Das Imkerhandwerk

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Das Imkerhandwerk

Seit Jahrtausenden beschäftigen sich Imker mit der Haltung, Züchtung und Vermehrung von Honigbienen. Sie produzieren Honig und andere Bienenprodukte. Den Ursprung des Imkerhandwerks zeigen 8.000 bis 12.000 Jahre alte Höhlenmalereien aus Valencia. In Deutschland entstanden im 14. Jahrhundert erste Imker-Organisationen in Bayern.
 
Im 19. Jahrhundert erfuhr die Imkerei eine regelrechte Revolution durch viele Erneuerungen. Bewegliche Holzrähmchen, die Mittelwand aus Bienenwachs oder auch die Honigschleuder gehören zu den Veränderungen. Mit diesen Erfindungen begann die moderne Imkerei. Um diesen Prozess abzuschließen, wurde 1907 der deutsche Imkerbund gegründet. Dieser war die erste einheitliche Imkerorganisation und ist mit ca. 135.000 Imkern bis heute die größte Imkervereinigung in Deutschland.
Bienenjahr

Imkerei in Deutschland

Die 135.000 Imker in Deutschland besitzen ca. 900.000 Bienenvölker. 95 % der Imker betreiben das Imkerhandwerk als ihr Hobby. Eine kleine Anzahl betreibt sie als Nebenerwerb und nur wenige als Berufsimker. Die nicht genau zu definierende Anzahl an Berufsimkern resultiert u.a. daraus, dass man laut Einkommensteuerrecht mindestens 30 Bienenvölker versorgen muss, damit die Haltung der Bienenvölker nicht als Liebhaberei gilt. Die Bezeichnung Berufsimker ist somit auch eine Definitionsfrage.
 
In Deutschland halten 96 % aller Imker nur bis zu 25 Bienenvölker und 1 % der Imker mindestens 50 Bienenvölker. Die Anzahl an Imkern in Deutschland wächst seit Jahren kontinuierlich. So lag die Anzahl an Imkern im Jahr 2007 nur knapp über 80.000. Somit haben in die letzten 12 Jahre ca. 55.000 Menschen den Weg in die Imkerei gefunden.
 
Die hohe Anzahl an Imkern reicht jedoch nicht aus, um den Honigkonsum in Deutschland zu befriedigen. Der pro Kopf Verbrauch liegt bei 1,1 kg und kann nur zu 20 % von deutschen Imkern bedient werden. Der restliche Honig wird aus Ländern wie Argentinien, Mexiko, der Ukraine oder China importiert.

Die Ausbildung zum Imker

Um Imker zu werden, ist es nicht zwingend notwendig, eine spezielle Ausbildung zu absolvieren. Jeder der möchte, kann in seinem eigenen Garten Bienenvölker halten, solange er die erforderliche Meldung an das Veterinäramt vornimmt. Wer hingegen einen Beruf als Imker anstrebt, sollte die dreijährige Ausbildung zum Tierwirt – Fachrichtung Bienenhaltung absolvieren.

 

Das erste Jahr absolviert der Auszubildende vollständig in einer Berufsschule im Agrarsektor. Nur die letzten beiden Jahre werden im jeweiligen Ausbildungsbetrieb durchgeführt. Lerninhalte der Ausbildung zum Imker sind die Betreuung von Bienenvölkern, die Aufzucht der Bienenkönigin, die Honigernte, die Wachsgewinnung und die Veredelung von Honig und Wachs. Kaufmännische und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse sind ebenfalls Bestandteil der Ausbildung eines Imkers. Nach Abschluss des ersten Praxisjahres erfolgt eine Zwischenprüfung und am Ende der Ausbildung folgt eine Abschlussprüfung zum Tierwirt-Fachrichtung Bienenhaltung.

Neben der staatlich anerkannten Berufsausbildung gibt es auch für Quereinsteiger die Möglichkeit an der Abschlussprüfung zugelassen zu werden. Die Voraussetzungen für den Quereinstieg ist eine 6-jährige Tätigkeit als Imker im Nebenerwerb. Von den 6 Jahren müssen über einen Zeitraum von 4 Jahren mind. 25 Bienenvölker und über 2 Jahre mind. 50 Bienenvölker gehalten werden.

Nach erfolgreicher Berufsausbildung gibt es für die Zukunft zwei Möglichkeiten den Beruf des Imkers auszuüben:

1. Der Großteil baut sich einen eigenen Imkerbetrieb auf und macht sich selbstständig. Dabei sind die kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aus der Berufsausbildung die perfekte Grundlage.

2. Wenige der Auszubildenden, welche die Ausbildung erfolgreich absolviert haben, gehen in ein Angestelltenverhältnis über.

Alles in allem lässt sich festhalten, dass es viele Wege in die Imkerei gibt und der Bedarf an deutschem Honig noch lange nicht gedeckt ist.

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