Wie überleben Bienen den Winter?
Das Überleben eines Bienenvolkes im Winter hängt von drei wesentlichen Faktoren ab:
- einer großen Population mit einer gesunden und produktiven Königin,
- einem ausreichenden Nahrungsvorrat in Form von Honig oder Zuckerersatz,
- einem effektiven Schutz des Bienenstocks vor Wind, Regen, Kälte und Schädlingen.
Bienen sind erstaunlich anpassungsfähig und können sowohl strenge als auch milde Winter überstehen. Um die Kälte auszuhalten, formieren sie sich in den kalten Monaten zu einer sogenannten Wintertraube: Tausende Bienen rücken eng zusammen, bewegen ihre Flugmuskeln und erzeugen dadurch Wärme. Im Inneren herrschen konstante Temperaturen von bis zu 25 °C, sodass die Königin überlebt und das Volk im Frühjahr wieder wachsen kann.


Aber was machen Wildbienen in der kalten Jahreszeit?
Während Honigbienen als Volk überwintern, haben Wildbienen ganz andere Strategien entwickelt. Die meisten Wildbienen sind Solitärbienen (Einzelgänger) und leben nur etwa ein Jahr. Damit ihre Art erhalten bleibt, überstehen nur bestimmte Entwicklungsstadien oder einzelne Tiere die kalte Jahreszeit.
- Keulhornbienen – Sie suchen Hohlräume in abgestorbenen Pflanzenstängeln wie Brombeeren, Heckenrosen oder Sommerflieder. Dort verbringen sie den Winter, geschützt vor Witterung.
- Hummeln – Ein Hummelvolk lebt nur eine Saison. Im Herbst stirbt es ab – nur die Jungköniginnen überwintern in geschützten Quartieren, etwa in Kleinsäugernestern oder Erdhöhlen. Im Frühjahr gründen sie neue Völker.
- Holzbienen – Sowohl Männchen als auch Weibchen suchen sich überirdische Winterquartiere, z. B. in Mauerspalten, Baumhöhlen oder Lehmwänden. Erst im April verlassen sie ihre Winterverstecke, um sich zu paaren.
Und wie schütze ich mein Bienenvolk als Imker?
Auch wenn die Zahl der Bienen im Wintervolk von rund 60.000 auf unter 15.000 schrumpft, ist die Arbeit des Imkers nicht vorbei. Folgende Aufgaben sichern das Überleben des Volkes:
- Regelmäßige Kontrolle des Bienenstocks – Überprüfung von Isolierung, Temperatur und allgemeinem Zustand.
- Zufütterung mit Zuckersirup oder Futterteig – Damit die Bienen genug Energie haben, um ihre Wintertraube warmzuhalten.
- Kontrolle von Bodeneinlage und Flugloch – Reinigung für gute Belüftung und Hygiene.
- Reparaturarbeiten am Bienenhaus – Schutz vor Feuchtigkeit, Frost und Schädlingen sicherstellen.
- Varroa-Bekämpfung – Die Varroamilbe ist eine der größten Gefahren für Bienenvölker. Bereits nach der letzten Honigernte sollte mit organischen Säuren oder biotechnischen Methoden behandelt werden, um das Volk stark in den Winter zu bringen.
Honigbienen überwintern im Volk, während viele Wildbienenarten andere Strategien nutzen – von der Überwinterung im Boden bis zum Rückzug in Hohlräume. Für Imker ist der Winter eine kritische Zeit, in der Vorbereitung, Kontrolle und Schädlingsbekämpfung entscheidend für das Überleben des Volkes sind.
Häufig gestellte Fragen: Wie überwintern Bienen?
Wie überleben Honigbienen den Winter?
Sie bilden eine Wintertraube, erzeugen durch Muskelbewegungen Wärme und halten so die Königin und das Volk am Leben.
Wie warm ist es in einem Bienenstock im Winter?
Im Inneren der Wintertraube herrschen konstante Temperaturen von etwa 20–25 °C, auch wenn es draußen friert.
Haben Bienen im Winter genug Nahrung?
Ja, wenn der Imker ausreichend Honig oder Zuckersirup einfüttert. Ein Volk benötigt rund 15–20 Kilogramm Winterfutter.
Fliegen Bienen auch im Winter aus?
Nur an warmen Wintertagen (ab etwa 10 °C) fliegen sie kurz zum sogenannten Reinigungsflug aus, um Kot abzusetzen.
Überleben alle Bienen im Volk den Winter?
Nein, die Zahl schrumpft stark. Viele Arbeiterinnen sterben, nur die Königin und ein Kernbestand überleben.
Warum ist die Varroamilbe im Winter so gefährlich?
Weil sie sich in der Wintertraube schnell verbreitet und die ohnehin geschwächten Völker zusätzlich belastet. Ohne Behandlung können ganze Völker sterben.


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