Schadet Glyphosat den Bienen?
Um in der Landwirtschaft gute Erträge zu erzielen und die Qualität der Ernte zu steigern, werden oftmals Pflanzengifte eingesetzt, die helfen sollen, Unkraut und jegliche Insekten zu zerstören. Aber diese Mittel sind oftmals nicht umweltfreundlich und beeinträchtigen das Leben vieler Organismen.
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat stellt dabei eine große Gefahr dar, obwohl es das in Deutschland und weltweit am häufigsten eingesetzte Pflanzengift ist.
Wieso ist Glyphosat so eine große Gefahr?
Glyphosat ist ein Bestandteil zahlreicher Herbizid-Produkte, die sowohl in der Landwirtschaft als auch im privaten Bereich weltweit genutzt werden. Herbizide (lat.: herba = Kraut, Gras) oder Unkrautbekämpfungsmittel sind Substanzen, die Pflanzen abtöten sollen.
Bei dem Glyphosat handelt es sich um ein sogenanntes Breitbandherbizid. Das bedeutet es vernichtet jede Pflanze – es sei denn, sie wurde gentechnisch so verändert, dass sie gegen das Herbizid resistent ist. Der Wirkstoff wird nach dem Versprühen von den Pflanzen über die Blätter aufgenommen, wo diese dann in die Pflanzen gelangen und essentielle Stoffwechselprozesse blockieren. Das wiederum führt zum Tod der Pflanze.
Der Unkrautvernichter lässt sich weder abwaschen, noch kann er abgebaut werden. Was bedeutet, dass der Stoff sich im Boden anlagert und in Gewässer gelangen kann. Das Problem hierbei ist, dass das Glyphosat den Boden nach mehrmaligem Versprühen unbrauchbar macht. Zudem kann der Stoff in unsere Lebensmittel gelangen und dort von den Menschen aufgenommen werden.
Die Wirkung von Glyphosat auf den Menschen ist noch nicht erforscht, so dass es dort keine genauen Aussagen gibt. Allerdings steht der Stoff in Verdacht Krebs auslösen zu können und die Fruchtbarkeit zu beeinflussen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
Durch die Verwendung des Unkrautvernichters können aber nicht nur Probleme bei uns Menschen auftreten, auch die Tier- und Pflanzenwelt leidet unter dem Einsatz des Vernichters. Die wilden Pflanzen und Unkräuter sind essentiell für viele Lebewesen, da diese als Nahrung für viele Tiere gelten. Mit dem Gebrauch von Glyphosat wird der Lebensraum und die Nahrungsquelle vieler Tiere zerstört und das Ökosystem verliert sein Gleichgewicht.
Wie wirkt sich Glyphosat auf die Bienen aus?
Die Forschung über die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln und Insekten, insbesondere Bienen, zeigt deutlich auf, dass der Einsatz von Giften mehr Schaden als Erfolg bringt. Die Mittel stören die Darmflora der Bienen, was zu einem geschwächten Immunsystem und einer geringeren Gewichtszunahme führt. Dadurch werden sie anfälliger gegenüber Krankheitserregern und ihr Sterblichkeitsrisiko erhöht sich.
Zudem wirkt sich das Gift zusätzlich den Orientierungssinn und das Gedächtnis der Bienen aus. Das hat zur Folge, dass die Bienen nicht mehr zu ihrem Stock zurückfinden. Sollte es ihnen dennoch gelingen, laufen sie Gefahr, den Bienenstock anzustecken und damit für das Sterben eines ganzen Stocks zu sorgen.
Weltweit klagen Imker bereits über den Verlust von Bienenvölkern, dennoch wird das schädliche Mittel weiter in der Landwirtschaft und im Alltag benutzt.
Da das Glyphosat auch eingesetzt wird um beispielsweise öffentliche Wege oder Plätze frei von Wildkräutern und Unkraut zu halten, wird hier nicht nur der Lebensraum der Bienen zerstört, sondern auch das Gift auf die dort lebenden Tiere verteilt. Nicht nur der Gebrauch in der Landwirtschaft sondern der private Gebrauch schaden vielen Lebewesen, denn sogar die Deutsche Bahn setzt Glyphosat auf Gleisanlagen ein und auch Hobbygärtner sprühen das Pestizid in ihren Gärten.
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