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Neuigkeiten

Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% (m/V) ad us. vet. und APILIFE VAR ab Oktober 2018 freiverkäuflich
Obwohl mit dem Wegfall der Apothekenpflicht auch die Verpflichtung entfällt, die Behandlungsmittel zu dokumentieren, sollte jeder Imker dennoch jede Behandlung im Bestandsbuch eintragen.
Aus lebensmittelrechtlicher Sicht lässt sich nämlich nach wie vor eine Verpflichtung zum Nachweis ableiten.
Sollten Sie Oxalsäure besitzen, welche noch als apothekenpflichtig verkauft wurde und der Hinweis auf das Bestandsbuch im Beipackzettel gegeben ist, bleibt die Bestandsbuchpflicht bestehen.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt.
APILIFE VAR:
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Innenbeutels: Nur zum sofortigen Gebrauch.
Milchsäure:
Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt.
Oxalsäure:
Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt. Die angemischte, gebrauchsfertige Lösung ist nur für die sofortige Anwendung vorgesehen und ist darüber hinaus nicht haltbar. Auf Grund von Haltbarkeitsuntersuchungen durch das BfArM wurde festgestellt, dass der Gehalt an Hydroxymethylfurfural (HMF) der gebrauchsfertigen Lösung bei Lagerung stark zunimmt. HMF wurde als deutlich bienentoxisch eingestuft.
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Bienen summen
Gelesen in der Mitteldeutschen Zeitung, 17.01.2019

Bienengift & Diabetes
Weil Diabetes mellitus zu den am weitesten verbreiteten und ernsten endokrinen Stoffwechselstörungen zählt, ist es wichtig neue therapeutisch wirksame Substanzen gegen Diabetes aus verschiedenen Quellen, einschließlich natürlicher Produkte, zu erforschen.
Bienengift ist eine komplexe Mischung aus Proteinen, Peptiden und anderen niedermolekularen Komponenten. Melittin ist der Hauptbestandteil. Es ist ein Peptid aus 26 Aminosäuren mit der Sequenz GIGAVLKVLTTGLPALISWIKRKRQQ.
Melittin hat einige bedeutsame biologische Wirkungen und eine relativ geringe Toxizität.
Neuere Untersuchungen mit Tiermodellen haben bestätigt, dass Melttin signifikante Glukose und Lipid verringernde Aktivitäten aufweist, die auf verschiedenen Wegen beruhen. Der hauptsächliche antidiabetische Effekt von Melittin bewirkt einen Anstieg der Insulinsekretion durch Depolarisierung von -Zellen des Pankreas. Andere mögliche Mechanismus schließen wahrscheinlich die Stimulation der Phospholipase A2, einen Anstieg der Glukoseaufnahme, eine Verbesserung des Lipidprofils und/oder Reduzierung der Entzündung ein.
Die vorliegende Übersicht fasst die verschiedenen Quellen, Proteinzusammensetzungen und ihre Wechselbeziehungen, biologische Bedeutungen, Nebenwirkungen und medizinische Anwendungen von Melttin und ihre Wirkungsmechanismen bei der Bekämpfung von Diabetes mellitus zusammen.
Quelle: Journal of Chemistry Volume 2017, Article ID 4035626, 7 pages
https://doi.org/10.1155/2017/4035626

Nur gesunde Bienen sind fleißige Honigsammler
Die Bienenzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Bienenhaltung. Zu den Zuchtzielen zählen verbesserte Sanftmut, besserer Wabensitz, höhere Schwarmtätigkeit und gesteigerter Honigertrag. In den letzten Jahrzehnten
hat auch die Zucht auf Krankheitsresistenz an Bedeutung gewonnen. Die besondere Biologie der Honigbiene bestimmt dabei die Verfahren der Zucht.
Im Mittelpunkt der Züchterarbeit stehen die Bienenkönigin und deren Eigenschaften. Der Zuchtwert einer Königin wird über Leistungsprüfungen ermittelt und in einer Datenbank
erfasst. Imker oder Züchter können so gezielt „gute“ Königinnen oder neues, geeignetes Zuchtmaterial, z. B. Königinnenlarven oder junge unbegattete, begattete oder künstlich besamte Königinnen oder Drohnensperma auswählen.
