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Karl von Frisch- Geburtstag

Vor 134 Jahren, am 20. November wurde in Wien der Bienenforscher und studierte Mediziner Karl von Frisch geboren. Eigentlich bestimmte die Erforschung von Käfern, Schmetterlingen, Fröschen Bienen und vielerlei anderen Getier sein Leben von Kindheit an.
Heute gilt Karl von Frisch als der Entdecker des Bienentanzes. Es war im Jahre 1919 als er dieses besondere Verhalten der Bienen erstmals im Garten beobachtete.

 

Schon damals bewegte von Frisch die Frage wie sich Bienen untereinander verständigen. Konkret wollte er wissen, wie eine Honigbiene, die eine Nahrungsquelle entdeckt hat, ihre Kolleginnen darüber informiert wo sich dieser Ort befindet. Mit der Hilfe seiner gesamten Familie und zahlreicher Doktoranden, die er als angesehener Professor zur Verfügung hatte, konnte von Frisch die beiden Grundprinzipien des Bienentanzes beschreiben und veröffentlichen.

 

Zu unterscheiden sind nach diesen Beobachtungen der Rundtanz und der Schwänzeltanz. Den einfachen Rundtanz vollführt die Biene an, wenn sich die Blüten in einer Entfernung von weniger als 100 Metern befinden. Je lebhafter der Tanz umso reicher ist die Ausbeute.

 

Ist das Nahrungsangebot jedoch weiter entfernt, tanzt die Biene einen komplizierteren Schwänzeltanz.. Die Tanzrichtung weist auf die Lage der Pflanzen im Verhältnis zum Bienenstock und zur Sonne hin. Je langsamer getanzt wird, umso weiter müssen die Bienen fliegen. Nach dieser Methode werden Nahrungsquellen auf eine Entfernung bis zu zehn Kilometer hin kommuniziert.

 

Der Schwänzeltanz funktioniert auch dann, wenn die Sonne nicht direkt am Himmel zu sehen ist und sogar nachts, denn die Bienen können aus dem Licht, das ein noch sichtbares blaues Stück zurückwirft errechnen, wo sich die Sonne befindet oder sich nachts mit Hilfe ihrer inneren Uhr am Sonnenstand unter dem Horizont orientieren. Für diese und weitere Erkenntnisse über die Verständigung der Tiere erhielt Karl von Frisch zusammen mit Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen 1973 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.

Nützliche Informationen zum ApiLife VAR
  • Wirksame Inhaltsstoffe: Thymol, Kampfer, L – Menthol, Eucalyptusöl
  • Wirkstoffe sind in einem neutraler Trägerstoff dispergiert, der die Freigabe der Wirkstoffe im Bienenstock reguliert
  • Wirkstoffe bilden eine eutektische Mischung

Der Vorteil dieser speziellen Mischung ist es, dass sie auch bei kälteren Temperaturen im flüssigen Zustand bleibt, weil der Schmelzpunkt herabgesetzt wird. Sowohl das feste als auch das flüssige Thymol können in die gasförmige Phase übergehen, was notwendig ist, um die Varroamilben auf den Bienen zu erreichen. Allerdings ist der Übergang von der flüssigen in die gasförmige Phase (Evaporation) wesentlich konstanter und zuverlässiger als der Übergang von der festen zur gasförmigen Phase (Sublimation), speziell bei kühlen Temperaturen.

 

Eine weitere Besonderheit ist die im Vergleich zu anderen Thymolprodukten geringere Menge an Thymol, die bei jeder Verabreichung freigesetzt wird. Das erklärt die ausgezeichnete Verträglichkeit von ApiLife VAR für Bienen.

 

Die Verdunstungstafeln wiegen 11 Gramm. Jede Verdunstungstafel ist mit 10,5 g einer Mischung aus ätherischen Ölen getränkt.

