Wildbienen im Winter
Wie überwintern Wildbienen? In Deutschland sind neben der Honigbiene auch mehr als 500 Wildbienenarten heimisch. Die meisten Wildbienen leben solitär. Sie werden daher auch als Einsiedlerbienen bezeichnet. Das bedeutet, solitär lebende Bienen bauen ihre Nester und versorgen ihre Brut ohne die Hilfe von Artgenossen. Im Winter kann diese Lebensweise ein enormer Nachteil sein. Aus diesem Grund entwickelten viele Wildbienen außergewöhnliche Strategien, um den Winter zu überleben.
Das natürliche Frostschutzmittel der Wildbienen
Viele Insekten verwenden eine spezielle Technik, um die niedrigen Temperaturen überstehen zu können. Dazu gehören auch die Wildbienen. Hierbei produziert der Bienenkörper ein körpereigenes Frostschutzmittel, das Temperaturen von bis zu minus 25 °C Kälte aushält und das Gewebe vor Schäden schützt.
Wie bereiten sich Wildbienen auf die Winterruhe vor?
Nachdem das Weibchen begattet wurde, legt sie die Eier in abgetrennte Brutzellen ab und lagert genügend Vorräte an. Diese Nahrungsvorräte befinden sich häufig in den Brutzellen. Es erfolgt ein Verschluss der Eingänge oder der Bau von Trennwänden. Wildbienen bevorzugen beispielsweise hohle Pflanzenstängel, Bohrlöcher von heimischen Käfern, Baumhöhlen, Mauerspalten und unterirdische Nester als Brutplätze. Vor dem Winter entwickeln sich die Eier zu Puppen und die Wildbienen überwintern als Imago in der Puppenhülle.
Wichtig: Imago ist die Bezeichnung für das erwachsene, geschlechtsreife Insekt nach der Verpuppung oder der letzten Häutung.

Spezial: Hummeln im Winter
Die Hummeln zählen zu den „Echten Bienen“ und sind nicht so kälteempfindlich wie andere Wildbienen. Zugleich bilden sie als einzige Wildbienenart ein kleines Volk im Sommer. Nur die begatteten Jungköniginnen überleben, denn sie haben sich reichlich Fett angefressen und können mit dem erworbenen Fettgewebe im Boden überwintern. Bereits im Frühjahr suchen sie nach den ersten Blüten und nach einer neuen Nisthöhle.
Was fressen Wildbienen im Winter?
In der Winterruhe ernähren sich Wildbienen von nichts. Der Grund liegt beim Stoffwechsel. Im Winter verlangsamt sich der Stoffwechsel der Wildbienen und sie brauchen daher kaum Nahrung. Sie verlieren nur 10 bis 15 % ihres Gewichtes. Wenn die Temperaturen steigen, beschleunigt sich der Stoffwechsel und die Wildbienen verbrauchen wiederum viel Energie. Dafür ernähren sie sich von den Vorräten und gehen später auf Nahrungssuche.
Fazit: Wildbienen unterscheiden sich sehr von den Honigbienen im Winter. Jedoch besteht die Gemeinsamkeit darin, wie gefährlich die winterlichen Temperaturen für Bienen sind und dass ihr Überleben höchste Priorität für das Ökosystem hat.

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Bienengift – Welchen Nutzen hat es tatsächlich und wie wird es gewonnen?
In der Welt der Bienen wird das Gift eingesetzt, um sich gegen unerwünschte Gäste wie räubernde Bienen und andere Insekten zu verteidigen. Sticht die Biene hingegen ein Wirbeltier, führt es dazu, dass der Stachel aufgrund seiner Widerhaken samt Giftblase aus dem Hinterleib der Biene herausgerissen und in der Haut des Wirbeltieres stecken bleibt. Der Stachel pumpt nach dem Stich für ungefähr 20 Sekunden den gesamten Inhalt der Giftblase in das Gewebe des Wirbeltieres. Hierbei wird ca. 0,1 mg Bienengift (Trockenmasse) gepumpt. Doch auch in der traditionellen Medizin und in der Kosmetik wird das Bienengift als wertvolles Mittel geschätzt.
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Die Natur, die uns tagtäglich umgibt und dafür sorgt, dass wir auf der Erde leben können muss geschützt werden. Damit die Natur so erhalten bleibt, wie wir sie kennen und die Biodiversität geschützt wird, existieren viele Organisationen, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben, die Umwelt aktiv zu schützen.