Aufgrund des weltweiten Handels hat die Frage nach der Übertragung von Krankheitserregern durch Zuchtmaterial eine besondere Bedeutung. Eine vertikale Übertragung von Viren durch kontaminiertes Sperma oder infizierte Eier und sexuelle Übertragung ist ein besonderes, bisher unterschätztes Problem.
Soziale Immunabwehr
Die Fähigkeit Krankheiten abzuwehren, hängt bei Bienenvölkern in starkem Umfang von deren Hygieneverhalten gegenüber geschädigter Brut ab. Denn wie bei allen Wirbellosen fehlt der Biene ein adaptives Immunsystem.
Stattdessen erfolgt die Krankheitsabwehr im Individuum über das angeborene Immunsystem (innate immunity) und auf Volkebene über die sogenannte soziale Immunabwehr. Völker, die auf ein gesteigertes Hygieneverhalten gezüchtet wurden, zeichnen sich durcheine gute Erkennung und Entfernung von Larven aus, die z. B. an Amerikanischer Faulbrut erkrankt sind oder durch Virusinfektionen geschädigt sind.
Ein wichtiges Zuchtziel besteht deshalb in einem gesteigerten Hygieneverhalten der Völker. Genomische Marker für Krankheitsresistenz oder Varroatoleranz sollen helfen, bei der Biene diemolekulare Selektion auf diese Merkmale zu etablieren.
Quelle: https://www.bft-
online.de/fileadmin/bft/publikationen/Blickpunkt/Blickpunkt_90/Blickpunkt_90.pdf

Neonicotinoide und parasitische Milben...
Die Westliche Honigbiene ist der weltweit bedeutsamste Bestäuber. In der letzten Zeit wurden nicht nachvollziehbar hohe Völkerverluste registriert. Synergistische Interaktionen
zwischen verschiedenen Stressoren werden vorrangig dafür verantwortlich gemacht. Trotz klarer Beweise eines starken Einflusses von umfangreich eingesetzten Neonicotin-
Insektiziden und der ubiquitär vorkommenden Milbe Varroa destructor gibt es keine Daten zu synergistischen Effekten zwischen diesen beiden Stressoren. Selbst wenn Neonicotinoide
keine eigene signifikante Wirkung haben konnte erstmals eine zeitlich verzögerte synergistische Interaktion zwischen Milben und Nicotinoiden gezeigt werden, die zu signifikant kürzeren Überlebenszeiten bei langlebigen Winterbienen führte.
Auch wenn die Milben bedeutende Virusvektoren darstellen, hatte die Virus- Insektizid-Wechselwirkung keinen signifikanten Einfluss.
Die Ergebnisse unterstützen die Annahme eines bisher übersehenen Mechanismus, der wahrscheinlich die zuletzt beobachteten hohen Verluste bei Bienenvölkern von A. mellifera in ielen Teilen der Welt erklärt.
Weitere Untersuchungen sollten sich auf die Entwicklung von Managementprogrammen (Landwirtschaft – Ökosystem) konzentrieren, die eine geringere Verwendung von Nicotinioden und nachhaltige Lösungen bezüglich der V. destructor – Milben beinhalten.
Originalarbeit: https://www.nature.com/articles/s41598-019-44207-1
Experimente
Elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz beeinträchtigen die kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Honigbienen
Vorliegende Untersuchungen sollten die Frage beantworten wie eine akute Belastung mit elektromagnetischen Feldern mit extrem niedriger Frequenz von 50Hz bei einer Flussdichte von 20 – 100 Mikrotesla (T) am Boden unter den Stromleitungen bis 1000 – 7000 T bei einen Abstand von 1m unter den Leitungen das olfaktorische Lernen (Rüsselreflex), das Flugverhalten, die Sammelaktivitäten und die Ernährung von Honigbienen beeinflussen.
Elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz verringerten die Lernfähigkeit, veränderten die Flugdynamik, verminderten den Erfolg der Sammelflüge zu den Futterquellen und die Ernährung.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz, die von Stromleitungen abgegeben werden, einen bedeutsamen Umweltstressor für Honigbienen darstellen können.