 

100g der Mischung enthalten eine Verdunstungstafel enthält
Thymolkristalle 76,0 g8,00 g
Eucalyptusöl 16,4 g1,72 g
(1-8 Cineole > 11,4 g) (1-8 Cineole > 1,20 g)
Razemischer Kampfer 3,8 g 0,39 g
L- Menthol 3,8 g 0,39 g

 

Anwendungssicherheit
Alle Rohstoffe, aus denen ApiLifeVAR besteht werden auch als Zusatzstoffe in der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie eingesetzt und werden als nicht- toxisch für den Menschen eingestuft.
Keine Notwendigkeit, einen MRL- Wert festzulegen (Annex II of Council Regulation(EEC No.2377/90))
Commission Regulations (EC) :

 

  • No. 1742/96 Thymol
  • No. 2728/98 Kampfer
  • No. 2728/99 Eucalyptus
  • No. 1311/96 Menthol

Anwendung in BIO- Imkereien
Die Verordnung (EG) Nr. 889/2008 der Kommission legt fest, welche Substanzen in der ökologischen Bienenhaltung angewendet werden dürfen.
Im Artikel 25 (6): „Spezifische Vorschriften für die Krankheitsfürsorge und die tierärztliche Behandlung bei der Bienenhaltung“ werden alle wirksamen Bestandteile von ApiLife VAR als geeignet gelistet.

 

Richtige Anwendung
Die höchste Wirksamkeit wird bei Anwendung im Sommer nach der letzten Honigernte erreicht.
Bedeutung der Außentemperatur

 

  • Sehr gute Wirksamkeit im Bereich von 15 – 30°C
  • Idealer Temperaturbereich bei der Behandlung 20 – 30°C
  • Unzureichende Wirksamkeit bei Temperaturen < 15°C.

 

Besondere Hinweise

Alle Völker eines Bienenstandes gleichzeitig behandeln, um Räuberei zu vermeiden
Verdunstungstafeln nicht im Zentrum des Bienenstocks oder in der Nähe der Brut platzieren
Verdunstungstafeln bevorzugt entweder früh am Morgen oder am späten Nachmittag vor Sonnenuntergang in den Stock einlegen

 

Behandlungsschema

  • Dosierung. 1 Verdunstungsstreifen pro Bienenstock
  • Verdunstungstafel in 2 oder 4 kleinere Stücken zerteilen und in die Ecken des Bienenstocks platzieren
  • Für 7 Tage wirken lassen und diesen Vorgang noch 3x wiederholen

Eine komplette Behandlung erfordert also 4 Verdunstungsstreifen pro Bienenstock.

 

Angaben zur Wirksamkeit von ApiLife VAR

Italien 94,7%
Frankreich 95,0%
Deutschland 95,9%
Griechenland 95,2%
Schweiz 95,0%
USA 97,0%
Kuba 94,0%
Algerien 96,0%
Iran 92,1%

 

Quelle der Angaben: https://www.alveis.it/wp-content/uploads/2019/09/Apilife-Var-ENG-2019.pdf

Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% (m/V) ad us. vet. und APILIFE VAR ab Oktober 2018 freiverkäuflich
Die Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) und der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel (AMVerkRV) ist am 1. Oktober 2018 in Kraft getreten. Somit sind fortan Oxalsäuredihydrat 3,5 % und ApiLifeVar von der Apothekenpflicht befreit und somit freiverkäuflich.

Obwohl mit dem Wegfall der Apothekenpflicht auch die Verpflichtung entfällt, die Behandlungsmittel zu dokumentieren, sollte jeder Imker dennoch jede Behandlung im Bestandsbuch eintragen.

Aus lebensmittelrechtlicher Sicht lässt sich nämlich nach wie vor eine Verpflichtung zum Nachweis ableiten.

Sollten Sie Oxalsäure besitzen, welche noch als apothekenpflichtig verkauft wurde und der Hinweis auf das Bestandsbuch im Beipackzettel gegeben ist, bleibt die Bestandsbuchpflicht bestehen.

Haltbarkeit nach Anbruch
Ameisensäure:
Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt.

 

APILIFE VAR:

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Innenbeutels: Nur zum sofortigen Gebrauch.

 

Milchsäure:

Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt.

 
Oxalsäure:

Nach dem Öffnen nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt. Die angemischte, gebrauchsfertige Lösung ist nur für die sofortige Anwendung vorgesehen und ist darüber hinaus nicht haltbar. Auf Grund von Haltbarkeitsuntersuchungen durch das BfArM wurde festgestellt, dass der Gehalt an Hydroxymethylfurfural (HMF) der gebrauchsfertigen Lösung bei Lagerung stark zunimmt. HMF wurde als deutlich bienentoxisch eingestuft.

