Bienen: Winterbehandlung
In der kalten Jahreszeit hängt die erfolgreiche Überwinterung des Bienenvolkes von mehreren Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist die richtige Winterbehandlung als Teil des ganzjährigen Behandlungskonzeptes. Nur so kann man das Bienenvolk weitgehend von Varroa-Milben befreien und ihnen die besten Voraussetzungen für eine gute Entwicklung im nächsten Jahr bieten. Liegt der natürliche Varroa-Milbenbefall über 0,5 Milben pro Tag, sollte eine Winterbehandlung begonnen werden.
Wann sollte mit der Winterbehandlung begonnen werden?
Die Winterbehandlung richtet sich vor allem nach den Temperaturen. Normalerweise ist der erste Frost ein guter Indikator für die Planung der Winterbehandlung, da die Bienenkönigin ab dem Zeitpunkt aufhört Eier zu legen. Rund drei Wochen später sollte Brutfreiheit herrschen und somit die notwendige Voraussetzung erfüllt sein, sodass mit der Winterbehandlung begonnen werden kann.
Da es jedoch in den letzten Jahren vermehrt mildere Winter ohne längere Frostperioden gab, wurde bei einigen Bienenvölkern das Ausbleiben der Brutfreiheit beobachtet.
Wichtig: Die Winterbehandlung sollte spätestens bis zum 31. Dezember erfolgt sein, damit keine Rückstände auf dem Honig verbleiben.
Was tun bei Ausbleiben der Brutfreiheit?
Die Brutfreiheit ist für eine effektive Winterbehandlung unbedingt notwendig, da die möglichen Behandlungsmethoden nicht in die Brut eindringen können und somit die Gefahr besteht, dass sich die Varroa-Milben dort weiter vermehren. Lediglich kleine Restbrutflächen von maximal 2000 Zellen, gefährden den Erfolg der Winterbehandlung nicht maßgeblich.
Sollte die Brutfreiheit im Bienenvolk ausbleiben, gibt es verschiedene Methoden um diese künstlich herbeizuführen. So kann beispielsweise durch das Käfigen der Bienenkönigin ab etwa drei Wochen vor Behandlungsbeginn der gewünschten Effekt erzielt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Ausschneiden und Entsorgen von Brutflächen. Außerdem kann die verbleibende Brut bei der Durchsicht aufgekratzt werden, um die Varroa-Milben in den verdeckelten Brutzellen freizulegen. Einen Tag später wird die Winterbehandlung dann wie geplant durchgeführt.
Welche Behandlungsmethode sollte angewendet werden?
Behandlung mit Oxalsäure: Bei eher kälteren Temperaturen, im Idealfall etwa 3-5°C, eignet sich am besten eine Winterbehandlung mit Oxalsäure. Die Lösung sollte entsprechend der Angaben angemischt und anschließend mit einer Spritze aufgezogen werden. Damit wird die warme Lösung dann in die Wabengassen auf die Bienen geträufelt. Je nach Größe des Bienenvolkes werden 30-50 ml der Lösung benötigt, pro besetzter Wabengasse werden 5-6 ml empfohlen.
Da es sich um eine giftige Substanz handelt, ist es sehr wichtig, Schutzausrüstung zu tragen und nebenbei nichts zu essen oder zu trinken. Außerdem darf die Oxalsäurebehandlung nur einmal im Jahr durchgeführt werden.
Es besteht außerdem die Möglichkeit einer Sprühbehandlung mit Oxalsäure. Dabei müssen jedoch noch strengere Schutzmaßnahmen ergriffen und die Dosierung angepasst werden.
Behandlung mit Milchsäure: Bei einer wärmeren Witterung, bestenfalls um die 9°C und aufwärts, wird eine Winterbehandlung mit Milchsäure empfohlen. Die Lösung wird ebenfalls nach Angaben zubereitet, anschließend jedoch in eine Sprühflasche gefüllt. Es sollte darauf geachtet werden, dass diese einen feinen Sprühnebel erzeugt. Die einzelnen Rähmchen werden gezogen und der Sprühnebel möglichst gleichmäßig auf die Bienen verteilt. Pro Wabenseite werden etwa 8 ml der Lösung empfohlen.
Im Gegensatz zur Behandlung mit Oxalsäure, wird die Milchsäurebehandlung nach ungefähr einer Woche wiederholt.
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