betroffene sollte umgehend behandelt werden.

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