Für Sie gefunden

Bienen summen

„Bienen summen. Auf der Suche nach Nektar fliegen sie von Blüte zu Blüte. Forscher fanden heraus, dass das Summen der Bienen den Nektar bestimmter Pflanzen süßer macht. Das funktioniert so: Die Flügelschläge der Bienen erzeugen Schallwellen – die Luft um die Flügel wird also in Schwingungen gesetzt. Fliegt die Biene zu einer Blüte, beginnen auch die Blütenblätter zu vibrieren.Bei dem Versuch haben Forscher den Nektar einer bestimmten Pflanze getestet. Nach wenigen Minuten Summen war der Nektar der Blumen um einiges süßer als ohne das Summen.“

Gelesen in der Mitteldeutschen Zeitung, 17.01.2019

Bienengift & Diabetes

Melittin, ein potentielles natürliches Toxin aus unbearbeitetem Bienengift: Wahrscheinlich ein zukünftiges Mittel zur Behandlung des Diabetes mellitus

Weil Diabetes mellitus zu den am weitesten verbreiteten und ernsten endokrinen Stoffwechselstörungen zählt, ist es wichtig neue therapeutisch wirksame Substanzen gegen Diabetes aus verschiedenen Quellen, einschließlich natürlicher Produkte, zu erforschen.

Bienengift ist eine komplexe Mischung aus Proteinen, Peptiden und anderen niedermolekularen Komponenten. Melittin ist der Hauptbestandteil. Es ist ein Peptid aus 26 Aminosäuren mit der Sequenz GIGAVLKVLTTGLPALISWIKRKRQQ.

Melittin hat einige bedeutsame biologische Wirkungen und eine relativ geringe Toxizität.

Neuere Untersuchungen mit Tiermodellen haben bestätigt, dass Melttin signifikante Glukose und Lipid verringernde Aktivitäten aufweist, die auf verschiedenen Wegen beruhen. Der hauptsächliche antidiabetische Effekt von Melittin bewirkt einen Anstieg der Insulinsekretion durch Depolarisierung von -Zellen des Pankreas. Andere mögliche Mechanismus schließen wahrscheinlich die Stimulation der Phospholipase A2, einen Anstieg der Glukoseaufnahme, eine Verbesserung des Lipidprofils und/oder Reduzierung der Entzündung ein.

Die vorliegende Übersicht fasst die verschiedenen Quellen, Proteinzusammensetzungen und ihre Wechselbeziehungen, biologische Bedeutungen, Nebenwirkungen und medizinische Anwendungen von Melttin und ihre Wirkungsmechanismen bei der Bekämpfung von Diabetes mellitus zusammen.

Quelle: Journal of Chemistry Volume 2017, Article ID 4035626, 7 pages
https://doi.org/10.1155/2017/4035626

Nur gesunde Bienen sind fleißige Honigsammler
Nur gesunde Bienen sind fleißige Honigsammler –Hygieneverhalten schützt das Bienenvolk
Die Bienenzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Bienenhaltung. Zu den Zuchtzielen zählen verbesserte Sanftmut, besserer Wabensitz, höhere Schwarmtätigkeit und gesteigerter Honigertrag. In den letzten Jahrzehnten
hat auch die Zucht auf Krankheitsresistenz an Bedeutung gewonnen. Die besondere Biologie der Honigbiene bestimmt dabei die Verfahren der Zucht.
Im Mittelpunkt der Züchterarbeit stehen die Bienenkönigin und deren Eigenschaften. Der Zuchtwert einer Königin wird über Leistungsprüfungen ermittelt und in einer Datenbank
erfasst. Imker oder Züchter können so gezielt „gute“ Königinnen oder neues, geeignetes Zuchtmaterial, z. B. Königinnenlarven oder junge unbegattete, begattete oder künstlich besamte Königinnen oder Drohnensperma auswählen.
Aufgrund des weltweiten Handels hat die Frage nach der Übertragung von Krankheitserregern durch Zuchtmaterial eine besondere Bedeutung. Eine vertikale Übertragung von Viren durch kontaminiertes Sperma oder infizierte Eier und sexuelle Übertragung ist ein besonderes, bisher unterschätztes Problem.
 
