Die Dunkle Biene: Der fast vergessene Urtyp aller Honigbienen
Ihren Ursprung hatten die dunklen Bienen vor 25 Millionen Jahren in Europa. Sie wanderten zwischen Nord- und Südeuropa und siedelten sich durch die klimatischen Auswirkungen der Eiszeit rund um das Mittelmeer an. Südfrankreich, Italien und der Balkan waren perfekte Zufluchtsorte für die isolierte Population. Durch das Ende der Eiszeit gelangte die dunkle Biene vor etwa 9000 Jahren wieder nach Deutschland, wo sie bis zur Verdrängung fröhlich umhergeflogen ist.
Bienenbevölkerung in der Schweiz am größten
Weitere Bezeichnungen sind Waldbiene, Heidelbiene oder auch Nordbiene und beschreiben die dunkle Honigbiene gut in ihrem Erscheinungsbild. Die natürlich entstandene Unterart der westlichen Honigbiene zeichnet sich dadurch aus, dass gelbe Farbzeichnungen nicht existieren. Sie haben einen schwarzen Chitinpanzer und eine dunkelbraune Behaarung.
In der Körperform unterscheidet sich die dunkle Biene auch von anderen westlichen Honigbienen. Von allen Unterarten der westlichen Honigbiene besitzt sie den längsten und breitesten Körperbau, aber auch den kürzesten Saugrüssel.
Die dunkle Biene ist nur noch in wenigen Ländern dieser Erde zu finden. Dabei weisen Länder wie Großbritannien, Norwegen, Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden und Finnland eine äußerst kleine Mellifera-Population auf.
Die Schweiz und Österreich sind die Länder mit der größten Anzahl an Bienenvölker der dunklen Biene. Mit 15.000 reinrassigen Bienenvölkern gehört die Schweiz zu dem Land mit der höchsten Population. 10 % aller Bienenvölker zählen somit zur Art der dunklen europäischen Honigbiene. Seitdem die Nordbiene in Deutschland 1975 ausgestorben ist, versuchen heute einige Organisationen sie wieder anzusiedeln.
Organisationen kämpfen für den Erhalt der dunklen Honigbiene
Um ein erneutes Aussterben der Apis Mellifera Mellifera zu verhindern, hat sich 1995 der Internationale Verband zum Schutz der Dunklen europäischen Biene (SICAMM) gegründet. Organisationen aus 18 verschiedenen Ländern kämpfen um den Schutz, Erhalt und die Züchtung der dunklen Biene. Darunter fallen z. B. Deutschland, Schweiz, Polen, Schweden, Belgien uvm. Alle zwei Jahre treffen sich die Organisationen zu den SICAMM-Konferenzen in denen Probleme, Meinungen und Pläne besprochen werden.
Maßnahmen zum Erhalt der dunklen Biene sind Schutzgebiete. Als Beispiel für solche Gebiete gelten die schottischen Inseln Colonsay und Oronsay. Andere Bienenrassen dürfen auf diesen Inseln nicht gezüchtet werden und Bienenkrankheiten wie die Faulbrut oder auch die Varroamilbe existieren nicht. In Deutschland hingegen gibt es sogenannte Belegstellen (Aufstellungsort für junge, unbegattete Bienenköniginnen und Drohnen derselben Bienenrasse).
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