Wie überwintern Hummeln und andere Insekten?

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Wie überwintern Hummeln und andere Insekten?

Echte Bienen und heimische Insekten haben über die Zeit verschiedene Strategien entwickelt, um den Winter zu überleben. So leben Wildbienen meist solitär und sind damit die Einzelgänger unter den Bienen. Hummeln hingegen leben in einer sozialen Gemeinschaft, genau wie die Honigbienen und haben deshalb enge Beziehungen zueinander. Marienkäfer, Libellen, Ameisen und Schmetterlinge haben andere Methoden im Umgang mit der kalten Jahreszeit. Die Unterschiede sind äußerst faszinierend.

1. Wie überwintern Hummeln?

In Deutschland leben insgesamt über 30 Hummelarten und sie bilden als eine der wenigen Wildbienenarten ein Volk oder einen Staat. Hierbei überwintern bloß die Jungköniginnen, damit sie im Frühjahr einen neuen Nistplatz finden und eine neue Generation führen können.

 

Bevor die drei Wintermonate anfangen, bereiten die Arbeiterinnen und Drohnen alles für die nächste Generation vor. Die junge Hummelkönigin wird zunächst befruchtet und von den Arbeiterinnen mit Pollen und Nektar gefüttert, so frisst sie genügend Winterspeck an. Dann sucht die Jungkönigin einen unterirdischen Platz zum Überwintern und hält dort ihre Winterruhe bis zum nächsten Jahr.

2. Wie überwintern Schmetterlinge?

Wie bei den Bienen hängt das Überwintern von der jeweiligen Art ab. Einige Schmetterlinge reisen in den Süden, wie zum Beispiel der Distelfalter (Wanderfalterart), der im Herbst nach Afrika fliegt. Andere Falterarten wiederum halten die Winterruhe in vier Entwicklungsstadien.

Als Falter überwintern

Viele Schmetterlinge verbringen den Winter in Deutschland. Dazu gehören beispielsweise Zitronenfalter, Großer und Kleiner Fuchs, Tagpfauenaugen, C-Falter und Trauermantel. Sie überstehen die niedrigen Temperaturen unter Verwendung einer Art Frostschutzmittel. Es befindet sich im Blut der Schmetterlinge. Deshalb können die Falter bei bis zu minus 20 Grad Celsius mühelos überleben. Im Winter hängen sie häufig an Efeublättern, Brombeeren, im hohen Gras oder an Stechpalmen. Je nach Schmetterlingsart werden andere frostsichere Überwinterungsplätze bevorzugt wie Dachstühle, Geräteschuppen oder Keller.

 
Als Puppe überwintern
Statt in ausgewachsener Form zu überwintern, entscheiden sich einige Falterarten für das Puppenstadium. Sie hängen vorwiegend an Pflanzen. Der Aurorafalter und der Schwalbenschwanz sind beispielsweise als Puppe im Freien an Pflanzenstängeln zu finden. Um die ruhenden Schmetterlinge zu unterstützen, sollte man die Wiesen im Herbst nicht mähen und all die Stauden und Gräser erst im Frühjahr abtrennen.
 
Als Raupe überwintern
Die Schmetterlinge überwintern überwiegend als Raupe im Boden oder unter der Borke von Bäumen. Manche Arten bevorzugen eine raue Rinde oder Sträucher wie der Baumweißling, der Hufeisenklee-Gelbling und der Kleine Schillerfalter. Auch hier helfen Schutzmaßnahmen für das Überleben der Falter. Die Herbstblätter können im Garten liegen bleiben und der Boden sollte optimal bedeckt sein, zum Beispiel mit Mulch oder Bodendeckern.
 

Als Ei überwintern
Einige Schmetterlingsarten überwintern auf eine außergewöhnliche Art: als Ei. Die seltenen Arten wie der Apollofalter (Parnassius apollo) und der Feurige Perlmutterfalter (Argynnis adippe) legen hierbei ihre Eier vor dem Wintereinbruch ab. So gleitet der Feurige Perlmutterfalter jedes Jahr in nur einer Generation durch die Luft. Für die Eiablage benötigt er die Blätter von Veilchen, wo die Eier bis zum Frühjahr sicher ruhen können.

3. Wie überwintern Libellen?

Auch Libellen entwickeln Überlebensstrategien im Winter. Weitgehend überwintern sie als Eioder als Larve. Wo die Eier abgelegt werden, hängt jeweils von der Libellenart und der Umgebung ab. Libellen suchen sich geeignete Pflanzen am Ufer aus oder lassen die Eier direkt ins Wasser fallen. Nach der Überwinterung können die Libellenlarven im Frühjahr schlüpfen. Die Winterlibellen dagegen bewältigen die Kälte als ausgewachsene Tiere. Hiervon gibt es insgesamt zwei Arten: die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) und die Sibirische Winterlibelle (Sympecma paedisca).

4. Wie überwintern Marienkäfer?

Genau wie die Schmetterlinge haben Marienkäfer das natürliche Frostschutzmittel Glycerin im Körper. Sie ertragen deshalb die niedrigen Temperaturen. Zum Herbstanfang suchen die Marienkäfer nach einem passenden Schlupfloch. Häufig wählen sie hierfür Keller, Dachböden oder Laubhaufen aus. Dabei bilden sie Gruppen und versammeln sich bis zu Hunderten. Bei ihnen erfolgt die sogenannte Winterstarre. Marienkäfer wachen im Frühjahr auf und suchen gleich nach Futter, um die Energie aufzufüllen.

5. Wie überwintern Ameisen?

Bevor die Ameisen in die Winterstarre fallen, müssen die Vorräte aufgefüllt werden. Darum kümmern sich die jungen Arbeiterinnen. Bereits in den ersten Novembertagen kehren die heimischen Arten in ihrem Bau zurück, der sich einige Meter unter der Erde befindet und einen sichtbaren Teil an der Erdoberfläche hat. Die Ameisen blockieren alle Ausgänge, um sich vor Schnee und Kälte zu isolieren. Folglich tritt die Winterstarre ein, wobei der Stoffwechsel stark heruntergedrosselt wird.

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