Soziale Immunabwehr
Die Fähigkeit Krankheiten abzuwehren, hängt bei Bienenvölkern in starkem Umfang von deren Hygieneverhalten gegenüber geschädigter Brut ab. Denn wie bei allen Wirbellosen fehlt der Biene ein adaptives Immunsystem.
Stattdessen erfolgt die Krankheitsabwehr im Individuum über das angeborene Immunsystem (innate immunity) und auf Volkebene über die sogenannte soziale Immunabwehr. Völker, die auf ein gesteigertes Hygieneverhalten gezüchtet wurden, zeichnen sich durcheine gute Erkennung und Entfernung von Larven aus, die z. B. an Amerikanischer Faulbrut erkrankt sind oder durch Virusinfektionen geschädigt sind.
Ein wichtiges Zuchtziel besteht deshalb in einem gesteigerten Hygieneverhalten der Völker. Genomische Marker für Krankheitsresistenz oder Varroatoleranz sollen helfen, bei der Biene diemolekulare Selektion auf diese Merkmale zu etablieren.
 
Quelle: https://www.bft-
online.de/fileadmin/bft/publikationen/Blickpunkt/Blickpunkt_90/Blickpunkt_90.pdf
Neonicotinoide und parasitische Milben...
Neonicotinoide und parasitische Milben haben synergistischen Einfluss auf Honigbienen.

Die Westliche Honigbiene ist der weltweit bedeutsamste Bestäuber. In der letzten Zeit wurden nicht nachvollziehbar hohe Völkerverluste registriert. Synergistische Interaktionen
zwischen verschiedenen Stressoren werden vorrangig dafür verantwortlich gemacht. Trotz klarer Beweise eines starken Einflusses von umfangreich eingesetzten Neonicotin-
Insektiziden und der ubiquitär vorkommenden Milbe Varroa destructor gibt es keine Daten zu synergistischen Effekten zwischen diesen beiden Stressoren. Selbst wenn Neonicotinoide
keine eigene signifikante Wirkung haben konnte erstmals eine zeitlich verzögerte synergistische Interaktion zwischen Milben und Nicotinoiden gezeigt werden, die zu signifikant kürzeren Überlebenszeiten bei langlebigen Winterbienen führte.
 
Auch wenn die Milben bedeutende Virusvektoren darstellen, hatte die Virus- Insektizid-Wechselwirkung keinen signifikanten Einfluss.
Die Ergebnisse unterstützen die Annahme eines bisher übersehenen Mechanismus, der wahrscheinlich die zuletzt beobachteten hohen Verluste bei Bienenvölkern von A. mellifera in ielen Teilen der Welt erklärt.
Weitere Untersuchungen sollten sich auf die Entwicklung von Managementprogrammen (Landwirtschaft – Ökosystem) konzentrieren, die eine geringere Verwendung von Nicotinioden und nachhaltige Lösungen bezüglich der V. destructor – Milben beinhalten.
 
