Wespenbienen (Kuckucksbienen): Meister der Täuschung
Wespenbienen (Gattung Nomada) sind eine faszinierende Gruppe innerhalb der Wildbienen, die durch ihre auffällige Wespenähnlichkeit und ihre besondere Lebensweise als Brutparasiten – sogenannte Kuckucksbienen – bekannt sind.

Wespenbienen als Brutparasiten
Wespenbienen sind eine Art der Wildbienen und werden auch Brutparasiten genannt, da sie ihre Nachkommen auf Kosten anderer Bienen großziehen. Anstatt selbst ein Nest zu bauen und für ihren Nachwuchs Pollen als auch Nektar zu sammeln, schleusen sie sich in die Nester ihrer Wirte ein. Dort legen sie unbemerkt ihre Eier ab. Zu dem Zeitpunkt, wo die Larven der Brutparasiten schlüpfen, töten sie die Larven bzw. Eier der anderen Wildbienenart. Anschließend ernähren sie sich von deren Vorräten, währenddessen die Wirtsbiene abstirbt.
Da diese parasitäre Lebensweise ein evolutionärer Vorteil für die Wespenbienen ist, da sie sich vollständig auf die Fortpflanzung konzentrieren können, haben sich bereits viele andere Bienenarten an diese effiziente Daseinsform angepasst.
Das Aussehen
Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes wurden sie nach der “Wespe” benannt, da viele Arten der Kuckucksbienen einen schlanken Körperbau und auffällige gelbe oder rötliche Streifen auf einem dunklen Grund besitzen. Da sie nicht auf Nahrungssuche gehen und Pollen sammeln, benötigen sie keine typische Körperbehaarung wie die meisten Bienen. Somit sind ihr Körperbau und Verhalten perfekt an ihre parasitäre Lebensweise angepasst.
Die unterschiedlichen Arten und Größen der Kuckucksbienen
Die Vielfalt der Wespenbienen ist beeindruckend. In Deutschland sind 64 verschiedene Wespenbienen bekannt. Sie zählen zu den häufigsten Wildbienen, die in ihrer Größe und ihrem Erscheinungsbild stark variieren.
1. Die Nomada-Gattung (Wespenbienen) ist die häufigste und bekannteste Gruppe von Kuckucksbienen. Sie sind meist klein bis mittelgroß (4-15 mm) und durch ihre wespenähnliche Färbung leicht erkennbar. Ihre Wirte, bei denen sie ihre Eier und Larven niederlassen, sind meistens Sandbienen (Andrena).
Dazu zählen beispielsweise:
- alboguttata
- argentata
- armata
- atroscutellaris
2. Die Sphecodes (Blutbienen) haben oft einen charakteristisch rot gefärbten Hinterleib und glänzend schwarze Vorderkörper. Im Gegensatz zu der Nomada-Gattung parasitieren sie vor allem kleine Bodennister wie Furchenbienen (Halictidae).
3. Die Arten Epeolus sind oft kompakter gebaut und haben auffällige weiße oder auch gelbliche Muster auf dem Körper. Ihre Hauptwirte sind Wildbienen oder Maskenbienen.
Die Größen der Kuckucksbienen reichen von winzigen Arten mit nur 5 Millimetern Körperlänge bis zu größeren Arten von über 15 mm. Die Größe und die Artenvielfalt schließen dennoch nicht aus, dass die Wespenbienen eng miteinander verbunden sind und interagieren.
Der effiziente Lebensstil der Wespenbienen
Wespenbienen oder Kuckucksbienen sind faszinierende Beispiele für die Anpassungsfähigkeit der Natur. Ihre parasitäre Lebensweise und ihr wespenähnliches Aussehen machen sie zu einzigartigen Akteuren im Ökosystem. Obwohl sie auf den ersten Blick wie Eindringlinge im Sinne eines Parasiten erscheinen, tragen sie zur natürlichen Vielfalt der Insektenwelt bei.

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