Warmer Winter – Eine Gefahr für Bienen?

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Warmer Winter – Eine Gefahr für Bienen?

Milde Temperaturen an Tagen, an denen es kalt sein sollte, bringen in der Welt der Insekten einiges durcheinander. So sitzen die Bienen im Winter in ihrem Bienenstock und wärmen sich gegenseitig, indem sie sich eng, in einer sogenannten Bienentraube, um die Königin scharen. Hierbei zittern sie mit ihren Muskeln und schaffen es so im Bienenstock trotz Außentemperaturen im Minusbereich Temperaturen von um die 30 Grad Celsius zu erzeugen. Dabei verbrauchen sie kaum Energie.

Steigen die Außentemperaturen auf über zehn Grad Celsius und die Sonne scheint dazu, löst sich die Bienentraube auf und die Bienen beginnen zu wandern. Dabei verbrauchen die Tiere mehr Energie und es besteht die Gefahr, dass der angelegte Futtervorrat für den Winter nicht reicht. Insbesondere, wenn es noch einmal kalt wird oder sich kalte Wochen bis ins Frühjahr ziehen.

 

  • Ihr erstes Ziel ist dabei die Entleerung der Kotblase. Denn die Tierchen sammeln ihre Ausscheidungen den ganzen Winter in ihrer Kotblase, um sich bei Temperaturen ab zwölf Grad und Sonnenschein im Freien zu entleeren.

 

Nach der Entleerung kehren sie wieder in den Stock zurück, da sie bei Temperaturen von um die zehn Grad nicht lange draußen bleiben. Ein Schwellenwert für Honigbienen sind 15 Grad Celsius, hierbei generieren sie ausreichend Wärme, nach einer halben Stunde müssen die Insekten jedoch wieder in den Bienenstock. Denn die hauseigenen Wintervorräte reichen so lange der Energieverbrauch nicht angekurbelt und damit der biologische Takt nicht aus dem Rhythmus gebracht wird.

 

Bleibt es jedoch länger mild, beginnen die Bienen vermehrt auszufliegen und mit der Nahrungssuche. Dabei finden die Tiere kaum Nahrung. In manchen Regionen blüht zwar bereits die Hasel, deren Pollen die Bienen sammeln, jedoch bietet zu dieser Zeit kaum eine Pflanze Nektar, welchen die Bienen für die eigene Energieversorgung benötigen. Stattdessen wird ihr Energieverbrauch erhöht. Aufgrund des erhöhten Energieverbrauchs beim Fliegen und Sammeln steigt der Verbrauch der angelegten Wintervorräte schneller als wenn sich die Tiere in der Wintertraube befinden.

Warme Winter und Nachwuchs

Hinzu kommt, dass die Bienenkönigin bei milden Temperaturen im Winter mit der Eiablage beginnt. Die Brut müsste dann von Arbeiterinnen mit Futter versorgt werden, von dem es erst ab Februar und März genug gibt. Kritisch ist dieser Aspekt insbesondere, wenn es nach einer wärmeren Periode wieder kalt wird und die Brut aufgrund dessen nicht mehr versorgt werden kann. Um einen Teil der verlorenen Energie und Nährstoffe wieder einzuholen, beginnen die Bienen in dem Fall damit, die Brut zu fressen. Denn die Gefahr ist groß, dass die Vorräte im Volk durch die erhöhten Aktivitäten der Bienen bei milden Temperaturen im Winter nicht ausreichen.

Bienen im Blick behalten

In milden Wintern sollten die Bienen deshalb besonders im Blick behalten werden. Normalerweise werden die Bienenvölker von den Imkern im Winter in Ruhe gelassen, um die Tiere so wenig wie möglich zu stören. Werden die Völker jedoch erst zum Ende des Winters oder zu Beginn des Frühjahrs betrachtet, kann dies böse Überraschungen mit sich bringen. So sind Bienen, welche kopfüber in den Zellen ihrer Waben stecken, ein Zeichen dafür, dass die Völker verhungert sind.

 

Um solche Überraschungen zu verhindern, sollten Temperaturen und Wetter im Blick behalten werden. Insbesondere bei milden Temperaturen im Winter sollte lieber einmal mehr in das Volk geschaut werden, um zu prüfen, ob die Völker noch über ausreichend Futtervorräte verfügen. Bei Bedarf können diese ergänzt werden.

 

Sobald die ersten Frühlingsblüher zu sehen sind, finden die Bienen meist genug Futter. Bleibt es jedoch bis weit ins Frühjahr kalt und regnerisch, sollten die Imker noch länger einen aufmerksamen Blick auf die Bienen richten.

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