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Oxalsäure Bernburg 40 mg/ml

Konzentrat zur Herstellung einer Lösung für Bienen

Oxalsäure Bernburg 40 mg/ml,
Konzentrat zur Herstellung einer Lösung für Bienen

In der Imkerei kann es vorkommen, dass ein Bienenschwarm erkrankt oder sich mit diversen Bakterien infiziert. Wenn dieser Fall eintritt, sollte der Imker schnell handeln und den Schwarm behandeln bevor es zu schlimmeren Folgen wie dem Aussterben des Schwarmes durch die Krankheit kommt.

 

Ein Mittel zur Behandlung der Varroose (Varroa destructor) ist die Oxalsäure Bernburg 40 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Lösung für Bienen.

 

Anwendungsgebiete:

Zur Behandlung der Varroose (Varroa destructor) bei Honigbienen (Apis mellifera)

 

Wartezeit:

Honig: Null Tage
Hinweis für die Sprühanwendung:
Honigproduzenten sollten beachten, dass bestimmte Qualitätsanforderungen für Honig nur einen begrenzten Säuregehalt und keine
Geschmacks- oder Geruchabweichungen zulassen. Es wird daher empfohlen, die Behandlung von Wirtschaftsvölkern ohne aufgesetzte
Honigräume durchzuführen oder die Behandlung nach der Honigernte auszuführen. Nicht auf Waben sprühen, die für die Honigproduktion
im laufenden Jahr verwendet werden.

 

Art und Dauer der Anwendung:

 

Variante 1: Träufelanwendung im Herbst/Winter

  • Voraussetzungen: brutfreies Volk, Temperaturen über 4 °C, einmalige Behandlung
  • Es wird Zucker (Saccharose) benötigt, der beispielsweise auch für die Fütterung der Bienen verwendet wird.
  • Zubereitung der gebrauchsfertigen 3,5 % (m/V) Oxalsäuredihydrat-Zuckerlösung:
Behältnis erwärmen

Behältnis mit der Oxalsäuredihydrat-Lösung in einem handwarmen Wasserbad (30–35 °C) erwärmen und anschließend aus dem Wasserbad nehmen

Behälter öffnen und Zucker einfüllen

Versiegelten Behälter öffnen und die erforderliche Menge Zucker abwiegen und hineingeben:

  • 222 g Zucker bei Verwendung der 500 ml Flasche
  • 443 g Zucker bei Verwendung der 1 l Flasche
Flasche schließen und kräftig schütteln

Flasche gut verschließen und kräftig schütteln, bis der Zucker vollständig gelöst ist

Benötigte Menge in eine Spritze füllen

Benötigte Menge in eine Spritze (oder Dosa Laif Flasche) füllen (maximal 50 ml pro Bienenstock)

Lösung auf die Bienen träufeln

Lauwarme Lösung von oben auf die Bienen in den Wabengassen träufeln

Variante 2: Sprühanwendung im Herbst/Winter oder Frühjahr/Sommer

  • Herbst/Winter: Sprühanwendung einmalig am brutfreien Volk bei Temperaturen von über 4 °C
  • Frühjahr/Sommer: Sprühanwendung an Schwärmen oder bei Ablegerbildung zu Tageszeiten ohne Flugaktivität
  • Zubereitung der gebrauchsfertigen 3,0 % (m/V) Oxalsäuredihydrat Sprühlösung:
Wasser einfüllen

Versiegelten Behälter öffnen und Trinkwasser des Härtebereichs I
(0–7 ° dH) oder destilliertes Wasser zugeben:

  • 200 ml Wasser bei Verwendung der 500 ml Flasche
  • 400 ml Wasser bei Verwendung der 1 l Flasche
Geschlossenen Behälter schütteln

Behälter verschließen und gut schütteln

Sprühkopf aufschrauben

Einen Sprühkopf aufschrauben

Aufsprühen

Je nach Beute-Typ 2–4 ml pro bienenbesetzte Wabenseite aufsprühen

Dosierung

Variante 1: Träufelanwendung

BeutetypVolumen der gebrauchsfertigen Oxalsäuredihydrat-Zuckerlösung pro bienenbesetzte Wabengasse 

Kleine Beuten

z.B. DNM; National, WBC, Zander (Flachzarge)

3 – 4 ml

Mittelgroße Beuten

z.B. Commercial, Langstroth und Schweizer Beute

4 – 5 ml

Große Beuten

z.B. Dadant, Schweizer Kasten

5 – 6 ml

 

  • Pro Bienenstock maximal 50 ml der gebrauchsfertigen Oxalsäuredihydrat-Zuckerlösung angewenden
  • Bei zwei-zargigen Bienenstöcken zuerst die untere Zarge und anschließend die obere Zarge beträufeln

