Die Feinde der Biene
In jeden Ökosystem gibt es Jäger-Beute-Beziehungen. So begegnen die Bienen in der Natur auch vielen Fressfeinden. Ob Tiere, Insekten oder auch Krankheiten, die Biene sollte immer auf der Hut sein. Wir stellen euch in diesem Beitrag die bekanntesten Feinde der Biene einmal genauer vor.
Die Varroa-Milbe
Eine Hauptursache für das Bienensterben ist der Varroa destructor auch Varroa Milbe genannt. Die 1,1mm langen Bienenschädlinge vermehren sich in den Brutzellen der Honigbienen und greifen den Fettkörper der Bienen an, welcher für die Nahrungsspeicherung, die Stärkung des Immunsystems und das Entgiften des Organismus verantwortlich ist.
Sie verhindern das Wachstum der Larven und überträgt zeitgleich Krankheiten auf die schon ausgewachsenen Honigbienen. Zudem werden Viren übertragen, die die Bienen schwächen. Da die Entgiftung des Organismus nicht mehr funktioniert, sind sie somit anfälliger für Krankheiten.
Die gerade erst geschlüpften Larven sterben sehr schnell nach der Infizierung mit den Milben durch Entwicklungsstörungen (durch den Varroabefall bleiben beispielsweise die Larven 10% kleiner) sehr schnell nach dem Schlüpfen. Durch das geschwächte Immunsystem der Bienen können ganze Völker innerhalb weniger Jahre aussterben und die Bienen schaffen es oft nicht durch den harten Winter.


Der Bienenwolf
Ab Mitte Juni trifft man auf die schwarz-gelben Wespen. Bekannt ist der Bienenwolf für seine sehr hinterhältige Art. Ihre Beute attackieren sie nämlich aus dem Hinterhalt. Sie lauern in Blüten und warten darauf, dass Honig- oder Wildbienen vorbeikommen. Sobald dies geschieht, greifen sie blitzschnell an und betäuben die Bienen so, dass sie gelähmt sind.
Der Bienenwolf tötet die Bienen nicht direkt, da er nur an dem gesammelten Nektar interessiert ist. Um diesen zu bekommen, drückt er mit seiner Hinterleibspitze den Hinterleib der Biene zusammen, sodass der Nektar aus dem Mund der Biene kommt. Danach nimmt er die gelähmte Biene mit und überlässt sie den Larven als Nahrung.
Der Bienenfresser
Bienenfresser bilden eine eigene Familie mittelgroßer Vögel, die vor allem in Afrika, West- und Südeuropa vorkommt. Seit einigen Jahren ist der Bienenfresser allerdings wieder in Deutschland zu finden, nachdem er lange Zeit für ausgestorben galt.
Sein Name kommt nicht von ungefähr. Die Besonderheit beim Bienenfresser ist seine bevorzugte Nahrung. Er ernährt sich hauptsächlich von Bienen, Hummeln, Wespen und anderen fliegenden Insekten (Nahrungsspezialist). Seine Jagd ist gekennzeichnet durch eine besonders genaue Beobachtung. Nach genauer Analyse jagt er seine potenziellen Opfer im Flug. Um sich vor dem Gift der Bienen zu schützen, schlägt der Bienenfresser diese auf den Boden, um sie bewusstlos zu machen. Nachdem das erledigt ist, reibt er sie auf dem Boden um das Gift aus ihnen herauszuholen und anschließend die Biene zu verzehren.
Eine große Bedrohung für die Bienenpopulation ist der Vogel jedoch nicht, da er sehr selten zu finden ist.