Originalarbeit: https://www.nature.com/articles/s41598-019-44207-1

Parasitische Varroa-Milbe fördert Übertragung tödlicher Viren auf Hummel und Co

Wenn Honigbienen in einem Stock stark mit der blutsaugenden Varroa-Milbe befallen sind, dann wird es auch für Hummeln und anderer Wildbienen gefährlich. Zwar sind diese gegen die Milbe immun, nicht aber gegen das tödliche Flügeldeformationsvirus (BWV). Dieses wird verstärkt auf Wildbienen übertragen, wenn Honigbienen mit Varroa befallen sind, wie Forscher nun nachgewiesen haben.
Weltweit kämpfen Bienenvölker um ihr Überleben. Nahrungsmangel, Pestizide und der Klimawandel fördern den Befall von Honigbienen mit der Varroamilbe. Diese wiederum kann das tödliche Flügeldeformationsvirus (DWV) auf ihre Wirte übertragen – ein Virus, das Bienenlarven sterben lässt und bei erwachsenen Bienen verkrüppelte Flügel verursacht.
Robyn Manley von der University of Exeter und ihr Team haben jetzt herausgefunden, dass Honigbienen Hummeln mit dem Flügeldeformationsvirus anstecken können – und dass die Varroa-Milbe dafür eine entscheidende Rolle spielt. Für ihre Studie hatten die Forscher den Milben- und Virenbefall von Honigbienen und Wildbienen auf mehreren Inseln im Ärmelkanal untersucht.
Auf den Inseln, auf denen es keine Varroa-Milben gab, waren fast nur Honigbienen mit dem Flügeldeformationsvirus befallen. Die Virenlast innerhalb der Populationen blieb aber relativ gering. Anders war dies dagegen auf den Inseln, auf denen die Varroa-Milbe bereits eingeschleppt worden war. Dort waren die Honigbienen nicht nur von diesen Parasiten befallen, sie litten auch verstärkt unter dem Virus.
Die Varroa-Milbe erhöht also die Prävalenz und die Virenlast des Flügeldeformationsvirus in der Honigbiene. Interessanterweise waren in diesen Gebieten aber auch Hummeln vermehrt von dem tödlichen Virus befallen, obwohl die Milbe nur Honigbienen befällt.
Die Übertragung des Virus durch die Milbe erfolgt im Normalfall nur innerhalb einer Wirtsart. Für den Sprung auf den anderen Wirt wählt das Virus einen anderen Weg und springt direkt von Wirtstier zu Wirtstier“, erklärt Manley. „Honig- und Wildbienen teilen sich gemeinsame Lebensräume und nutzen dieselben Pflanzen. Dabei kommt es wohl zur Übertragung von der einen Wirtsart auf die andere.“
Diese direkte Ansteckung bestätigen auch DNA-Analysen, bei denen die Forscher das Erbgut der Viren in Hummeln und Honigbienen verglichen. „Es findet eindeutig eine zwischenartliche Übertragung statt, weil die gleichen Genotypen der Viren in allen Bienenarten gefunden werden“, schlussfolgern Manley und ihr Team aus ihren Ergebnissen.
Nach Ansicht der Forscher unterstreicht dies, wie wichtig der Kampf gegen die Varroa-Milbe in Bienenstöcken ist. Denn wenn der Milbenbefall eingedämmt wird, werden nicht nur weniger Honigbienen von den tödlichen Flügeldeformationsvirus befallen, sondern auch weniger Wildbienen. Daher ist es auch ökologisch von großer Bedeutung, die Honigbienenvölker milbenfrei zu halten.

(Original: Robyn Manley ;Knock‐on community impacts of a novel vector: spillover of emerging DWV‐B from Varroa‐infested honeybees to wild bumblebees. Ecology Letters, 2019; doi: 10.1111/ele.13323)

Clothianidin während des Larvenstadiums
Die Aufnahme einer sublethalen Dosis von Clothianidin während des Larvenstadiums bewirkt eine Langzeit- Beeinträchtigung des Hygiene – und
Sammelverhaltens von Honigbienen.

Die meisten Untersuchungen zur Wirkung von Neonicotinoid- Insektiziden auf Nervenprozesse von Honigbienen beruhen auf der Beurteilung von
Verhaltensweisen, die von adulten Bienen nach Aufnahme dieser Neonicotinoide im Erwachsenenalter gezeigt werden.

Es besteht jedoch Unklarheit darüber, wie das sich entwickelnde Hirn von Larven der Honigbiene durch sublethale Dosen von Neonicotinoid- Insektiziden beeinflusst wird, wenn neuronale Prozesse erst anhand von Verhältensänderungen adulter Bienen bewertet werden.

In vorliegender Studie wurden die Larven drei sublethalen Dosierungen von Clothianidin ausgesetzt und 25 – 36 Tage später das Hygiene- und Sammelverhalten der jeweils adulten Bienen ausgewertet.

Die mittlere und höchste sublethale Clothianidin- Dosis verminderte die Hygiene- und Sammelaktivitäten signifikant. Die stärkste Wirkung zeigte sich auf den Anteil an adulten Bienen, die Pollen sammelten und eintrugen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Exposition von Larven mit Clothianidin zu negativen Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter der Bienen hinein führt, indem wahrscheinlich die Lebensfähigkeit (Fitness) des Volkes durch abgeschwächte Kontrollmechanismen gegen Pathogene und durch vermindertes Pollensammeln belastet wird.

Die vollständige Publikation finden Sie unter:
Morfin, N., Goodwin, P.H., Correa-Benitez, A. et al. Sublethal exposure to clothianidin during the larval stage causes long-term impairment of hygienic and foraging behaviours of honey bees. Apidologie 50, 595–605 (2019). https://doi.org/10.1007/s13592-019-00672-1