Variante 2: Sprühanwendung

Beutetyp

Volumen der gebrauchsfertigen Oxalsäuredihydrat-Sprühlösung pro bienenbesetzter Wabenseite 

Kleine Beuten

z.B. DNM; National, WBC, Zander (Flachzarge)

2 – 3 ml

Mittelgroße Beuten

z.B. Commercial, Langstroth und Schweizer Beute

2,5 – 3,5 ml

Große Beuten

z.B. Dadant, Schweizer Kasten

3 – 4 ml

 

  • Für eine nur zur Hälfte besetzte Wabe sollte die Dosis um 50 % reduziert werden, Kunstschwärme in Trauben werden mit 20-25 ml der gebrauchsfertigen Lösung pro kg Bienenmasse besprüht
  • Pro Bienenstock maximal 100 ml der gebrauchsfertigen Oxalsäuredihydrat-Sprühlösung angewenden
  • Für eine genaue Dosierung mit der Sprühflasche 10 Pumpstöße in einen Messbecher sprühen, abmessen  und die Menge pro Pumpstoß berechnen. Anschließend die Anzahl der Pumpstöße für die Behandlung einer Wabenseite berechnen.

Aus unseren beiden Packungsgrößen ergeben sich nach Zugabe von Zucker oder Wasser folgende Mengen an gebrauchsfertiger Lösung für die Träufel- oder die Sprühanwendung:

PackungsgrößeAnwendungFüll-Volumen KonzentratZugabe WasserZugabe ZuckerGebrauchsfertige Lösung Gesamt-Volumen
500 mL HDPE FlascheTräufelanwendung230 mL222 gca. 367 mL
Sprühanwendung200 mLca. 430 mL
1000 mL HDPE FlascheTräufelanwendung460 mL443 gca. 738 mL
Sprühanwendung400 mLca. 860 mL
Was bewirkt die Oxalsäurehydrat Lösung?

Die Oxalsäuredihydrat-Lösung wird bei Bienenvölkern angewendet, die mit Varroa-Milben (Varroa destructor) infiziert sind. Diese Erkrankung nennt man Varroose.

 

Der genaue Wirkmechanismus der Oxalsäuredihydrat-Lösung ist nicht bekannt, jedoch wird Folgendes vermutet:
Oxalsäuredihydrat kann als Kontaktgift und/oder durch sozialen Futteraustausch (Trophallaxis) systemisch wirken. Wahrscheinlich ist, dass die Oxalsäuredihydrat-Lösung äußerlich durch Körperkontakt verteilt und gegen Varroa destructor als Kontaktgift zur Wirkung kommt. Die akarizide Wirkung wird dabei vornehmlich auf den niedrigen pH-Wert der Träufellösung zurückgeführt. Es wird angenommen, dass der hohe Zuckeranteil in der Träufellösung die Viskosität und damit Haftfähigkeit der Oxalsäuredihydrat-Lösung fördert und zu einer verbesserten Wirksamkeit führt.

Wie wirksam ist die Behandlung mit Oxalsäuredihydrat-Lösung?

Bei verschiedenen Versuchen an Varroose-erkrankten Völkern wurde nachgewiesen, dass die Erfolgsrate der Träufelbehandlung bei 95 % liegt. Dies beweist, dass die Wirksamkeit der Oxalsäure sehr hoch ist.

 

WICHTIG: Der Erfolg liegt bei brutfreien Völkern in der brutfreien Zeit (Spätherbst) bei 95 %! Völker, bei denen die Behandlung während der Brutzeit durchgeführt wurde, wiesen nur eine Erfolgsrate von 60 % auf, was daran liegt, dass die Oxalsäuredihydrat-Lösung nicht zu den Varroa-Milben in der verdeckelten Brut vordringen kann.

Was muss bei der Behandlung mit Oxalsäure beachtet werden?

Oxalsäure ist stark ätzend und kann über die Haut aufgenommen werden. Aus diesem Grund sollten bei der Anwendung säurefeste Handschuhe, Schutzbrille und Imkerschutzkleidung getragen werden. Nach der Anwendung empfehlen wir, die Hände und Gerätschaften gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen.

 

Weiterhin darf die Oxalsäuredihydrat-Lösung nicht eingenommen werden. Sie wirkt gesundheitsschädlich!

Wo kann ich Oxalsäure kaufen?

Oxalsäuredihydrat-Produkte für die Bienenbehandlung können in Apotheken, im Imkereifachhandel oder auch direkt bei diversen Herstellern erworben werden.

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