
Die Bienenkönigin – Was unterscheidet sie von anderen Bienen?
Jeder Bienenstock wird von einer Bienenkönigin geleitet, die für das Überleben des Stockes zuständig ist. Ihre Aufgabe als einziges geschlechtsreifes Weibchen im Bienenstock ist es, für Nachkommen zu sorgen. Mit ihrer Lebenserwartung von bis zu fünf Jahren besitzt sie eine hohe Verantwortung.
Erkennungsmerkmale
Die Bienenkönigin besitzt eine ungefähre Körperlänge von 18 mm. Damit ist sie doppelt so lang wie eine Arbeiterbiene. Arbeiterbienen besitzen einen Stachel, welcher von Widerhaken durchzogen ist. Der Stachel der Königin hingegen ist glatt. Da mehrere Bienenköniginnen gleichzeitig heranwachsen, wird der Stachel nach dem Schlüpfen eingesetzt, um mögliche Rivalinnen auszuschalten.
Die Drohnen können größer als die Bienenkönigin werden, allerdings ist diese schmaler und länger als die Drohnen und ihr Hinterleib läuft spitz zu.

Entstehung einer Bienenkönigin
Die Bienenkönigin entwickelt sich wie die weiblichen Arbeiterinnen aus den befruchteten Eiern. Aus welcher Larve eine Königin entsteht, ist davon abhängig, in welche Wabe die Larve von den Ammenbienen gelegt wird. Die Waben für die Drohnen und Arbeiterinnen sind waagerecht, die Waben für die Bienenköniginnen senkrecht. Diese Waben werden als Weiselzellen bezeichnet.
Sie werden von Ammenbienen sofort gebaut, wenn eine neue Bienenkönigin benötigt wird. Während der gesamten Dauer des Larvenstadiums wird die zukünftige Königin von den Ammenbienen mit Gelée Royal gefüttert.
Die junge Bienenkönigin fliegt nach ungefähr ein bis zwei Wochen zur Paarung aus. Bei diesem sogenannten Hochzeitsflug nimmt sie Samen von mehreren Drohnen aus verschiedenen Völkern auf. Die Drohnen lockt sie mithilfe von Pheromonen an. Der unterschiedliche Genpool erhöht die Fitness des Bienenvolkes und somit die Anpassung an ihre Umgebung. Der Samenvorrat der Königin in der Samenblase reicht mehrere Jahre. Wird dieser weniger, legt die Bienenkönigin vermehrt unbefruchtete Eier ab, aus denen nur Drohnen schlüpfen.
Wird es im Bienenstock zu eng, teilt sich das Bienenvolk durch Schwärmen. Hierbei schwärmt die Bienenkönigin mit einem Teil des Bienenvolkes aus. Bevor die Bienenkönigin ausschwärmt, legt sie ihrem alten Staat Eier in die vorbereiteten Weiselzellen. Aus diesen wird eine neue Königin herangezogen. Sobald die neue Königin schlüpft, schwärmt die alte Bienenkönigin mit einem Teil des Bienenvolkes aus und gründet einen neuen Bienenstaat.
Besonderheit der Bienenkönigin
Da die Bienenkönigin das einzige geschlechtsreife Weibchen im Bienenstock ist, ist sie für den Nachwuchs zuständig. Dadurch hängt das Überleben des gesamten Bienenstaates von ihr ab. Sollte die Königin sterben, bevor sich eine Larvenbrut in den Waben befindet, gibt es keinen neuen Nachwuchs und das gesamte Bienenvolk geht ein.
Eine Bienenkönigin kann im Sommer bis zu 2.000 Eier legen. Im Laufe ihres Lebens legt eine Königin bis zu 50.000 Larven.
Im Bienenstock gibt es eine klare Arbeitsverteilung. Damit diese geregelt ist, sondert die Königin ein Pheromon aus, welches nicht nur die Geschlechtlichkeit der Arbeiterinnen unterdrückt, sondern auch den Zusammenhalt unter dem Bienenvolk stärkt.
Zusätzlich signalisiert dieses Pheromon auch einen geeigneten Zeitpunkt für die Aufzucht einer Ersatzkönigin. Aus diesem Grund ist die Königin für den Bienenstock wichtig und wird beschützt. Werden die Pheromone nicht mehr ausgesondert, merken die Bienen, dass eine neue Königin entstehen muss.

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