Die Bienenlaus
Der Parasit nistet sich ausschließlich auf Honigbienen ein und hat ein ähnliches Erscheinungsbild wie das der Varroa-Milbe. Sie ernähren sich hauptsächlich von dem Futtersaft, welcher bei der Nahrungsübergabe von Arbeiterbiene zur Königin übergeben wird, wobei das ganze Volk befallen wird.
Hauptziel der Läuse ist es, sich von dem Saft zu ernähren, denn die Bienen untereinander austauschen. Dazu setzt sie sich auf den Kopf der Bienen und ernährt sich von dem Futtersaft. Durch leichtes Kitzeln an einem Bereich in Mundnähre, kann die Laus das Futterbetteln der Arbeiterinnen zu imitieren.
Zur Fortpflanzung legt die Laus ihre Eier auf die Deckel der Honigwaben. Die Larven der Läuse, die dann daraus schlüpfen, fressen sich durch diese Honigwaben. Damit ein Bienenvolk nachhaltig geschädigt werden kann, ist ein sehr großer Befall notwendig. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Bienenkönigin sich durch die Bienenläuse zu sehr gestört fühlt und weniger bis gar keine Eier mehr legt, was die Vernichtung des Schwarms zur Folge hat.
Ein interessanter Fakt über die Bienenlaus ist, dass sie im Grunde keine Laus ist, sondern eine Fliege. Evolutionsbedingt fehlen ihr allerdings die Flügel.
Häufig gestellte Fragen: Feinde der Biene
Was sind die größten Feinde der Honigbiene?
Zu den wichtigsten Feinden zählen die Varroa-Milbe, der Bienenwolf, der Bienenfresser und die Bienenlaus.
Warum ist die Varroa-Milbe so gefährlich für Bienen?
Die Varroa-Milbe schwächt Bienen massiv, indem sie deren Fettkörper angreift, Krankheiten und Viren überträgt und die Entwicklung der Larven stört, was ganze Völker bedrohen kann.
Was ist der Bienenwolf und wie geht er gegen Bienen vor?
Der Bienenwolf ist eine Wespe, die Bienen aus dem Hinterhalt lähmt, ihnen den Nektar entzieht und die gelähmten Bienen anschließend ihren Larven als Nahrung überlässt.
Ist der Bienenfresser eine große Bedrohung für Bienen?
Nein, obwohl der Bienenfresser Bienen frisst, ist er aufgrund seiner Seltenheit keine große Gefahr für die Bienenpopulation.
Was ist die Bienenlaus?
Die Bienenlaus ist eigentlich eine flügellose Fliege, die sich von dem Futtersaft der Bienen ernährt und ihre Eier auf Honigwaben ablegt.
Wie schädigt die Bienenlaus ein Bienenvolk?
Ein starker Befall kann die Königin beim Eierlegen stören, den Futteraustausch unter den Bienen behindern und im schlimmsten Fall das gesamte Volk schwächen.
Können diese Feinde das Überleben ganzer Bienenvölker gefährden?
Ja, besonders die Varroa-Milbe kann ohne rechtzeitige Behandlung ganze Völker innerhalb weniger Jahre vernichten. Auch ein starker Befall mit Bienenläusen kann das Überleben eines Volkes bedrohen.

Bienen Gesundheit
In unserem Wissensmagazin zur Bienen Gesundheit findet ihr spannende und informative Beiträge aus der Welt unserer Lieblingsbienen.
Besucht uns auch auf
Honigpreise: Welche Honigsorte kostet wie viel?
Im Jahr 2020 zahlten Honigliebhaber durchschnittlich 5,57 Euro für 500 g Blütenhonig. Die Honigpreise sind regional jedoch sehr unterschiedlich.
Urbanisierung der Bienenzucht
In den Städten gibt es immer mehr Menschen, aber auch immer weniger Platz für die Bienen, um zu leben und zu arbeiten. Glücklicherweise gibt es eine wachsende Bewegung von Stadtimkern, die versuchen, diese Probleme zu lösen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen in der Stadt zu schärfen.
Alles rund um die Bioimkerei
Im Einkaufsladen findet man immer mehr Bio-Produkte, die eine wesentlich bessere, gesündere Qualität haben, als so manch anderes Produkt im Laden. Bio gewinnt immer mehr an Beliebtheit und überzeugt die junge und die ältere Generation. Aber Qualität hat auch seinen Preis, denn hinter den Produkten steckt ein großer Aufwand und viele Richtlinien, um dem Bio-Namen alle Ehre zu machen.