Die Aufnahme von Propolis vermindert Nosema ceranae – Infektionen bei der Europäischen Honigbiene (Apis mellifera)
Nosema ceranae ist ein weitverbreiteter intrazellulärer Parasit im Mitteldarm vieler Honigbienen-Arten (Apis), einschließlich der Westlichen Honigbiene Apis mellifera, der zum Tod ganzer Völker führen kann. Bei A. mellifera kann der Befall durch die Verabreichung des Antibiotikums Fumagilin an das Volk kontrolliert werden, obwohl das Produkt für den Menschen toxisch und seine Anwendung in vielen Ländern verboten ist. Es besteht somit Bedarf an für alternative Produkte, die effektiv gegen N. ceranae wirksam sind. Aus harzartigen Substanzen, die Honigbienen von Pflanzen sammeln, produzieren sie Propolis und schützen damit ihre Nester vor Parasiten und Pathogenen. Von Propolis wird angenommen, dass es die mikrobielle Belastung im Bienenstock mindert. Wir stellten die Hypothese auf, dass Propolis auch die N. ceranae- Infektion einzelner Bienen reduzieren kann und dass die Bienen Propolis in Form einer Selbstmedikation aufnehmen. Um diese These zu prüfen untersuchten wir die Wirkung eines oral verabreichten ethanolischen Propolisextraktes auf die Lebensdauer und Sporenbelastung experimentell infizierter Arbeitsbienen. Gleichzeitig wurde untersucht, ob sich infizierte Bienen mehr zu einer Propolishaltigen Diät hingezogen fühlen und auch größere Mengen davon aufnehmen als nicht infizierte Bienen. Propolisextrakt und Ethanol (Kontrollgruppe) erhöhten die Lebensdauer von mit N. ceanae infizierten Bienen, aber nur Propolisextrakt verringerte signifikant die Sporenbelastung. Der verwendete Propolisextrakt enthielt vorwiegend Derivate der Kaffeesäure, der Ferulasäure, der Ellagsäure und Quercetin. Wahl- und Sammelverhalten sowie Futteraufnahme- Tests zeigten keinerlei Präverenzen von N. ceranae- infizierten Bienen zu kommerzieller, zuckerhaltiger Propolis. Unsere Untersuchungen unterstützen die These, dass Propolis ein effektives und sicheres Produkt zur Kontrolle von N.ceranae ist, aber Arbeiterbienen es scheinbar nicht zur Selbstmedikation nutzen, wenn sie infiziert sind.

Quelle: Alessandra Mura, Michelina Pusceddu, Panagiotis Theodoru, Alberto Angioni, Ignazio Floris, Robert J. Paxton und Alberto Satta: Propolis Consumption Reduces Nosema ceranae Infection of European Honey Bees (Apis mellifera). Insects 2020 11(2), 124
https://doi.org/10.3390/insects11020124

Hitzebehandlung kann unreife und adulte Varroa destructor – Milben ohne Beeinträchtigung der Drohnen- Fruchtbarkeit abtöten
Anne Kablau, Stefan Berg, Stephan Härtel und Ricarda Scheiner
(Apidology Vol.51, 307 – 315 (2020)
 
In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Geräte zur Erzeugung hoher Temperaturen
entwickelt, um Varroa destructor – Milben in den Bienenvölkern abzutöten. Interessanterweise
wurde dabei die Wirkung der Hyperthermie auf Varroa destructor und die Brut der Honigbiene kaum erforscht. Brut der Honigbiene wurde Temperaturen von 41°C bis 45°C ausgesetzt um den Einfluss auf die Varroa- Milben im Bienenstock und auf die Fertilität der Drohnen in den behandelten Völkern zu untersuchen. Die Drohnenfruchtbarkeit ist ein bedeutsamer Aspekt für den Erhalt gesunder und entwicklungsfähiger Honigbienenbestände.
Es konnte gezeigt werden, dass Temperaturen von 42°C oder höher über 3 Stunden alle Varroa
destructor- Milben abtöten, aber leider auch einen Teil der Bienenbrut. Temperaturen unter 42°C
sind unwirksam gegen adulte Varroa – Milben. Eine Temperatur von 41°C über die Dauer von 2
Stunden ist hocheffektiv gegen unreife Varroa destructor und unterbricht so deren Reproduktion
ohne der Lebensfähigkeit oder Fruchtbarkeit der Drohnen zu schaden. Eine längere Einwirkzeit
höherer Temperaturen dagegen tötet die Spermatozoen der Drohnen.
Original:
Kablau, A., Berg, S., Härtel, S. et al. Hyperthermia treatment can kill immature and adult
Varroa destructor mites without reducing drone fertility. Apidologie 51, 307–315 (2020).
https://doi.org/10.1007/s13592-019-00715-7
Das Trisaccharid Meleziose beeinflusst Honigbienen und ihre Darmflora
Allgemein ernähren sich Honigbienen (Apis mellifera) vom Honig, den sie aus dem gesammelten Nektar produziert haben. Bei Mangel an Nektar zu bestimmten Zeiten im Jahr oder infolge von Monokulturen suchen Honigbienen Honigtau als Nahrung. Honigtau wird von verschiedenen Pflanzenläusen (Hemiptera) ausgeschieden, die den Siebröhrensaft spezieller Pflanzen konsumieren.
Im Vergleich zu Nektar setzt sich Honigtau aus einer höheren Vielfalt von Zuckern und zusätzlich aus Zuckern mit höherem Molekulargewicht zusammen. Dazu gehört auch Melezitose, ein Trisaccharid, das Hauptbestandteil des Honigtau sein kann. Melezitose – haltiger Honig ist aber bekannt dafür, dass er Verdauungsstörungen bei überwinternden Bienen verursacht.
Zur Überprüfung der Hypothese, dass Melezitose für die so genannte Waldtrachtkrankheit verantwortlich ist, wurden in aufeinanderfolgenden Jahren drei unabhängige Fütterungsexperimente mit gekäfigten Bienen durchgeführt.
Bienen, die mit Melezitose gefüttert wurden, zeigten erhöhte Futteraufnahme, höhere Darmgewichte und eine erhöhte Mortalität im Vergleich zu Bienen, die eine Kontrolldiät bekamen. Darüber hinaus wurden schwere Krankheitssymptome wie geschwollene Abdomen und Bewegungsstörungen bei den mit Melezitose gefütterten Bienen beobachtet.
Eine 16S- Amplicon- Sequenzierung ergab, dass die Melezitose- Diät die Zusammensetzung der Milchsäurebakterien- Spezies im Darm- Mikrobiom veränderte.
Daraus wurde geschlossen, dass Melezitose nur schwer verdaut werden kann und sich möglicherwiese im Enddarm ansammelt. Bei gekäfigten Bienen oder während des Winters, wenn keine Möglichkeit zur Ausscheidung besteht, kann die Meleziose schwere intestinale Symptome und Todesfälle bei den Bienen hervorrufen, wahrscheinlich als Ergebnis der schlechten Metabolisierungsfähigkeit für Melezitose der Darmflora.
Diese Ergebnisse bestätigen den Kausalen Zusammenhang zwischen dem Trisaccharid Melezitose und der Waldtrachtkrankheit und zeigen einen möglichen Pathogenesemechanismus auf.

Orginalarbeit: The trisaccharide melezitose impacts honey bees and their intestinal microbiota
Victoria Charlotte Seeburger , Paul D’Alvise, Basel Shaaban , Karsten Schweikert ,Gertrud Lohaus ,Annette Schroeder, Martin Hasselmann
https://doi.org/10.1371/journal.pone.0230871

Experimente

Elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz beeinträchtigen die kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Honigbienen
Es ist bekannt, dass elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz, wie sie unter Überlandleitungen entstehen biologische Effekte bei einer Vielzahl von Tierstämmen hervorrufen, die man jedoch nur unzureichend versteht. Honigbienen sind auf der ganzen Erde wichtige Bestäuber und aufgrund ihrer Sammelflüge in der Nähe von Stromleitungen einem relativ hohen Niveau solcher elektromagnetischer Felder ausgesetzt.
 
Vorliegende Untersuchungen sollten die Frage beantworten wie eine akute Belastung mit elektromagnetischen Feldern mit extrem niedriger Frequenz von 50Hz bei einer Flussdichte von 20 – 100 Mikrotesla (T) am Boden unter den Stromleitungen bis 1000 – 7000 T bei einen Abstand von 1m unter den Leitungen das olfaktorische Lernen (Rüsselreflex), das Flugverhalten, die Sammelaktivitäten und die Ernährung von Honigbienen beeinflussen.
 
Elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz verringerten die Lernfähigkeit, veränderten die Flugdynamik, verminderten den Erfolg der Sammelflüge zu den Futterquellen und die Ernährung.
 
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass elektromagnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz, die von Stromleitungen abgegeben werden, einen bedeutsamen Umweltstressor für Honigbienen darstellen können.
 
Dieser Stressor hat möglicherweise Einfluss auf die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Honigbiene, was wiederum deren Fähigkeit zur Bestäubung von Nutzpflanzen reduzieren kann.
 
Originalarbeit: https://www.nature.com/articles/s41598-018-26185-1y
Zur Wirksamkeit von Milchsäure
Die Wirkung einer Milchsäurebehandlung während des Winters im gemäßigten Klima auf Varroa jacobsoni Oud.* und das Bienenvolk (Apis mellifera L. )
 
Drei Gruppen von Bienenvölkern wurden mit Milchsäure, dem Pestizid Perizin oder mit Milchsäure plus Perizin behandelt, um die Verwendbarkeit von Milchsäure zur
Varroakontrolle zu bestätigen.
 
Die Milchsäurebehandlung wurde während des Winters durchgeführt. Acht Milliliter 15%iger Milchsäure wurden pro Wabenseite mit einer Dosierhilfe aufgebracht.
 
Die Behandlung war hoch wirksam und 94,2% bis 99.8% der Milben eines Volkes wurden abgetötet.
 
Durch die exakte Dosierung verursachte die Milchsäurebehandlung weniger Bienenverluste als die Behandlung mit Perizin. Bei Temperaturen um – 0,2°C verursachte die Milchsäurebehandlung vergleichbare Bienenverluste wie Perizin. Auch die Zahl der Königinnen- Verluste war bei Milchsäurebehandlung vergleichbar mit denen der Perizinbehandlung.
 
Die Anzahl an Bienen, das Ausmaß der Brut, die Menge des Honigs und die Nosema-Befallsrate im Frühjahr nach der Behandlung unterschieden sich bei beiden
Behandlungsmethoden nicht signifikant.
 
*Varroa destructor
Quelle: Kraus,B. and Berg, S. 1994. Effect of lactic acid treatment during winter in temperaze climat upon Varroa jacobsoni Oud. and the bee (Apis mellifera L.) colony. Exp. Appl. Acarol. 18: 459-468.
Honigbienen können rechnen. Sie beherrschen sowohl die Addition als auch die Subtraktion. (lt. Experiment einer internationalen Forschergruppe)
Der Versuchsaufbau: Die Bienen wurden darauf trainiert, die Addition (blau) bzw. Subtraktion (gelb) mit der entsprechenden Farbe zu verknüpfen.
 
Die Rechenaufgabe: Der Bestandteil ist eine Tafel mit einer bestimmten Anzahl von geometrischen Figuren in den entsprechenden Farben blau bzw. gelb. In der Entscheidungskammer musste die Biene dann die Kammer wählen, die mit einer Tafel markiert war, welche genau ein Element mehr (Addition) bzw. ein Element weniger Subtraktion) zeigte. Insgesamt 100 Durchgänge musste die Biene vollziehen und somit lernen, welche Farbe für welche Rechenart steht und schlussendlich zur begehrten Zuckerlösung führt.Durch dieses Training fanden die begabten Bienen meistens die richtige Lösung. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich von einer zufälligen Verteilung, so die Forscher.
 
Lesen Sie mehr über dieses Experiment in der Originalpublikation.

Originalpublikation:

Scarlett R. Howard et al: Numerical cognition in honeybees enables addition and subtraction. Science Advances Vol. 5 No. 2 (01.Feb. 2019) DOI: 10.1126/sciadv.aav0961

Tipps & Tricks

Vortrag

Nachweis von Bienen-Viren mittels Real Time PCR – ein Beitrag zur Ursachenabklärung bei Völkersterben“

 
Frau Dr. Carola Wolf, Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei ➔ Download Vortrag
 
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei Frau Dr. Wolf dafür bedanken, dass sie uns diesen interessanten Vortrag zur Verfügung gestellt hat.

Buchtipp für Imker

  • „Bienen und Menschen. Eine Freundschaft.“ Von Olaf Nils Dube, Insel-Verlag, 156 Seiten, 18,- Euro

Fakten

5.000.000 Euro pro Jahr

stellt Bundesumweltministerin Svenja Schulze aus dem „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ für den Schutz der Insekten bereit.

28.600 Tonnen

heimischen Honig stellten die deutschen Imkereien im Jahre 2017 für den markt bereit. Knapp 88.000 Tonnen Honig wurden importiert.

Nützliche Links

Honig-Portal

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Beeventure

Plattform für Imker und Interessierte zum Austausch
von Informationen.

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