Dieser Stressor hat möglicherweise Einfluss auf die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Honigbiene, was wiederum deren Fähigkeit zur Bestäubung von Nutzpflanzen reduzieren kann.
Originalarbeit: https://www.nature.com/articles/s41598-018-26185-1y
Zur Wirksamkeit von Milchsäure
Drei Gruppen von Bienenvölkern wurden mit Milchsäure, dem Pestizid Perizin oder mit Milchsäure plus Perizin behandelt, um die Verwendbarkeit von Milchsäure zur
Varroakontrolle zu bestätigen.
Die Milchsäurebehandlung wurde während des Winters durchgeführt. Acht Milliliter 15%iger Milchsäure wurden pro Wabenseite mit einer Dosierhilfe aufgebracht.
Die Behandlung war hoch wirksam und 94,2% bis 99.8% der Milben eines Volkes wurden abgetötet.
Durch die exakte Dosierung verursachte die Milchsäurebehandlung weniger Bienenverluste als die Behandlung mit Perizin. Bei Temperaturen um – 0,2°C verursachte die Milchsäurebehandlung vergleichbare Bienenverluste wie Perizin. Auch die Zahl der Königinnen- Verluste war bei Milchsäurebehandlung vergleichbar mit denen der Perizinbehandlung.
Die Anzahl an Bienen, das Ausmaß der Brut, die Menge des Honigs und die Nosema-Befallsrate im Frühjahr nach der Behandlung unterschieden sich bei beiden
Behandlungsmethoden nicht signifikant.
*Varroa destructor
Quelle: Kraus,B. and Berg, S. 1994. Effect of lactic acid treatment during winter in temperaze climat upon Varroa jacobsoni Oud. and the bee (Apis mellifera L.) colony. Exp. Appl. Acarol. 18: 459-468.
Honigbienen können rechnen. Sie beherrschen sowohl die Addition als auch die Subtraktion. (lt. Experiment einer internationalen Forschergruppe)
Die Rechenaufgabe: Der Bestandteil ist eine Tafel mit einer bestimmten Anzahl von geometrischen Figuren in den entsprechenden Farben blau bzw. gelb. In der Entscheidungskammer musste die Biene dann die Kammer wählen, die mit einer Tafel markiert war, welche genau ein Element mehr (Addition) bzw. ein Element weniger Subtraktion) zeigte. Insgesamt 100 Durchgänge musste die Biene vollziehen und somit lernen, welche Farbe für welche Rechenart steht und schlussendlich zur begehrten Zuckerlösung führt.Durch dieses Training fanden die begabten Bienen meistens die richtige Lösung. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich von einer zufälligen Verteilung, so die Forscher.
Lesen Sie mehr über dieses Experiment in der Originalpublikation.
Originalpublikation:
Scarlett R. Howard et al: Numerical cognition in honeybees enables addition and subtraction. Science Advances Vol. 5 No. 2 (01.Feb. 2019) DOI: 10.1126/sciadv.aav0961
Tipps & Tricks
Vortrag
Nachweis von Bienen-Viren mittels Real Time PCR – ein Beitrag zur Ursachenabklärung bei Völkersterben“
Frau Dr. Carola Wolf, Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei ➔ Download Vortrag
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei Frau Dr. Wolf dafür bedanken, dass sie uns diesen interessanten Vortrag zur Verfügung gestellt hat.
Buchtipp für Imker
- „Honigbienen – geheimnisvolle Waldbewohner.“ von Knesebeck 2020, 192 Seiten, 38,- Euro
- „Bienen und Menschen. Eine Freundschaft.“ Von Olaf Nils Dube, Insel-Verlag, 156 Seiten, 18,- Euro
Fakten
5.000.000 Euro pro Jahr
stellt Bundesumweltministerin Svenja Schulze aus dem „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ für den Schutz der Insekten bereit.
28.600 Tonnen
heimischen Honig stellten die deutschen Imkereien im Jahre 2017 für den markt bereit. Knapp 88.000 Tonnen Honig wurden importiert.
Nützliche Links
Honig-Portal
Beeventure
von Informationen.