Die Mohn-Mauerbiene
Die Mohn-Mauerbiene (Osmia papaveris), im Mai 2023 zur “Wildbiene des Monats” ernannt, ist eine faszinierende Wildbiene, die zur Familie der Megachilidae gehört. Diese Art ist aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung und ihres besonderen Verhaltens bei der Nestbauweise von Interesse für Wissenschaftler, Naturliebhaber und Imker gleichermaßen.
Die Mohn-Mauerbiene ist eine mittelgroße Wildbiene, die eine Körperlänge von etwa 8 bis 12 mm erreicht. Ihr auffälliges Erscheinungsbild wird durch die schwarz-glänzende Körperfarbe mit charakteristischen roten Haaren auf dem Hinterleib geprägt. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen und haben zusätzlich auffällige Hörner auf ihrem Kopf, was ihnen ein markantes Aussehen verleiht.
Merkmale der Mohn-Mauerbiene
Die Mohn-Mauerbiene ist für ihre ausgeprägte Scheu und Fluchtbereitschaft bekannt und entzieht sich schon bei geringer Annäherung auf wenige Meter. Bei Störungen verschwindet sie sogar oft stundenlang in ihrem Nest.
Anders als Honigbienen nistet die Mohn-Mauerbiene einzeln und legt ihre Eier in natürlichen Hohlräumen wie leeren Schneckengehäusen, Bohrlöchern in Holz oder in von Menschen bereitgestellten Nisthilfen. Eine bemerkenswerte Eigenheit dieser Biene besteht in der Verwendung von Klatschmohn-Blütenblättern beim Bau ihrer Erdnester.

Ihre Bedeutung bei der Bestäubung der Pflanzen
Die Mohn-Mauerbiene hat einen bedeutenden Nutzen für die Pflanzenbestäubung. Durch die Suche nach Nahrung, bei der sich die Biene in der Regel nur wenige hundert Meter von ihrem Nest entfernt, trägt sie zur Bestäubung verschiedener Pflanzenarten bei. Das macht sie zu einem wichtigen Akteur im Ökosystem und für die Landwirtschaft. Ihre Aktivitätsperiode erstreckt sich von Mai bis Juli, in der die Mohn-Mauerbiene trotz ihrer geringen Größe im Vergleich zur Honigbiene eine bedeutende Rolle in der Bestäubung spielt. Besonders in trockenen und sandigen Gebieten ist ihre Bedeutung herausragend.
Trotz ihrer ökologischen Bedeutung sind viele Wildbienenarten, darunter auch die Mohn-Mauerbiene, von Populationsrückgängen bedroht. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume, der Einsatz von Pestiziden und der Klimawandel stellen ernste Gefahren für ihre Existenz dar.
Um den Schutz der Mohn-Mauerbiene und anderer Wildbienen zu gewährleisten, sind verschiedene Naturschutzmaßnahmen erforderlich. Dazu zählen die Erhaltung natürlicher Lebensräume, die Bereitstellung von Nisthilfen, die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung von Wildbienen im Ökosystem.

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Lebenslauf einer Honigbiene
Das Leben einer neuen Biene beginnt, nachdem die Bienenkönigin ihre Eier in die dafür vorgesehenen Waben gelegt hat. Bevor sie dies allerdings tun kann, begibt sie sich auf den Hochzeitsflug. Dabei paart sie sich mit mehreren Drohnen in der Luft und bewahrt deren Samen in ihrem Hinterleib auf. Anschließend legt sie Eier in die dafür vorgesehenen Waben. Diese Eier können in zwei Kategorien unterteilt werden: befruchtete und unbefruchtete Eier. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich zukünftige Arbeiterinnen, während aus den unbefruchteten Eiern die Drohnen, also die männlichen Bienen, schlüpfen.
Welche Insekten bestäuben neben den Bienen unsere Pflanzen?
Bienen sind zweifellos die bekanntesten Bestäuber von Pflanzen, aber es gibt auch viele andere Insektenarten, die eine wichtige Rolle bei der Bestäubung spielen. In der Tat sind Bienen nicht einmal in allen Regionen der Welt die wichtigsten Bestäuber. Es gibt zahlreiche andere Insekten, die Pflanzen bestäuben und damit zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen.